,holz 21", das Holzförderprogramm des Bundesamts für Umwelt BAFU, hat seit 2001 zur Mehrnutzung von Holz beigetragen und den mehrgeschossigen Holzbau ermöglicht. ,holz 21" wird ab 2009 durch eine umfassende Politik des Bundes zur Ressource Holz abgelöst.
Holz als einheimische Ressource zum Bauen und Heizen hat in der Schweiz in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. ,holz 21", das Förderprogramm des Bundesamts für Umwelt BAFU hat von 2001 bis 2008 wesentlich zur erneuten Popularität von Holz beigetragen. Dabei hat sich das Konzept einer engen Zusammenarbeit von Bund und Wirtschaft bewährt.
Bauten auf der Höhe der Zeit setzen auf das Material Holz. Dies zeigt das Beispiel der Nullenergie-Wohnüberbauung Eulachhof in Oberwinterthur mit ihrer High-Tech-Holzfassade. Hier zog das Bundesamt für Umwelt BAFU am 1. Dezember 2008 Bilanz über das Förderprogramm "holz 21" und stellte die neue Politik des Bundes zur Ressource Holz vor.
"holz 21" ist in einer Zeit entstanden, als Holz weniger gefragt war. Im Fokus des Programms stand deshalb die Absatzförderung. Die neue Ressourcenpolitik Holz des BAFU betrachtet den Rohstoff Holz aus einer ganzheitlicheren Perspektive. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie viel Holz kann im Schweizer Wald umweltverträglich genutzt werden? Wie sieht der optimale Verwertungsweg des Rohstoffs aus?
Im Schweizer Wald kann die Holznutzung noch gesteigert werden (insbesondere in den Voralpen und Alpen), ohne dass er Schaden nimmt. Eine verstärkte Holznutzung trägt auch dazu bei, dass der Wald seine Funktionen dauerhaft erfüllen kann. Das anfallende Holz soll so verwertet werden, dass ein Maximum an Wertschöpfung erzielt wird. Gemäss der Ressourcenpolitik Holz des BAFU wird dies über die sogenannte Kaskadennutzung am besten gewährleistet: Stofflich verwertbare Holz-Sortimente sollen zunächst als Material für Gebäude, Innenausbauten oder Möbel verwendet werden, in einem zweiten Schritt für weitere stoffliche Nutzungen wie z.B. Holzwerkstoffe. Erst am Schluss folgt die energetische Nutzung dieser Sortimente.
Die Ressourcenpolitik Holz des BAFU hat folgende Vision: "Holz ist prägender Teil der Schweizer Bau- und Wohnkultur wie auch der Lebensqualität. Die Wald- und Holzwirtschaft leisten einen wichtigen Beitrag zu den energie-, klima- und ressourcenpolitischen Zielen des Bundes. Die Wertschöpfungskette vom Baum bis zum Endprodukt ist international wettbewerbsfähig und umweltverträglich gestaltet."
Umgesetzt wird die Ressourcenpolitik Holz mit einem zunächst auf vier Jahre ausgelegten Aktionsplan Holz (2009-12). Er legt den Fokus auf flankierende und unterstützende Instrumente, da im Bereich der Holzverwertung der Markt weitaus den grössten Einfluss hat. Eine erfolgreiche Umsetzung ist nur in einer engen Zusammenarbeit mit den entsprechenden Partnern möglich.
Die Schwerpunkte sind: Information und Sensibilisierung der Waldbesitzer, der institutionellen Endverbraucher sowie der Bevölkerung (siehe Kasten 1); Wissenstransfer, Bereitstellung von Datengrundlagen, technologische Weiterentwicklung grossvolumiger Holzbausysteme sowie die Anwendung von Holz bei Sanierungen und Umbauten. Zudem soll die Verwendung von Laubholz gefördert werden, da Laubholz in der Schweiz auf dem Vormarsch ist.
"holz 21" hat von 2001 bis 2008 zu verschiedenen Innovationen geführt, die nun von der Wirtschaft genutzt werden können. An vorderster Stelle steht die Änderung der Brandschutzvorschriften, nachdem in einem umfangreichen Projekt von "holz 21"und Lignum, Holzwirtschaft Schweiz nachgewiesen werden konnte, dass und wie Brandsicherheit im mehrgeschossigen Bauen mit Holz machbar ist. Seit 2005 können in der Schweiz Bauten mit Holztragwerken bis zu sechs Geschossen erstellt werden. Dadurch ist ein grosses neues Marktsegment für die Verwendung von Holz entstanden.
Weitere Resultate von holz 21 sind:
"holz 21" ist zudem Zeichen einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen staatlichen und privaten Akteuren: Die notwendigen Projektinvestitionen wurden jeweils ungefähr hälftig von beiden Partnern getragen. Über die gesamte Laufzeit hat die Holzbranche aufgrund der Impulse aus dem BAFU sogar etwas mehr Mittel in holz-21-Projekte investiert als der Bund. Das finanzielle Engagement des Bundes betrug von 2001 bis 2003 fünf Millionen Franken und von 2004 bis 2008 vier Millionen Franken pro Jahr.
Der Internationale Tag des Waldes ITW wurde in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts von der Welternährungsorganisation FAO ins Leben gerufen und findet traditionsgemäss am 21. März statt. Seit Anfang der neunziger Jahre wird der Tag in der Schweiz in Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den am Wald interessierten Akteuren begangen. Der ITW 2009 ist aufbauend auf der neuen Ressourcenpolitik Holz des Bundes dem Thema "Ressource Holz" gewidmet.
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