Hallo Leute!
bin ganz neu auf dieser Seite! Vielleicht hat jemand eine gute Idee für mich. Ich bin Hobby Drechsler und ärgere mich immer, wenn ich schönes Holz bekomme und es dann beim Trocknen reisst. habe schon alles Mögliche versucht, Nassdrechseln hilft etwas, aber die Risse kommen immer wieder vor und dann ist viel schöne Arbeit kaputt.
Ich denke da an eine Holztrocknung im Hobbybereich. Habt Ihr eine Idee wie man zu so einer Trockenkammer kommen könnte? Kennt ihr brauchbare Anbieter, vorzugsweise in Österreich!
Oder habt Ihr Erfahrung mit Lufttrocknen?
lg
Helmut
Hi Helmut Steiner,
das geht wie folgt, mal streiche die Hirnflächen mit Wachs ein, so das das Holz an den Stirnflächen langsamer trocknet und dadurch werden die Riese in den Stirnseiten gemindert, ganz ausschließen kann man sie bei Rundholz nicht. Bei Brettern und Bohlen kann man auch so vorgehen. Eine teilen den Stamm in Viertel, damit die Spannung bei Trocknen vom holz genommen wird.
Bei dem Trocken von schon gedrechselten Teilen solltest du dich mal in einer der beiden Foren für Drechsler umschauen, zu finden unter:
Drechseln und mehr Forum
Drechsler-Forum.de
Es gibt Trockenkammern die so um die 2 m³ haben, aber damit hatte ich bis jetzt noch nichts zu tun, von daher wüste ich jetzt auf Anhieb mal keinen Hersteller / Vertretung in Österreich.
Hallo Holzi!
Danke für Deinen Rat, ich habe mich mittlerweile auch schon schlauer gemacht, es giobt da von der Firma BVM in Schweden den AFA Nevada 20 kondensationstrockner. Soll angeblich eine der schonendsten Trocknungsarten sein! Allerdings trocknen die immer nur Bretter und kein Vollholz!
na ich werde einfach an die Firma schreiben!
lg und nochmals Danke
Helmut
Hi Helmut,
meinst du die unter http://www.rauschenbach.de/feuchtholz.htm, aber du weißt das du dazu einen geschlossenen Raum brauchst oder du dir eine Trockenkammer selber bauen mußt.
Wobei ich befürchte das der AFA Nevada 20 zu klein sein wird.
Schau mal unter http://www.brunner-hildebrand.de/ht-mod-kits.php , die Kammer zum selber bauen, sind sicher etwas zu groß für deine Drechselholz, aber wäre ja möglich das man damit eine 5 cm³ Kammer bauen könnte. So als alternativer.
Hallo Holzi!
Da ich in den diversen Unterlagen die ich mittlerweile bekommen habe bei der technischen Trocknung immer nur über "Schnittholztrocknung" gelesen habe und nie über "Vollholz" habe ich so meine Bedenken. Daher werde ich doch den längeren Weg mit dem Versiegeln der Schnittflächen wählen, habe mir schon Paraffin besorgt!
Würdest Du eher mit oder ohne Rinde trocknen?? Vom Trocknen her wäre vermutlich mit Rinde besser, von den Schädlingen ehre nicht, Oder???
Was meinst Du?
lg
Helmut
Hi Helmut,
wenn das Holz über 30% Holzfeuchte ist würde ich mit Rinde trocken und erst bei unter 30% Holzfeuchte die Rinde entfernen. Wobei ich dazu sagen muß das man es so lagert das das Holz nicht mehr Naß wird durch Regen oder Erdfeuchte (höher wie 25cm lagern)
mit Rinde trocken
Aber durch die Rinde und dem Paraffin braucht das Holz sehr lange um auf unter 30% Holzfeuchte zu kommen, was je nach Holzart sehr unterschiedlich lang dauert. Man kann aber auch bis ca. 30 - 40% erst man ohne Paraffin trocknen, da bis zu dem Bereich nur das freie Wasser aus dem Holz verdunstet, aber man sollte schon sehr drauf achten könnten.
ohne Rinde trocken
Bei der Trocknung nur mit Paraffin, aber ohne Rinde braucht man weniger Zeit, da über die Seitenflächen das Wasser schneller abgegeben werden kann. Vor allem das freie Wasser (Holzfeuchte über 30%) ist schneller aus dem Holz. Aber man muß darauf achten das die Lagerung an einer nicht zu zugigen Stelle ist, damit bei der Trocknung unter 30% nicht zu schnell getrocknet wird. Was ja auch nicht bei jedem gegeben ist.
Hallo Leute.
Auch ich habe die selben Probleme. Hier im schönen Odenwald ist es relativ leicht an besonders interessante Hölzer zu kommen. Aber ich könnte mir immer wieder die Haare ausreisen, wenn ich tief violettes Zwetschgenholz bekomme und mir der Stoff immer wieder in feinen Rissen unbrauchbar wird. Mittlerweile gehe ich schon dazu über das Holz grün zu drechseln und dann mit dem Heißföhn oberflächlich an zu trocknen um es besser schleifen zu können und dann sofort mit Teakholzöl zu sättigen. Je nach Form gebe ich auch dem Stück noch eine Herzbohrung mit um die Spannung etwas heraus zu nehmen. Wenn jemand etwas besseres weis bitte melden.
Gruß Adam
holztrocknen für hobbysten:)
vorschlag für primitive holztrocknungs-kammer:
grosse feste kartonkiste, zuschneiden mit türe. rundum mit plastikfolie einpacken, über die türe einen plastikvorhang.
einen wäsche-entfeuchter oder bau-trockner hineinstellen, gibts überall im handel. statt wasserbehälter einen schlauch anbringen und das destillat aus der kiste in einen behälter leiten.
holz stirnseitig versiegeln, hinein damit, entfeuchter anschalten, türe zu und plastik drüber, mit klebeband abdichten.
täglich kontrollieren, wie viel wasser rauskommt. bei einem füllvolumen von 0.5m3 kommen am ersten tag gerne 1l wasser. nicht allzu strapazieren, nach zwei tagen einen tag ruhen, dann wieder los. 3 bis 5 wochen.
Hallo erstmall,
10 minuten in die Mikrowelle stellen, dabei Leisten unterlegen- wegen des Wassers
rausnehmen und warten, dann wiederholen und zwischendurch immer wieder das Gewicht messen.
Die Anleitung stammte ursprüngllich aus einem amerikanischen Buch, dort wurde aber mit voller Leistung und einer Plastiktüte um das Holz gearbeitet, meine Erfahrungen waren hier nicht sehr gut.
Erstere Methode klappt; AUS MEINER sICHT RECHT ZUVERLÄSSIG
Hi Micha,
Ahorn, sollte man über dem Fasersättigungsbereich (28-30%Holzfeuchte) stehend lagen, damit das Holz hell bleibt, so läuft das freie Wasser besser aus dem Holz. Man Lagert das Holz so um 1 Monat stehend, danach wird es ganz normal weiter getrockent wie jede andere Holzart auch.
MfG
michael Finger
Holztechniker
Statistik->Die einzige Wissenschaft, bei der verschiedene Experten aus denselben Zahlen unterschiedliche Schlüsse ziehen können.
– Evan Esar (1899-1995), amerikanischer Humori
Hallo Helmut,
zu deinem Problem mit dem trocknen habe ich mich mal Schlau gemacht, sogar meinen Kontakt in den Staaten habe ich ganz verrückt gemacht. Ich meine ich habe eine annehmbare Lösung, oder Vorschlag.
Drechsle das Teil im nassen grob vor, streiche es mit Lack oder Wachs an den Hirnstellen ein, und lege das Teil auf Zeit.
Ich glaube es tut sich jeder Drechsler schwer, Geduld ist angesagt.
Konnte ich Dir nur ein bisschen helfen?
Wenn ja, dann bin ich froh!
>>>> Lieber zu spät als nie!<<<<
Hell M.
Tischlermeister
Hallo Helmut,
nach so langer Zeit möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben. Die Kondensationstrocknung mit dem Entfeuchter ist die schonendste "technische" Trocknung, die man haben kann. Das Problem mit den Rissen liegt an der Geschwindigkeit der Trocknung. Wenn das äußere Holz trocknet und der Feuchtigkeitsaustausch zu den tiefer liegenden Schichten langsamer abläuft, kommt es zur Rissbildung. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Brett oder Vollholz handelt. Wichtig bei der Holztrocknung ist eine dem Holz angemessene Trocknungsgeschwindigkeit. Das kann man mit dem BAV-System regeln.
Im Gegensatz zum Bautrockner ist das BAV-System aus Edelstahl. Die säurehaltigen Dämpfe bei der Entfeuchtung greifen das Material der Trockner sehr stark an. Edelstahl ist hier unempfindlich.
Gruß vom Hobbyhobel
Es gibt da eine alte Regel, die besagt je 1 cm = 1 Jahr, taugt aber nicht viel. Ist sehr abhängig von der Holzart und den Trockenbedingungen. Wenn du ausführliche Tipps willst, kannst du dich ja über das Kontaktformular auf www.runde-sachen.eu melden. Habe mal ausgiebig über Holztrockung usw. veröffentlicht, was ich gerne weitergebe.
Zum ganzen Themenbereich ist zu sagen, dass die Trockenkammer das Problem nicht löst, sondern noch viel mehr Wissens bedarf. Fehler passieren da aber noch häufiger. Die Trockenkammer kann (bei richtiger Trockung) das Verfahren abkürzen.
Es gibt übrigens zerstörungsfreie Feuchtemesser so ab ca. 200,- Euro.
Hallo Holzi,
ich bin beeindruckt von ihrer Sachkenntnis und habe die Hoffnung, dass sie hier noch aktiv sind. Ich habe einen frisch gefällten Lindenstamm in der Dimension 1600x300 den ich im Stück trocknen möchte. Ich habe ihn jetzt, analog zu ihrer Empfehlung für den Ahorn, auf zwei Trockenhölzer in meinen Carport gestellt. Am kommenden Wochenende würde ich die obere Schnittfläche mit Baumwachs versiegeln wollen. Aber ich frage mich ob es überhaupt die Notwendigkeit gibt ihn später liegend zu lagern und wäre sehr froh, wenn sie ein paar Anmerkungen für mich hätten. Beste Grüße, Lutz Brinkert
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis