Hallo zusammen,
ich habe vor ca einem halben Jahr einen Eschestamm (3 m lang und ca 60 cm im Durchmesser) aufsägen lassen. Die Bretter lagern aufgeschichtet und abgedeckt im Freien und haben eine Stärke von 6 bzw. 8 cm.
Verwendung sollen sie finden, zum einen als rustikaler Esszimmertisch und zum anderen als ebenfalls rustikale Regalbretter. (keine Angst, ich hänge sie nicht an die Wand, ich will sie aufeinander stellen)
Über die jeweilige Konstruktion bin ich mir soweit im Klaren, Fragen habe ich allerdings noch zur Holzbearbeitung.
Wie bekomme ich das Holz trocken genug? (ich denke so 12 - 15 % Feuchte sollte es höchstens noch haben?) Der Stamm lagerte vor dem Aufsägen bereits zwei Jahre im Freien.
Geht das in überschaubarer Zeit übers Lagern im Freien, oder muss ich es in eine Trocknungskammer geben?
Wenn Trocknungskammer, muss ich es danach direkt in die künftige Umgebung (Wohnung) bringen und dort weiterverarbeiten?
Fördert die Trockenkammer die Rissbildung? (bisher ist diesbezüglich nahezu nichts passiert)
Danke für die Hilfestellungen....
Hallo Bastler,
Holz im Freien trocknet nicht weiter runter wie 14%+-2% außer es gibt einen besonders trockenen Winter, weil dann die niedrigste Luftfeuchte herrscht.
Man braucht aber für den Innenbereich eine Holzfeuchte von 8%+-2%, damit das Holz an Form und nicht noch anfängt zu reißen als Möbel. Das würde früher meist mit verschieden Räumen in der Tischlerei gelöst so das die Raumfeuchte immer geringer wurde und somit das Holz seine Feuchtigkeit an die Luft abgegeben hat. Ber zu der Zeit wurde Holz auch 5Jahre und länger getrocknet, je nach Holzart und Verwendung. Daher sagen sehr alte Tischler ja auch 1cm Dicke je Jahr trocknet das Holz nur.
Wenn man das richtige Trockenprogramm fährt passiert mit dem Holz gar nichts, es wird sauber getrockent und hat nachher nicht einen Fehler. Aber man sollte es ein paar Wochen ruhen lassen nach der Trocknung, damit sich die Zellen wieder beruhigen, da es doch sehr viel schneller geht als mit der natürlichen Trocknung.
Wenn du noch eine Idee suchst für die Regalbretter an der Wand zu befestigen dann schau dir mal das Bild unter http://twitpic.com/6p6oke die Halter sind V2AStäbe die in der Wand verdübelt sind mit 3Schrauben so das man die Neigung einstellen kann.
Ich hoffe ich habe damit alle deine Fragen beantwortet, wenn was nicht klar ist einfach noch mal fragen.
Gruß
Michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Hallo Holzi - Michael,
vielen Dank für die Hilfestellungen. Soweit klar. Auch danke für den Befestigungstipp. Allerdings stelle ich die Dinger aufeinander. (bei ca. 3 m Länge und einer Stärke von etwa noch 4 - 5 cm ist das Gewicht doch ziemlich hoch..zu hoch )
Ich habe auch Jemand gefunden der mir das Holz in einer Kammer soweit runtertrocknet. (er verlangt ca. 50 Euro pro Kubikmeter...Preis ok? )
Allerdings muss ich das Holz nach dem Trocknen noch weiterbearbeiten (Hobeln / Schleifen / Oberfläche....). Muss ich dies dann schon in der vorgesehenen Umgebung (Wohnung / Keller) machen, oder kann ich hierzu auch in eine Garage. Nimmt das Holz dann wieder die Umgebungsfeuchte auf? Falls ja - wie schnell?
......
Deshalb auch der Name: Bastler!!
Gruß und danke
Thomas
Guten Tag Thomas,
entschuldige das ich erst so spät Antworte, mir ist deine Antwort leider nicht aufgefallen.
Klar kann man in einer Garage sein Möbel bauen, wenn es dort nicht zu feucht ist, es gibt Garagen da ist es einfach zu feucht durch die Machart des Bodens. Aber sonst spricht da eigentlich nichts gegen.
Zu dem Preis kann ich leider nichts sagen, da es drauf ankommt was für eine Kammer, wie getrocknet wird und welche Anfangsfeuchte das Holz hat.
Das sind aber sehr lange Regalbohlen, wie breit werden den die so sein??
Gruß
Michael Finger
Holztechniker
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– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis