Am 27. April 2010 trafen sich in Würzburg Nadelholzsäger aus den verschiedenen Regionen Deutschlands, um sich im Rahmen des Nadelholzforums des Verbandes der Deutschen Säge- und Holzindustrie neben anderen aktuellen Themen über die Lage auf den nationalen und internationalen Schnittholzmärkten sowie die aktuelle Situation bei der Rundholzverfügbarkeit bei Nadelstammholz auszutauschen.
Das Thema Rundholzverfügbarkeit und Rundholzversorgung beherrschte am Nachmittag die Aussprache zur Marktlage unter den anwesenden Vertretern der deutschen Nadelholzsägeindustrie. Bereits am Vormittag wurden anlässlich einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises Faire Wettbewerbsbedingungen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Umsetzung und Durchführung einer gerechten Verteilung und Bereitstellung von Rundholz zwischen den einzelnen Marktpartnern erörtert.
Wie aktuell die Behandlung dieses Themas ist zeigt die weiterhin angespannte Lage auf dem Rohholzmarkt im süddeutschen Raum und in Teilen Westdeutschlands. Die durch den Sturm Xynthia freigesetzten Mengen in den betroffenen Gebieten sind meist bereits vollständig von örtlichen Sägebetrieben aufgenommen und haben nur unwesentlich zur Verbesserung der überregionalen Holzversorgung beigetragen. Im Privatwald ist nach einer andauernden Phase überwiegender Einschlagzurückhaltung nun eine verstärkte Bereitschaft zur Holzernte erkennbar. Hier dürfte sicherlich die derzeitige Preisentwicklung für Nadelstammholz ausschlaggebend sein, für welches momentan im Leitsortiment Fichte B 2b in Baden-Württemberg zwischen 83-87 und in Bayern wie auch in Nordrhein-Westfalen zwischen 80-82 erzielt wird. In Niedersachsen kauft man für rund 80 im Mischsortiment B/C ein, bei der Kiefer werden Preise um 60 genannt.
Zu Beginn der Bausaison 2010 hat sich die Nachfrage nach Nadelschnittholz spürbar belebt, so dass vielfach auch am Wochenende produziert wird, um den Aufträgen nachkommen zu können. Auf dem deutschen Markt waren für Schnittholzprodukte in den letzten Wochen Preissteigerungen von durchschnittlich 20 durchsetzbar. Weitere Preissteigerungen werden hier in den nächsten Wochen erwartet, da die Rundholzpreise in den vergangenen Wochen angestiegen sind. Beim KVH ist noch Potenzial für höhere Absatzmöglichkeiten vorhanden.
Auf dem Exportmarkt innerhalb Europas wird die Situation als schwierig beschrieben, da hier momentan kaum Bedarf vorhanden ist. Eine kurzfristige Besserung wird nicht erwartet.
Für Sägenebenprodukte können bei Hackschnitzel durchschnittlich 15 /m³ gezahlt werden, beim Sägemehl werden mit lokalen Preisunterschieden 10-13 /m³ und für Rinde 6-8 /m³ erzielt.
Der VDS bewertet die gegenwärtige wirtschaftliche Lage verhalten positiv. Allerdings, so der Vorsitzende Müller-Gei, sei es nach wie vor notwendig, die Produktion der Nachfrage anzupassen. Aufgrund der gestiegenen Rundholzpreise müsse mit Augenmaß produziert werden.
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