Möbelindustrie rechnet mit „schwarzer Null“ in 2009



Die weltweite Finanzkrise und der dadurch ausgelöste bzw. beschleunigte konjunkturelle Abschwung hat die Stimmungslage bei Investoren und Verbrauchern in Deutschland nachhaltig verschlechtert. Die Halbwertzeit von wirtschaftlichen Prognosen beträgt derzeit nur wenige Tage und die Wirtschaftsinstitute überbieten sich aktuell gegenseitig in immer krasseren Horrorszenarien. Dies stärkt weder ihre Glaubwürdigkeit noch hilft es der Volkswirtschaft auch nur im Ansatz. Auch deshalb beteiligen wir uns an der Suhlerei in schlechten Nachrichten nicht. Natürlich fällt auch uns angesichts der zahlreichen Unwägbarkeiten im Markt ein durch Fakten hinterlegter Ausblick auf das Jahr 2009 derzeit schwer. Dennoch bauen wir konsequent auf unsere Stärken wie Qualität, Design und Preiswürdigkeit und glauben an unsere Chancen in der Krise. So gehen wir davon aus, im Jahr 2009 eine „schwarze Null“ zu schreiben und der schwierigen Konjunktur trotzen zu können.

Diesen Optimismus schöpfen wir einmal aus der Tatsache, dass wir in den ersten zehn Monaten des letzten Jahres gegen den allgemeinen Trend einen Umsatzzuwachs von 2,9 Prozent erzielen konnten und auch in den „Krisenmonaten“ Oktober bis Dezember 2008 die Auftragseingänge – weder bei der Industrie, noch beim Handel – eingebrochen sind. Auch das Auslandsgeschäft verlief mit einem Plus von 7,4 Prozent zwischen Januar und Oktober zufriedenstellend. Angesichts zweistelliger Wachstumsraten in einigen Exportmärkten im ersten Halbjahr 2008 ist eine Abschwächung zwar spürbar, dennoch konnte die Exportquote auch im Jahr 2008 weiter gesteigert werden: auf 27,4 Prozent (2007: 24,4 Prozent).

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2008 sind die bremsenden konjunkturellen Kräfte in der Industrie zwar spürbar geworden, jedoch in der Möbelindustrie nicht so stark durchgeschlagen wie in anderen Industriezweigen. Die rund 1.060 Industrieunternehmen innerhalb unseres Industriezweiges mit mehr als 20 Mitarbeitern beschäftigen derzeit 101.200 Männer und Frauen und damit 0,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz im letzten Jahr dürfte bei 19,9 Mrd. € gelegen haben, gegenüber 19,5 im Jahr 2007.
Aber es gibt noch einen weiteren gewichtigen Grund für unseren Optimismus. Der Mensch ist gern im eigenen Zuhause – gerade in Krisenzeiten. Dieses Phänomen nennen die Trendforscher „Homing“. Homing schafft Identität, „Homing“ ist die Gegenkraft unserer Möglichkeitsgesellschaften. „Homing“ bleibt auch im neuen Jahr als Megatrend. Trotz aller Individualisierung ist Identität auch immer soziale Identität, die sich auch aus dem Umfeld des Menschen und aus der Relation zu anderen Individuen ergibt. Der Mensch sucht in der teils unübersichtlichen Um-Welt eine verbindliche Orientierung, sucht, was wirklich wichtig ist. Durch die Wohnungseinrichtung weiß der Mensch, wo er hingehört. „Zuhause ist es doch am schönsten“, ist das Leitbild vieler Menschen gerade auch vor dem Hintergrund der global-wirtschaftlichen Gewitterstimmung. Außerdem stellt sich immer mehr heraus, dass virtuelle Welten die realen Welten nur bedingt ersetzen können. Die Menschen wollen wieder soziale Orte, in denen sie sich real begegnen können. Das Zuhause ist dabei sicherlich eine der naheliegenden Formen. Der „Offliner“ erkennt, dass die virtuellen „Zombie-Freunde“ nicht immer verlässlich sind. Mit realen Wegbegleitern kann man mimisch Kommunizieren, alle Sinne einbeziehen oder gemeinsam kochen. „Wie Menschen denken und leben, so bauen und wohnen sie“, stand schon vor über 200 Jahren für den deutschen Schriftsteller und Philosophen Johann Gottfried von Herder fest. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses zeigt im Zeitverlauf nicht nur deutliche Wechsel, sondern auch einen tiefen Einblick in unsere Persönlichkeit. Ein Blick auf aktuelle soziokulturelle Veränderungen ermöglicht daher auch Rückschlüsse wie wir morgen leben und wohnen.

Autor:
Holzi am 14. Jan. 2009 um 13:55 Uhr
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