Greenpeace-Aktivisten starten zweites Waldcamp im bayerischen Spessart



Seit dem 16.10.2012 setzen Greenpeace-Aktivisten die Kartierung im bayerischen Spessart fort. Mit Maßband und GPS-Geräten nehmen sie Bäume mit über 50 Zentimeter Durchmesser in digitale GIS-Karten auf. Diese sollen den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, wo die Naturschätze ihrer Region liegen. Außerdem wollen die Umweltschützer die zunehmende Industrialisierung der öffentlichen Wälder dokumentieren.

Bayerns Forstminister Helmut Brunner (CSU) verweigert weiterhin den Schutz von zehn Prozent der öffentlichen Wälder und hält die zugehörigen Daten zurück. "Wir werden mit unserer Kartierung weitere Transparenz in Bayerns öffentlichen Wäldern schaffen, die der Forstminister noch immer verweigert", sagt Martin Kaiser, Klima- und Waldexperte von Greenpeace.

Bereits im vergangenen Winter waren die Umweltschützer mit einem sechswöchigen Camp im bayerischen Spessart aktiv. Dies hat zu ersten Reaktionen von Forstminister Brunner und dem Vorstandsvorsitzenden der BaySF Rudolf Freidhager geführt. Während sie zuvor sagten, dass es nichts zu kritisieren gäbe, verkündeten sie im Juni diesen Jahres einen vorübergehenden Pflanzstopp für die nordamerikanische Nadelbaumart Douglasie in einem Schutzgebiet. Außerdem sprachen sie sich gegen die Holznutzung in über 180-jährigen Buchenbeständen in den nächsten Jahren aus. Sie veröffentlichten zudem Karten dieser Wälder aus 13 der 41 BaySF-Betriebe.

Bayerische Landesregierung verhindert Bürgerbeteiligung

"Mit den wachsweichen Ankündigungen möchte sich der bayerische Forstminister nur Luft verschaffen. Eine Kehrtwendung im öffentlichen Wald sieht anders aus", sagt Kaiser. "Brunner kommt seiner Aufsichtspflicht nicht nach und stoppt die Säge nicht."

Naturschutzkonzepte im überwiegenden Teil der BaySF-Betriebe sowie die Pläne über die geplante Waldnutzung der nächsten zehn Jahre verheimlicht der Vorstandsvorsitzende weiterhin. So haben Bürger nicht die Möglichkeit sich zu beteiligen. Die Waldbau -Richtlinien, die die Abholzung alter Buchenwälder vorsieht, verfolgt der BaySF-Vorstand bis heute.

Anfang dieses Jahres haben Greenpeace-Aktivisten 23.844 alte Buchen und Eichen erfasst und aus den Daten 17 Karten und Grafiken erstellt. Die Karten dokumentieren die Besonderheit des Gebiets und decken auf, wie sehr die industrielle Forstwirtschaft diese Wälder bedroht. Große Teile des Spessarts bewirtschaften seit dem Jahr 2005 die Bayerischen Staatsforsten (BaySF).

Mit jedem Tag der Abholzung geht der Lebensraum seltener Urwaldarten unwiederbringlich verloren. Greenpeace fordert solange eine sofortige Einstellung der Holznutzung in allen öffentlichen, über 140jährigen Buchenwäldern bis zehn Prozent der Staatswaldfläche rechtlich verbindlich geschützt sind.

Autor:
Holzi am 17. Okt. 2012 um 04:16 Uhr
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