Allgemeine Maßnahmen gegen das Arbeiten des Holzes

Um die Rißbildung zu vermeiden, sind gefällte Stämme möglichst schnell aufzutrennen, damit die durch das ungleichmäßige Austrocknen entstehenden Spannungen aufgehoben werden.
Es kommt vor allen Dingen drauf an, dass das Holz vor seiner verwendung auf den Trockengrad gebracht wird, der für die fertige Arbeit vorgeschrieben ist.

Wie bereits erwähnt, arbeitet das Holz in Richtung der Markstrahlen weniger als in Richtung der Jahrringe. Das ist besonders deutlich zu erkennen bei den dargestellten quadratischen Hölzern, die rund gehobelt werden sollen. Durch die verschiedene Zusammentrocknung nimmt der Rundstabquerschnitt bald eine ovale Form an. Um das zu vermeiden, muß das Holz vorher kreuzweise aufgeschitten und in der dargestellten Weise wieder zusammen geleimt werden.

Durch diese Verleimung heben sich die Arbeitseigenschaften auf, und das Holz wird zum "STEHEN" gebracht.

Bei Säulen, Postamenten, Möbelfüßen, Treppenfosten usw. empfiehlt sich eine Zusammenleimung nach den Bild rechts, wobei der Kern aus Nadel- und der Mantel aus Hartholz besteht. Zur Erziehlung einer bestimmten Holzdicke sind zwei gleich dicke Bretter so zu verleimen, dass sich die Spannung gegenseitig aufheben. (Splintseite auf Splintseite oder Kernseite auf Kernseite) Besonders verfehlt ist es, bei falscher Verleimung auch noch zwei verschieden dicken Hölzer zu nehmen.

Die Bretter mit stehenden Jahrringen dem Schwinden und Werfen am wenigsten unterworfen sind, müßten die Stämme nach dem Quatierschnitt (siehe Einschnittarten) aufgetrennt werden. Diese Auftrennungsart ist jedoch sehr schwer durchzuführen und würde infolge der schrägen Brettkanten einen starken Holzverlust zur Folge haben. Ferner werden Flächen mit schöner Maserung lediglich durch den Sehen- oder Fladerschitt erziehlt. Es ist daher ratsam, Rahmenhölzer für Möbel- oder Zimmertüren sowie Fensterriegel aus feinjährigen Kernbrettern mit stehenden Jahrringen und die durch die Rahmen konstruktion gegen Werfen gesicherten Füllungen aus dem Schittholz zu schneiden.

Bei der Herstellung von Schrankecken sind die Zapfen der Querriegel kürzer zu schneiden, damit nach dem Zusammentrocknen der Vertikalriegel das Hervortreten der Querriegelzapfen und somit auch die Entstehung von Fugen vermieden wird.

Bei Fußleisten und Türbekleidungen sind die rechten Seiten nach außen zu nehmen. Anderenfalls entstehen beim Verziehen derselben Fugen zwischen Putz und Bekleidungsteilen. Bei Fußböden und Sitzflächen macht man eine Ausnahme. Hier wird wegen der starken Splitterbildung der rechten Seite linken Seite nach oben genommen.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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