In diesen Wochen beginnt die alljährliche Holzernte. Mancher Waldbesucher fühlt sich dadurch gestört. Doch die Arbeiten sind wichtig: Sie pflegen den Wald, schützen das Klima und sind die Grundlage für naturnahe Produkte aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz
.
In den kommenden Monaten geht es im Wald hoch her. Die Holzeinschlagssaison beginnt. Waldarbeiter fällen ausgewählte Bäume aus dem Bestand und sorgen für einen schonenden Abtransport. Die Deutsche Säge- und Holzindustrie wirbt um Verständnis für die notwendigen Arbeiten im Wald. Lars Schmidt, Generalsekretär der Deutschen Säge- und Holzindustrie (DeSH) und selbst Förster, gibt Antworten auf wichtige Fragen:
Der Laubholzeinschlag ist nötig, um im Wald mehr Licht und Platz für gutes Wachstum zu schaffen. Es müssen Bäume aus dem Bestand genommen werden, damit sich andere Bäume besser entwickeln und ausladende Kronen bilden können. Zudem können Förster und Waldbesitzer Baumarten mit unterschiedlichen Lichtbedürfnissen gezielt fördern und auch die Verjüngung mit der nächsten Generation von Bäumen einleiten. Es wird dabei nur so viel Holz entnommen, wie langfristig wieder nachwächst. Bäume, die besonders wertvoll für den Natur- und Artenschutz sind, bleiben unberührt.
Sicherheit und Bodenschutz spielen eine Rolle: Die Sicht in die Baumkronen ist frei und Waldarbeiter können Gefahren besser einschätzen, zum Beispiel durch sogenannte Totäste. Zudem nimmt der harte und im Winter idealerweise gefrorene Boden keinen Schaden, wenn die notwendigen Erntemaschinen die Stämme aus den Beständen ziehen.
Ein weiterer Aspekt ist die Qualität: Die Stämme können angesichts des geringeren Wassergehalts bei den entsprechenden Temperaturen im Wald länger ohne Qualitätseinbußen gelagert werden.
Laubbäume werden von unterschiedlichen Holzverarbeitern wie zum Beispiel der Säge-, Furnier- oder Parkettindustrie eingesetzt. Den größten Wert haben lange, astfreie und möglichst gerade Schäfte. Die Förster sprechen bei der Dicke des Baumes vom BHD (Brusthöhendurchmesser), der in 1,30 Meter Höhe gemessen wird. Für die Furnierproduktion beispielsweise wird der Baum ab einem BHD von 60 Zentimetern interessant. Experten sprechen ab diesem Durchmesser vom Starkholz. Die Bäume haben dann häufig ein Alter von mehr als hundert Jahren. Bei der Eiche sind zudem möglichst enge Jahresringe gefragt, das Holz hat dann eine gleichmäßig helle Farbe
. Laubholz wird heute vor allem im Innenausbau
, zum Beispiel für Fußböden und Treppen, und bei der Herstellung von Möbeln verwendet. Im Außenbereich kommen zunehmend massive Terrassendielen in Mode.
Holz ist für die deutsche Wirtschaft der wichtigste nachwachsende Rohstoff. Als Grundlage für Möbel, Papier, moderne Baustoffe und CO2-neutrale Energiegewinnung ist diese Ressource unerlässlich und ihre nachhaltige Nutzung ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Eine naturnahe Waldwirtschaft, für die sich die Deutsche Säge- und Holzindustrie aktiv einsetzt, sorgt dabei nicht nur für stabile Mischwälder. Sie fördert gezielt seltene Baumarten und bringt ökologische und ökonomische Interessen in Einklang. Zudem leistet die Forst- und Holzwirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur wirtschaftlichen Stärkung ländlicher Regionen, zum Umweltschutz und nicht zuletzt zur Sicherung von hunderttausenden Arbeitsplätzen. Die deutsche Holz- und Forstwirtschaft ist weltweit anerkannt und Vorbild für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
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