Tausende kamen, um zu schauen. Wenn Tischler und Schreiner ihr Können zeigen, ist das Interesse groß – und die Begeisterung auch. Kein Wunder, denn die 21 Wettbewerbsstücke im Bundesentscheid der „Guten Form 2008“ waren echte Hingucker. Die Bandbreite der Exponate reichte von der „Schmuckschatulle für Mutti“ bis zur „Saftbar Hohes C“. Der Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) hatte die Ausstellung vom 28. Februar bis 5. März im Privat-Bereich der Internationalen Handwerksmesse (IHM) in München präsentiert.
Glanzpunkt war die Preisverleihung am letzten Messetag. Festrednerin Dagmar Wöhrl, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, lobte vor rund 250 Zuhörern die „wunderschönen Exponate“. „Gutes Design ist wichtig“, sagte sie, denn „gutes Design liegt im Trend“. Das Tischler- und Schreinerhandwerk habe es geschafft, künstlerische Tradition mit moderner Technik zu verbinden. „Kundennähe, Präzision, Individualität“ – das seien die Wettbewerbsvorteile des Handwerks gegenüber der Industrie. Wöhrl dankte zudem für die hohe Ausbildungsbereitschaft des Handwerks. Diese habe zur Entspannung auf dem Lehrstellenmarkt beigetragen.
Zusammen mit BHKH-Präsident Günter Füllgraf gratulierte die Parlamentarische Staatssekretärin allen Teilnehmern und überreichte die Geld- und Sachpreise für die Bundessieger: Karina Steinwachs (1. Platz), Stephan Kranich (2. Platz und Publikumspreis), Sebastian Fauser (3. Platz). Schirmherr des Wettbewerbs war Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.
Wöhrl war nicht die einzige Prominente, die dem Ruf der „Guten Form“ gefolgt war. Als Repräsentant der bayerischen Landesregierung nahm Siegfried Schneider, Staatsminister für Unterricht und Kultur, die Exponate in Augenschein.
Auf der Preisverleihung begrüßte BHKH-Präsident Füllgraf unter anderem Heinrich Traublinger, den Präsident des Bayerischen Handwerkstags. Als Arbeitnehmervertreter machten ihre Aufwartung: Günter Höhn von der Gewerkschaft für Kunststoffgewerbe und Holzverarbeitung (GKH) sowie Kurt Schreck vom Christlichen Gewerkschaftsbund in Bayern.
„Diese Resonanz spiegelt das hohe Ansehen, das unser Wettbewerb ,Die Gute Form‘ nicht nur in der Branche genießt“, resümiert Füllgraf. Gefreut habe er sich auch, dass die Exponate bei den Messebesuchern so gut angekommen seien. Mehr als 600 hatten sich an der Abstimmung zum Publikumspreis beteiligt. „Für unseren Verband heißt das: Das Ausstellungskonzept ist aufgegangen“, so der BHKH-Präsident. „Noch wichtiger aber ist das Signal an die Tischler und Schreiner: Ihre Produkte haben viele Anhänger und Freunde. Die individuelle Fertigung übt offenbar in unserem industriellen, hochtechnisierten Zeitalter eine besondere Anziehung aus.“
Viele Besucher kamen entlang des Designparcours‘ zur Ausstellung. Diese Aktion bot an verschiedenen Orten in München ein vielfältiges Programm zum Thema Design. „Die Gute Form“ war erstmals Bestandteil dieses Parcours‘.
Der Bundesentscheid der „Guten Form“ wurde unterstützt von dem Unternehmen Festool, der Profikrankenkasse HZK sowie der Fachzeitschrift dds.
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