Anlässlich des internationalen Branchenkongresses Industrieforum Pellets kommen internationale Akteure aus Holzpelletproduktion und -handel sowie Kessel- und Ofenhersteller in Berlin zusammen. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) ist Träger der Veranstaltung, bei der rund 300 Experten aus aller Welt erstmals in Berlin die aktuelle Marktentwicklung und technische Innovationen diskutieren.
Der geschäftsführende Vorsitzende des DEPV Martin Bentele berichtet aktuell von einem guten Jahr für Holzpellets in Deutschland und blickt optimistisch in die Zukunft. Mit Holzpellets stünden ein kostengünstiger und effizienter Energieträger sowie eine ausgereifte Technologie zur Verfügung, die auf dem Wärmesektor einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten könnten.
„Im Jahr 2006 glaubte man, dass Holzpellets den deutschen Heizungskeller im Sturm erobern. Die darauf folgenden fünf Jahre waren ernüchternd, denn der heimische Energieträger wurde von der allgemeinen Flaute am Heizungsmarkt erfasst“, berichtet Martin Bentele, geschäftsführender Vorsitzender des DEPV, rückblickend. „Das Jahr 2012 soll den Umschwung bringen, denn der Wärmebedarf von Gebäuden wird zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende stärker in den Mittelpunkt rücken müssen. Heizen mit Pellets stellt sich der Herausforderung, fossile Energien abzulösen. Das System hat Marktreife erlangt – sowohl beim Brennstoff als auch bei der Feuerungstechnologie. Wir gehen davon aus, dass wenn sich der Modernisierungsstau am Heizungsmarkt endlich auflöst, die Anlagenzahl in den nächsten fünf Jahren verdoppelt werden kann“, so Bentele weiter. Ende 2012 erzeugen in Deutschland rund 180.000 Pelletheizungen umweltfreundliche Wärme.
Heizen mit Pellets basiert auf Feuerungssystemen, die gleichermaßen für den Neubau als auch für die Bestandsrenovierung geeignet sind. Die Einsatzbreite umfasst alle Gebäudegrößen sowie die Bereitstellung von Prozesswärme: Vom Wohnzimmerofen über die Beheizung von Ein- und Zweifamilienhäusern, von Wohnkomplexen über kommunale Gebäude sind Pelletfeuerungen im Einsatz erprobt. Sie werden in Gewerbebetrieben genauso genutzt wie im Fußballbundesligastadion, in Nahwärmenetzen oder zur Bereitstellung von Prozesswärme in der Großbäckerei, der Brauerei oder dem Pharmakonzern.
Pellets sind in Deutschland aufgrund riesiger Holzvorräte und einer hohen Sägewerksdichte breit verfügbar. In Deutschland wurde vor rd. 300 Jahren der Nachhaltigkeitsbegriff erstmals verwendet. Seitdem wurden Forstgesetze immer weiterentwickelt, so dass der heimischen Forstwirtschaft heute ein breiter Nachhaltigkeitsansatz zu Grunde liegt. Der Holzvorrat von 3,6 Mrd. m3 in den heimischen Wäldern ist hierfür ein Beleg. Die Menge der in den Sägewerken in Form von Holzspänen und Hackschnitzeln bereitgestellten Pelletgrundlage wird vom DEPV auf bis zu 10 Mio. t jährlich eingeschätzt. Damit ist ein deutlicher Ausbau der Pelletfeuerungen in Deutschland möglich. Durch die EN¬plus-Zertifizierung wird der Produktionsprozess bis hin zur Pelletanlieferung beim Heizungsbetreiber durch strenge Vorgaben begleitet. Eine weitgehende Verpflichtung, bei der Pelletproduktion Holz mit Nachhaltigkeitsnachweis einzusetzen, ist ein Ziel, das der DEPV in den kommenden Jahren forcieren wird.
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Danke für den guten Artikel! Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen!
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R. Schmidler um 09:36 UhrKommentar hinzufügen