Die Welternährungsorganisation FAO hat Ende der 70 er Jahre, als Reaktion auf die global rasant fortschreitende Waldvernichtung, den 21. März zum Internationalen Tag des Waldes ausgerufen. Allein in den achtziger Jahren wurden durch die Zerstörung von Wald 1,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in Form von Kohlendioxid (CO2) freigesetzt.
Aus industriellen und zivilisatorischen Quellen kamen weitere 5,5 Milliarden Tonnen hinzu. Das CO2 gilt als einer der Hauptverursacher der Erderwärmung. Sein Anteil in der Erdatmosphäre stieg in den letzten Jahrzehnten so dramatisch an, dass die Staatengemeinschaft die Notwendigkeit erkannte, die CO2-Emissionen zu begrenzen. Verschiedene Klimaschutzprogramme wurden von den Regierungen erdacht, die als Lösungsansätze z.B. den Emissionshandel, eine Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien, die Gebäudedämmung oder Kraftwärmekopplung vorsehen.
Die Bedeutung von Wald und Holz als Kohlenstoffspeicher mag angesichts des Gesamtausstoßes an Kohlendioxid aus der Verbrennung aller fossilen Energieträger gering erscheinen. Klar ist, dass der Wald allein – wie im Übrigen auch die Windenergie, die Wasserkraft oder die Solarwirtschaft – nicht unser Klimaproblem lösen wird. Eine nachhaltige und ordnungsgemäße Nutzung von Wäldern und Holzprodukten trägt jedoch zur Reduzierung des Treibhausgases bei. Denn wie bei einem Solardach nutzen die Bäume des Waldes die Energie der Sonne und wandeln das CO2 der Luft in Sauerstoff und Holz um. Der Wald ist gewissermaßen eine kostenlose, natürliche und damit umweltfreundliche Solarfabrik, die zur Senkung des Klimagases CO2 beträgt. Holz, Rinde und Laub sind Produkte dieser Solarfabrik. Beim späteren natürlichen Abbau durch Pilze und Bakterien oder dem Verbrennen wird die Biomasse wieder in CO2 und H2O zerlegt und die gespeicherte Energie freigesetzt. Bis der Baum verrottet, bleibt also der Kohlenstoff im Holz gebunden. Intelligent ist, dieses Produkt nachhaltig zu nutzen. Werden dem Wald einzelne Bäume entnommen und daraus langlebige Holzprodukte wie Möbel, Parkett oder Dachstühlen hergestellt, ist der Kohlenstoff weiter über viele Jahre gebunden.
Die Entscheidung für Holz, sei es beim Hausbau, beim Modernisieren oder bei der Einrichtung, ist ein vergleichsweise einfacher Beitrag zum Klimaschutz, den jeder sofort und ohne Einbuße an Lebensqualität leisten kann. Neben der CO2-Bindung in Holzprodukten werden durch die Verwendung dieser regenerativen Ressource andere Materialien mit deutlich negativer Energiebilanz wie Stahl und Beton ersetzt und der Ausstoß von CO2 schon bei der Herstellung der Produkte vermieden.
Unbehandelte Holzprodukte verursachen zudem kein Entsorgungsproblem. Sie können nach zum Ende der Nutzungsdauer recycelt oder CO2-neutral z.B. in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen verfeuert werden.
Daher sind großflächige Stilllegungen ganzer Waldflächen, wie sie derzeit von einigen Naturschutzverbänden für Deutschland gefordert werden, klimapolitisch eine vergebene Chance. Deutschland und andere Länder mit einer kontrollierten und nachhaltigen Waldbewirtschaftung zeigen, dass die Nutzung des Waldes und seiner Ressourcen im Gleichklang mit ökologischen, ökonomischen und sozialen Ansprüchen möglich ist. Die Waldfläche Deutschlands hat in den letzten 50 Jahren um 500.000 ha zugenommen. Gleichzeitig haben sich die Holzvorräte in den letzten 30 Jahren verdoppelt. Eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung und die Verwendung langlebiger Holzprodukte sind nicht nur klimapolitisch von großer Bedeutung, sondern sie führt auch zu biologisch vielfältige und artenreiche Wälder. Denn der Schutz des Ökosystems Wald gelingt nur, wenn die von ihm und seinen Leistungen und Produkten Abhängigen mit einbezogen wird.
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