Nadelholz

Die Nadelholzarten haben schon vor langer Zeit ihren heutigen Entwicklungstand erreicht und ihn trotz der starken veränderten Lebensbedingungen beibehalten. So ist Holz aus Braunkohlenlagern von solchem der gleichen heute lebenden Art kaum zu unterscheiden. Nadelholz besteht aus nur zwei Zellarten, nähmlich aus Tracheiden und Parenchymzellen .

Tracheiden

Die größte Bedeutung haben die Tracheiden, die im Durchschnitt zu 90% am Aufbau des Nadelholzes beteiligt sind. Man kann sie als Urform der Holzzellen bezeichnen. Die Tracheiden sind röhren- oder faserförmige, stets geschlossene Zellen. Sie verlieren sehr bald nach ihrer Bildung die Merkmale lebender Zellen. Ihre Länge beträgt 0,5...5 mm und schwankt innerhalb des einzelnen Baumes. So nimmt sie z.B. bei Fichte und Kiefer vom 1. bis zum 50. Jahrring und darüber zu, um dann mehr oder weniger konstant zu bleiben. Gleichzeitig ist die Länge der Tracheiden von der Höhe abhängig, und zwar derart, daß sie vom Stammfuß zur Stammitte zu- und zur Krone hin wieder abnimmt. Die Tracheiden sind infolge Spitzenwachstums etwas länger als die Kambiummutterzellen. Außerdem ermöglichen die Spitzen ein gegenseitiges Verkeilen der Zellen. Bei verschiedenen Exemplaren der gleichen Holzart weisen die langsamer gewachsenen Tracheiden eine größere, die schneller gewachsenen eine kleinere Faserlänge auf, Der größeren Faserlänge entspricht im allgemeinen ein größerer Durchmesser. Er ist bei Früh- und Spätholztracheiden verschieden. Das Verhältnis von Länge und Durchmesser schwankt im Intervall von 25:1 bis 1000:1, am häufigstem liegt es bei etwa 100:1. Der tangentiale Durchmesser, d.h. der in Richtung der Jahrringe liegende Durchmesser, verändert sich gegenüber den Kambiummutterzellen wenig, der radiale wird mehr oder weniger erweitert. Die Tracheiden erscheinen im Nadelholz als zwei unterschiedliche Zellformen.

Frühholztracheiden

Die Frühholztracheiden sind der guten Wasserleitung wegen dünnwandig und weitlumig. Ihre Spitzen sind tangential meißelförmig zugespitzt, radial aber im allgemeinen abgerundet. Ihre Länge liegt in dem oben angegebenen Bereich, ihr tangentialer Durchmesser beträgt etwa 40 µm, der radiale 35..55µ (1µm=1/1000mm). Der Querschnitt ist vier- bis sechseckig. Die radialen Seiten der Entflächen haben im Verhältnis zur Fasermitte sehr viele kreisförmige Durchlaßstellen zur nächsten Zelle , sogenannte Tüpfel , die einen intensiven Stoffaustausch von Zelle zu Zelle ermöglichen. Die Tüpfel sind im allgemeinen nur in einer Reihe, selten - besonders bei Gebirgshölzern - in zwei Reihen angeordnet. Durchschnittlich kommen etwa 100 Tüpfel je Seite vor.

Spätholztracheiden

Die Spätholztracheiden sind dickwandig, englumig und ebenso lang wie die Frühholztracheiden. Ihre Enden sind allseitig zugespitzt und greifen keilartig ineinander, wodurch sich die Festigkeit erhöht. Der tangentiale Durchmesser der Spätholztracheiden beträgt 30 µm, der radiale 20...25 µm. Damit hat der Querschnitt einer Spätholztracheide im allgemeinen die Form eines Rechtecks, dessen Längsseite parallel zur Richtung des Jahrrings verlaufen. Aus diesen Maßen ergibt sich, daß die Spätholztracheiden radial abgeplattet sind. Tüpfel sind nur spärlich, etwa 10...50 Sück, und nur verkümmert als schräge Spalten vorhanden, da ihre Funktion in den Spätholztracheiden von untergeordneter Bedeutung ist.

Parenchymzellen

Die Parenchymzellen sind lebende Zellen, die in den horizontal vom der Stammmitte nach außen laufenden Markstrahlen konzentriert sind. Der Querschnitt dieser Zellen ist hinsichtlich ihrer Höhe und Breite mehr oder weniger gleich (isodiametrisch). Die Aufgabe der Markstrahlen besteht in der Querleitung und Speicherung der Nährstoffe .

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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