Der Rahmenbau ist ebenfalls schon eine alte Konstruktion. Ein Reliquenschrein Leos III. (795 bis 816) ist bereits in dieser Art verfertigt. Allgemein gebräuchlich wurde diese Bauart erst durch die technische Umwälzung in derr Herstellung der Holzschnittware. Der Rahmenbau ist vorwiegend die Konstruktion der italienischen Renaissance und hat von ihr aus seinen Ausgang genommen.
Ein Rahmen besteht aus einzelnen zusammengeschlitzten Frisen, die alle in der Längsrichtung des Holzes laufen. Die Friese sollen schmal sein, damit das Schwinden in der Breite unwirksam bleibt. Innerhalb der Friese wird eine Füllung entweder in eine Nut schon während des Zusammenleimens gesteckt oder erst später in einen Falz gelegt und mit Füllungsleisten festgehalten. Ein Rahmen kann weder in der Breite noch in der Länge trocknen, da jeder Fries in der Längsrichtung verläuft. Arbeiten kann nur die Füllung, der jedoch in der Nut oder dem Fals hierzu die Möglichkeit gegeben wird.
Die einzelnen Rahmen aber können ohne Rücksicht auf das Arbeiten fest miteinander verbunden werden. Die geeignetste Verbindung für den Rahmenbau ist die Dübelverbindung. Bei größeren Rahmen können Mittelstücke eingezapft werden, die zur konstruktiven Verbindung
mit anderen Rahhmen dienen können.
Da nur die Rahmenfriese oder Mittelstücke miteinander verbunden werden, dieselben aber immer in der Längsrichtung verlaufen, wird beim Rahmenbua nur Längsholz mit Längsholz verbunden, in welcher Richtung das Holz nicht arbeitet. Die Rückwand bei einem Rahmenbaumöbel bildet ebenfalls ein Rahmen mit einer entsprechenden Anzahl von Füllungen. Die Rahmenrückwand wird von rückwärts in einen Falz gelegt und in denselben festgeschraubt.
Der Rahmenbau wird eingeteilt in einen solchen, bei dem die waagerechten Rahmen durchgehend sind und einen solchen, bei dem die senkrechten Rahmen durchgehen und die waagerechten zwischen den Häuptern befestigt sind. Die letztere Bauart wurde in der Zeit um den letzten Weltkrieg zur Herstellung von Serienmöbeln verwendet, da der Rahmenbau die vorteilhafteste Verwendung von Massivholz ist und gleichzeitig die Anwendung von Furnierarbeiten gestattet.
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis