Die Funktionen, die bei NC-Steuerungen durch feste Verdrahtungen ( Hartware) verwirklicht sind, werden bei der CNC-Steuerung durch das sogenannte CNC-Systemprogramm ( Software ) ersetzt.
Dadurch ist es möglich, den gleichen Rechnertyp in verschiedenen Steuerungen einzusetzen,. Je nach Verwendungszweck z.B. Drehen oder Fräsen werden im Herstellerwerk verschiedene CNC-Systemprogramme ( CNC - "Intelligenz" ) in die Festwertspeicher des Rechners eingegeben.
Das Bearbeitungsprogramm wird über z.B. Lochstreifen, Magnetband oder Online-Verbindung nur einmal eingelesen und intern im Programmspeicher abgelegt. Im Gegensatz zur konventionellen NC-Steuerung ist es möglich, ein komplettes
Bearbeitungsprogramm direkt an der Maschine über das Tastenfeld der Steuerung einzugeben ( Werkstattprogrammierung. Das Bearbeitungsprogramm kann nun bei der Fertigung gleicher Teile beliebig oft aus dem Programmspeicher abgerufen werden, ohne das der Lochstreifen erneut eingelesen werden muß.
Die eingelesenen Informationen werden vom Mikrocomputer verarbeitet, der meist aus einem oder mehreren Mikroprozessoren und verschiedenen Speicherelementen bestehen.
Die Datenein- und -ausgabe erledigt ein Ein- und Ausgabeprogramm. Die Paritätsprüfung, Codeerkennung und Unterteilung nach geometrischen und technologischen Daten fällt dem Dekodierprogramm zu. Interpolationen (Zwischenpunktberechnung) bei der Bearbeitung von Kreisen und Schrägen werden durch ein spezielles Interpolationsprogramm gelöst. Das Verwaltungsprogramm für den Programmspeicher führt den Satzzeiger, weist Unterprogramme zu und führt das Inhaltsverzeichnis über die Bearbeitungsprogramme, die sich zur Zeit im Programmspeicher befinden.
Die Anpass-Steuerung, die bei konventionellen NC-Steuerungen aus festverdrahteten Verriegelungsschaltungen besteht, wird bei CNC-Steuerung meist durch eine programmierbare Steuerung ( PC = programmable controller ) ersetzt, die mit dem Mikrocomputer gekoppelt wird. Dadurch wird es möglich, Steuersignale, die von der Werkzeugmaschine kommen, durch Softwareprogramme zu bearbeiten, um z.B. Stillstandzeiten und Fehlerquellen zu erfassen.
engl. edit = Herausgabe
Programm - Editing nennt man das Korrigieren, Modifizieren und Optimieren eines im Programmspeicher abgelegten NC - Bearbeitungsprogramm.
Hierbei ist es möglich, neue Bearbeitungsabschnitte ( Sätze ) einzufügen, zu ersetzen oder zu ändern. Außerdem können einzelne Programmteile auf einem Bildschirm angezeigt werden;
komfortable CNC - Steuerung erlaubt es sogar, die Werkzeugbahn graphisch darzustellen. Programmänderungen bei konventionellen NC - Steuerungen waren nur möglich durch zeitraubendes Duplizieren und Korrigieren des Lochstreifens im Programmierbüro. Das optimierte Bearbeitungsprogramm kann bei CNC - Steuerungen nach dem ersten Testlauf des Werkstückes auf z.B. Magnetband ausgegeben und archiviert werden. Die Möglichkeit des Editierens und der Preisverfall von Mikrocomputern sind die wichtigsten Gründe, weshalb sich CNC-Steuerung in jüngster Zeit immer mehr durchsetzen.