Unternehmensnachfolge sichern heißt Zukunft sichern



Unterstützung bei der Qualifizierung, Beratung bei geplanten Unternehmensübergaben, Hilfestellung für Existenzgründer und – gründerinnen – die Handwerksorganisationen und andere Beratungsinstanzen sind engagiert bei der Sicherung der Unternehmensnachfolge. „Es gilt, den Motor Handwerk am laufen zu halten“, so Handwerkspräsident Otto Kentzler in einem Beitrag für die Sparkassen-Zeitung.

Geprägt durch eine große Innovationskraft – verbunden mit regionaler Verantwortung und gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein – sind die überwiegend familiengeführten Handwerksbetriebe ein entscheidender Motor der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes. Diesen Motor gilt es am Laufen zu halten. Dabei wird das Thema Betriebsnachfolge in den kommenden Jahren eine besondere Bedeutung einnehmen.

„Unser Team hat 5 Millionen Profis – und alle kommen aus der eigenen Jugend“ – mit dieser Aussage macht die Imagekampagne des Handwerks auf die einzigartige Nachwuchsarbeit des Wirtschaftszweiges aufmerksam. Diese führt über die einzige Ausbildung zum Unternehmer – die Meisterschule – direkt zum Ziel.

Das Handwerk wirbt daher intensiv für seine Spitzenqualifikation. Es braucht geeignete Kandidaten, denn demografiebedingt werden in den kommenden Jahren immer mehr Betriebe zur Übergabe anstehen. Findet sich kein Nachfolger, stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel und wertvolles Know-how droht verloren zu gehen.

Für viele Betriebe besteht die zentrale Herausforderung der Unternehmensübergabe bereits darin, einen übernahmewilligen Nachfolger zu finden oder aufzubauen. Aussichtsreiche Betriebsübergaben scheitern vielfach an zu hohen finanziellen Erwartungen der Altinhaber. Weitere Probleme verursachen Belastungen durch Erbschafts- bzw. Schenkungssteuern, technische Auflagen, fehlende Trennung von Betriebs- und Privaträumen sowie umfangreiche rechtliche Verpflichtungen, etwa zur uneingeschränkten Übernahme aller Mitarbeiter.

Die Unterstützung bei der Planung der Nachfolge durch Handwerkskammern und Fachverbände des Handwerks ist für Betriebsinhaber effektiv. Kaum ein unternehmerischer Prozess ist schließlich so vielschichtig, wie eine Unternehmensübergabe. Selbst bei einem familieninternen Generationswechsel muss die Übergabe mit Bedacht und in kleinen Schritten erfolgen. Nur so können Probleme bis hin zur Vertrauensverlust bei den Kunden oder Akzeptanzverweigerung bei den Mitarbeitern verhindert werden.

Rund 900 Betriebsberater bieten telefonische Kurzberatungen an, stehen im Rahmen von Seminaren, Gruppenberatungen und Informationsveranstaltungen hilfreich zur Seite und leisten jährlich rund 100.000 betriebsindividuelle Beratungen. Mehr als ein Drittel der Beratungen werden für Existenzgründer und Übernehmer durchgeführt.

Über Unternehmensbörsen wie www.nexxt-change.org des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie bringen die Berater nachfolgeinteressierte Unternehmer und Existenzgründer zusammen. Darüber hinaus unterstützen sie als neutrale Vermittler zwischen den Interessen des abgebenden und des übernehmenden Handwerkers, so bei der Unternehmensbewertung und Durchsetzung eines fairen Kaufpreises. Zudem leisten sie Hilfestellungen bei der Planung und Finanzierung, einschließlich der Verhandlungsführung mit Banken, und unterstützen bei der Erarbeitung und Umsetzung des Unternehmenskonzeptes.

Die Beratungsangebote der Handwerksorganisationen schließen auch Informationsveranstaltungen ein, um das Interesse an der Selbständigkeit sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines Unternehmens zu wecken und damit das Potential an Gründungswilligen zu sichern. Dabei rücken Frauen als potentielle Unternehmensgründerinnen immer stärker in den Fokus. Eine interaktive Roadshow mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) richtet sich gezielt an junge Frauen, um die zu ermutigen, den Weg in eine unternehmerische Selbständigkeit im Handwerk einzuschlagen. Eingebettet in eine Vielzahl von Aktivitäten der Handwerkskammern, wie Workshops und Beratungsnagebote, tourt die Roadshow „Meine Zukunft: Chefin im Handwerk“ noch bis 2013 durch Deutschland.

Das dichte Beraternetzwerk der Handwerksorganisation leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, dass bislang ein überwiegender Teil der Handwerksunternehmen erfolgreich übergeben werden kann. Gemeinsam mit dynamischen und entschlossenen Firmengründern werden sie auch zukünftig den Motor Handwerk am Laufen halten.

Autor:
Holzi am 30. Aug. 2011 um 04:08 Uhr
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22.000 Unternehmen pro Jahr (2010 bis 2014) stehen zur Übergabe an Existenzgründer oder Unternehmer bereit – ein Teil davon auch im Handwerk. Viel zu tun für die Berater der Handwerkskammern.

Zusätzlich können Existenzgründer und auch die Übergebenden Kostenzuschüsse zu notwendigen Beratungsleistungen im Rahmen einer Übergabeplanung erhalten.

Das dies sinnvoll ist zeigen immer wieder Beispiele bei denen einfache aber doch elementar wichtige Dinge vergessen wurden, die nachträglich zur Riesenproblemen geführt haben.

Als Beispiel sei aufgeführt - fehlende Regelung zum Wettbewerbsverbot für den Übergebenden

Gruss Klaus Schaumberger

Um wie Klaus Schaumberger im vorigen Kommentar beschrieben hat, bereiten elementar wichtige Dinge die vergessen werden, riesen Probleme.

Daher ist es sehr wichtig Unterstützungsbedarf zu erkennen und sich die notwendige Unterstützung holen. Und zwar vorher, während und nachher (U-Nachfolge). Wichtige Punkte die dabei angegangen werden sollten: 1. Nachfolger sollten ihre Möglichkeiten realistisch einschätzen (Bereich Kapital & Fähigkeiten). 2. Eine neutrale Unternehmensbewertung erstellen lassen. 3. Einen Businessplan für die Neuausrichtung des Unternehmens erarbeiten (inkl. Finanzierungs- und Übergabekonzept auf Basis der Unternehmensbewertung) und 4. Professionelle Verhandlungsführung

Unternehmensnachfolger um 08:43 Uhr

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