Grundlage um Holz zu Trocknen

stapeln unbedaeumter WareDie Grundlage um Holz zu Trocknen ist das Naturgesetz vom hygroskopischen Gleichgewicht, und dieses sagt aus, das Holz sich in seinem Feuchtezustand der es umgebenden Luft angleicht. Wir alle wissen, dass ein Stück Holz feucht wird, wenn es im Keller aufbewahrt wird, und das es wieder abtrocknet, sobald es unter dem Dach gelagert ist. Wobei bedingt durch eine Feuchtigkeitsänderung immer in weiten Bereichen auch eine Raumänderung des Holzes vorliegt, das heißt unser Holzstück quillt bzw. schwindet.

Grundlegendes um Holz zu Trocknen

Vom Trocknungsgrad des Holzes hängen fast alle Festigkeitseigenschaften, die Bearbeitbarkeit, der Heizwert beim Verbrennen, die Ausbeute und der Wiederstand des Holzes gegen Pilzbefall ab. Die Feuchtigkeit des Holzes hat aber auch einen starken Einfluss auf das Trocknen, Tränken, und Färben sowie die Zerspanung und Verformung des Holzes. Wobei ausschlaggebend und von Bedeutung die Fasersättigungsfeuchtigkeit ist. Denn oberhalb dieses kritischen Feuchtigkeitswertes sind die meisten Festigkeitseigenschaften unabhängig von der Feuchtigkeit des Holzes, während sie unterhalb dieses Punktes oder Bereiches eine starke und stetige Abhängigkeit aufweisen. Ähnlich Verhältnisse liegen bei der elektrischen Leitfähigkeit und Wärmeleitzahl für Hölzer vor.

Weshalb R. Trendelenburg (Trendelenburg, R.: Das Holz als Rohstoff, S. 204, München 1939) die Hölzer als erster nach ihrer Fasersättigungsfeuchtigkeit einteilte:

1) Zerstreutporige Laubhölzer ohne ausgeprägten Kern (Linde, Weide, Pappel, Erle, Birke, Buche, Hainbuche) und der Splint von verkernten Laubhölzern der Gruppe 4 mit sehr hohen Fasersättigungsfeuchtigkeit von 0,32 bis 0,35 kg/kg (und mehr)
2) Nadelhölzer ohne ausgeprägten Farbkern (Tanne, Fichte und der Splint von Nadelhölzern mit ausgeprägtem Farbkern, zum Beispiel Kiefer, Strobe, Lärche) mit hoher Fasersättigungsfeuchtigkeit von 0,30 bis 0,34 kg/kg
3) Nadelhölzer mit ausgeprägtem Farbkern:
a) Mit mäßigem Harzgehalt: Kiefer, Lärche, Douglasie, Fasersättigungsfeuchtigkeit von 0,26 bis 0,28 kg/kg
b) Mit hohen Harzgehalt, Fasersättigungsfeuchtigkeit von 0,22 bis 0,24 kg/kg
4) Ringporige und halbringporige Laubhölzer, meist mit ausgeprägtem Farbkern (Robinie, Edelkastanie, Eiche, Esche, Nuß und Kirsche) mit niedriger Fasersättigungsfeuchtigkeit von 0,22 bis 0,24 kg/kg

Anzusehen für die Unterschiede in der Fasersättigungsfeuchtigkeit ist die Verkernung durch die Einlagerung von Harzen, Gerb- und Farbstoffen in den Micellenzwischenräumen und somit das hygroskopische Potential verkleinert. Wobei durch die Verkernung auch die Dauerhaftigkeit der Hölzer, sprich die natürliche Widerstandskraft gegen Pilze kann sich erhöhen.

kapillaren Feuchtigkeitsbewegung im Holz

Schematische Darstellung der kapillaren Feuchtigkeitsbewegung im Holz bei der Trocknung (nach L. F. Hawley)

Die Feuchtigkeit des Holzes wird heute allgemein in Prozenten vom Darrgewicht, also auf die reine Trockensubstanz bezogen, angegeben. Enthält ein Brett mehr Wasser als Holzsubstanz, dann ergeben sich Holzfeuchten von 120, 150 oder mehr Prozent, wie wir es manchmal bei Pappel- oder Nadelholz feststellen können. Holzfeuchten unter 25 bis 35% stellt man hinreichend genau mit einem elektrischen Meßgerät fest, bei höherem Wassergehalt ist eine Darrprobe erforderlich. Bei Werten im oberen Meßbereich der elektrischen Instrumente ist eine Darrprobe immer zu empfehlen, da die Feuchte oft höher als die Anzeige ist. Es geht auch einfacher mit modernem Feuchtemessgerät für Holz und weiche Baustoffe, das schon den Durchschnitt der in Europa relevanten Holzsorten als Kalibrierkurve hinterlegt hat, so dass nur noch der Holzfeuchtegehalt abgelesen wird. Diese Geräte können auch bequem im Internet bestellt werden.

Ein Luftzustand wird nach Temperatur und relativer Luftfeuchte (Sättigungsgrad) bestimmt. Als Meßinstrument dient das Psychrometer, das aus einem trockenen und einem mittels Wasser und Saugstumpf naßgehaltenen Thermometer besteht. Trockene Luft ergibt einen großen Anzeigenunterschied zwischen den beiden Thermometern, feuchte Luft einen kleineren, und bei voller Sättigung der Luft zeigen beide Thermometer den gleichen Wert an. Die genaue Größe der Luftfeuchte, welche einer bestimmten Trocken- Naßtemperatur entspricht, liest man auf der Psychrometertafel ab.

Der gesetzmäßige Zusammenhang zwischen Lufttemperatur und relative Luftfeuchtigkeit einerseits und Holzfeuchtigkeit andererseits wird vorzugsweise in Kurvenscharen gezeigt. Welche Holzfeuchte einer bestimmten Trocken- und Naßtemperatur entspricht, kann man aber auch --und dies ist der einfachste Weg-- direkt aus Zahlentafeln ablesen. Um diese Tafeln recht übersichtlich zu gestalten, wird meist auf einer Skala der Trockentemperatur aufgetragen und senkrecht dazu die psychrometrische Differenz, d.h. der Anzeigeunterschied zwischen Trocken- und Naßtemperatur.

Allgemeines um Holz zu Trocknen

Trocknen von HolzIn Deutschland haben wir im Freien eine Durchschnittstemperatur von 20°C und eine mittlere relative Luftfeuchtigkeit von rund 75%. Diesem Klima entspricht eine Holzfeuchte von 14 bis 15% (Gleichgewichtsfeuchte), das heißt bei uns im Freien gelagertes Holz trocknet zunächst an der Oberfläche und später sogar durch und durch auf 14 bis15% Holzfeuchtigkeit ab. Unser Klima im Freien stellt nun nicht gerade den Idealfall für Holztrocken dar.

Quote:
Definition um Holz zu Trocknen: Der Wasseranteil im Holz, auch Holzfeuchte genannt, wird aus dem Unterschied zwischen Nass- und Darrgewicht (Trockengewicht) errechnet. Sie wird in Prozent (%) angegeben.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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