Unterhalb des Fasersättigungsbereiches macht sich die anisotropen Querschnittsschwindmaße beim Holz bemerkbar mit Formänderung von Schnittholz und Risse beim Rundholz. Besonders die Krümmungen vormals gerade Querschnittkanten infolge der Trocknung stören bei der Holzverarbeitung. Brettoberflächen verziehen und werden Hohl, auch Holzverbindungen werden hierdurch beeinträchtigt. Wenn es auf die Maße und das spätere Verhalten ankommt sind Kernbretter, Kernbohlen oder Hölzer mit stehenden Jahrring zu nutzen, da so die Breitenmaße nur von den kleineren radialen Schindmaßen abhängig sind. Weshalb Seitenbretter, bei denen die in tangentialer Richtung etwas verdoppelten Maßänderungen durch Feuchtigkeitsschwankungen eine Rolle spielen ausscheiden. Allgemein gilt, dass Querschnittkanten sich umso mehr krümmen, je mehr sie von den Hauptdehnungsrichtungen (Radius und Jahrring) abweichen. Bei Mittellage zwischen Radius und Jahrring (45° zum Radius) sind die Schiebungen gesetzmäßig am größten. Das wichtiges ist dabei das überlegte Zusammenfügen von furnier, Bretter oder Bohlen beim Verleimen, den so können Verzerrungen gemildert werden und Schwindrisse an den Leimflächen vermieden werden.
Das Verdrehen, Windschief werden von vorher parallelen Kanten, des Holzes ist zurückzuführen auf Drehwuchs besonders bei Buchenbrettern, meist aber nicht auf einen Trocknungsfehler. Sorgfältiges Stapeln mit möglichst vielen, genau übereinanderliegenden Stapellatten ist das beste Hilfsmittel gegen das Verdrehen von Holz. Verdrehen nach dem Trocknen weist auf ungleichmäßige Trocknung hin.
Ein Werfen des Holzes liegt vor, wenn unter Wahrung seiner Parallelität es sich zylindrisch krümmt. Dieses entsteht durch die Schnittart oder einer ungleichmäßigen Schwindung. Die ungleichmäßige Schwindung des Holzes ist eine Folge einseitiger Wärmewirkung, was häufig bei der Freilufttrocknung entsteht. Ein Werfen ist bei Tangentialbrettern auf der dem Kern abgewandten Seite, da hier der Neigungswinkel der Jahrringe zur Schnittfläche steiler ist, weniger als auf dem Kern zugewandten Seite.
Hirnrisse entstehen dadurch das Rundholz- und Schnittholzenden eine voreilende Trocknung haben. Hirnrisse lassen sich vermeiden durch:
Bei sehr wertvollen und empfindlichen Hölzern lassen sich die Hirnrisse durch einen wasserdichten Anstrich oder aufgeklebten Papier eindämmen.
Da bei dem Trocknen unterhalb des Fasersättigung von Holz, immer mit einer Formveränderung daher geht. Hier die Abbildungen der Formveränderung bei Vollholz mit einer Erläuterung.
Schnittware |
Formänderungen |
Feststellung |
Begründung |
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Seitenbretter,
Seitenbohlen |
Querschnitt ist gerundet, wegen geringer Formstabilität
sind besondere konstruktive Maßnahmen notwendig |
viele lange, nicht durchschnittene, liegende Jahrringe
verkürzen sich, je nach Holzart 5%...10%, Splintholz schwindet stark |
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Mittelbretter,
Mittelbohlen |
Querschnitt ist V-förmig, erfordert mittiges Auftrennen,
Querschnitt wird trapezförmig |
viele liegende
durchschnittene Jahrringe verkürzen sich nur wenig, vorwiegend radiale Schwindrichtung mit geringem Schwindmaß, geringer schwindendes Kernholz |
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Kernbretter,
Kernbohlen |
beste
Formstabilität, trapezförmiger Querschnitt bleibt fast eben, Trennschnitt in der Markröhre notwendig |
stehende Jahrringe
sind starkes Schwinden im Splintholz, Hirnrisse bei sich verkürzenden äußeren Jahrringen |
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Kantholz
Balken |
keine Formstabilität,
Querschnitt wird trapezförmig |
tangentialer Schwund ist immer
größer als radialer Schwund |
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Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis