Forstminister Helmut Brunner will den Aufbau und die Pflege stabiler Mischwälder in Bayern voranbringen. Um rasche Fortschritte zu erzielen, startete der Minister am Mittwoch eine landesweite Initiative, die alle Kräfte in der Forst- und Holzbranche bündeln soll.
„Gemeinsam und mit intelligenten Anreizen wollen wir die Waldbesitzer im Freistaat zu einer aktiven und regelmäßigen Pflege ihrer Wälder motivieren“, sagte Brunner bei der Auftaktveranstaltung im Landkreis Dingolfing-Landau. Dies sei nämlich die Voraussetzung für dauerhaft vitale und widerstandsfähige Wälder, die in der Lage sind, den im Zuge des Klimawandels zunehmenden Witterungsextremen zu trotzen. Zudem werde das bei der Waldpflege anfallende Holz dringend gebraucht, um die Rohstoffversorgung der gerade im ländlichen Raum so bedeutenden Holzwirtschaft zu sichern.
Dass es hier erheblichen Nachholbedarf gibt, machte der Minister mit Zahlen deutlich: 2012 wurden in den bayerischen Privatwäldern nur knapp 70 Prozent des jährlichen Zuwachses an Holz genutzt, 2013 war es nach ersten Schätzungen noch weniger. „Trotz guter Rohstoffpreise gehen immer weniger Waldbesitzer ins Holz“, so der Minister. Die Hauptgründe dafür sieht Brunner in den derzeit kaum attraktiven Zinsen auf Geldkapital und in der zunehmenden Zahl von Waldbesitzern, die mangels räumlicher Nähe, Zeit, Ausrüstung, Fachwissen oder Interesse ihre Wälder nicht mehr selbst bewirtschaften.
„Wir brauchen ein attraktives Angebot an Bewirtschaftungsanreizen für die Waldbesitzer und müssen die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfeorganisationen weiter verbessern“, sagte Brunner. Zur Koordination hat der Minister deshalb einen Lenkungsausschuss mit Vertretern aus Forst- und Holzwirtschaft sowie Verbänden eingesetzt. Er soll bestehende Initiativen zur Beratung und Förderung der Waldbesitzer wirkungsvoll bündeln und neue Impulse setzen.
Kommentar hinzufügen