Starkes Thema in den meisten deutschen Haushalten ist die individuelle Kommunikation. Menschen jeder Altersgruppe benutzen Smartphones, Netbooks oder Tablet-Computer. „So wie die Technik deutlich kleiner wird, sind auch die Möbel der kommenden Saison deutlich kleiner“, teilt der Verband der Deutschen Möbelindustrie mit. Man braucht nur noch einen kleinen Schreibtisch, weil man keinen großen Monitor mehr aufbaut. Man braucht nur noch ein schmales Bücherregal, weil die Speichermedien wie beispielsweise elektronische Bücher kaum noch Platz benötigen. Der Flachbildschirm in der Wohnwand ragt nicht in den Raum hinein und macht insgesamt die Wohnwand schmaler. Mit der Verwirklichung der neuen Technologien steigt auf der andern Seite das Bedürfnis nach uriger Natur. Man könnte diese scheinbar gegenläufige Entwicklung als „Robinson Crusoe mit Handy“ bezeichnen.
Einen krasseren Gegensatz kann es wohl kaum geben. Auf der einen Seite leben die Menschen mit Hochtechnologie im Kleinformat und auf der anderen Seite holen sie sich vermehrt naturelle Produkte in die eigenen vier Wände. Unbehandeltes Holz, gebrauchtes Holz – Möbel etwa aus alten Schiffsplanken – , Filzsitze, Echtmoos als Wandbild, Korkfußboden oder Dielenboden, eine Holzbadewanne, vermehrt Leder und echtes Tierfell als Bezugsmaterial. „Hauptsache naturelle, echte und authentische Materialien“, sagt Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes und fügt hinzu: „Übrigens in sehr moderner Anmutung.“
Die Verbraucher wollen Materialehrlichkeit in allen Möbelsegmenten. Herausragendes Holz der kommenden Saison ist die gute alte Eiche. Das naturbelassene Holz sehen wir als Tisch, Bett oder Schrank und Fußboden. Eiche, da weiß man was man hat. Ein echter Wert und „unkaputtbar“. Der Nussbaum wird allerdings auch seine wichtige Stellung behalten. Er wirkt stets wertig und elegant. Die Verwendung heimischen Holzes, auch Obstholzes, wird den Käufern wichtiger. Im helleren Farbspektrum bleiben Buche, Ahorn, Esche, Erle und Birke.
Und die Natur ist Dank der sogenannten Bionik (aus Biologie und Technik) auch zum Lehrmeister für viele Möbelkonstruktionen und Oberflächen geworden. Die Wabenplatte aus der Bienenwelt und der gesamte Leichtbau, die aufgeschäumt anmutenden Formen bei Stuhlschalen, die an ein stabiles Hirschgeweih erinnern oder einfach die optischen Vorbilder aus der Natur bezeugen diesen Trend. Sich selbst reinigende Oberflächen im Gartenmöbelbereich haben meist die Schale der Kohlrabi zum Vorbild. Die Natur bietet sicherlich den größten Fundus für optimale Konstruktionen und Oberflächen. Ihre Produktivität wird noch vielen Gestaltungen zum Vorbild werden.
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