Schaukeltrockner

Eine mit der ältesten Vorrichtung zur schnelleren Holztrocknung ist die Schaukeltrocknung. Die Vorrichtung zur Beschleunigung der natürlichen Trocknung , bestehend aus einem um eine waagerechte Welle hin- und her schwingenden Traggerüst, das von einem Elektromotor angetrieben, der mit einem Schaltgetriebe verbunden ist, was nach der Art einer Glöckenläutmaschine arbeitet. Die Schaukeltrocknung wurde um 1940 erprobt und gilt als der Vorgänger der leistungsfähigeren Freiluftventilatoren-Trocknung.

Der Schaukeltrockner war für mehrere Größen gedacht und sollte entsprechend den Erfordernissen der Praxis gebaut werden, es handelte sich aber im Wesentlichen um zwei Anwendungsgebiete:

  • 1) Für Bauholz- und Schnittholztrocknung im Freien oder unter Dach (offen Schuppen)
  • 2) Für Tischlereien in der geschlossen und beheizten Werkstatt

Geschichtliches zur Schaukeltrocknung / Schaukeltrockner

Erfunden wurde der Schaukeltrockner von Grau, 1937 (DRP. 674 644 von 3.06.1937, herausgegeben am 18.04.1939). Um 1940 wurden Großversuche mit der Trockenschaukel durchgeführt. Teilweise in Stuttgart von Egner und Sinn und teilweise bei der Firma Rauch, Chemnitz mit Großschaukel in der Ausführung 10t. und 20t. Piest hingegend machte um 1940 Versuche mit der Werkstattschaukel.

Grundlagen zur Schaukeltrocknung / Schaukeltrockner

Die zu trocknenden Hölzer werden auf das Traggerüst senkrecht mit dem Zopfende nach unten gestapelt, so schreib es der Erfinder vor bei der Schaukeltrocknung. Durch die erzwungene Luftbewegung, der Schwerkraft und der auftretenden Fliehkräfte sollte es die Trocknung Beschleunigen oberhalb des Fasersättigungsbereiches, also dem tropfbaren Wasser im Holz . Bei Versuchen mit Kiefer- und Fichtenholz oberhalb des Fasersättigungsbereiches durch K. Egner ergab sich durch die Schaukeltrocknung eine schnellere Trocknung um ca. ein Drittel gegenüber der gehemmten Trocknung (Stapel in einem von allen Seiten umschlossenen Hofraum aufgestellt) Bei weiteren Versuchen von K. Egner und H. Sinn (Holz als Roh- und Werkstoff Bd. 4 (1941) s. 386) konnte nachgewissen werden das es Vorteile bringt das Holz mit dem Zopfende nach unten zu stellen und besäumte Ware auf der Schaukel zu trocknen im Freien. In der Werkstatt sollte es zu einer beschleunigten Trocknung mit der Werkstattschaukel führen, da ja ein besseres Trocknungsklima vorherrscht. Dieses trifft aber nicht zu, da sich die Raumluft schneller mit Wasserdampf sättigt, wodurch die Trocknung gehemmt oder gar ganz Unterbrochen wird.

Wobei nach K. Egner (Holz als Roh- und Werkstoff Bd. 3 (1940) S.7) werde durch die Schwerkraft, noch durch die Zentrifugalkraft möglich ist, da bei den geringen lichten Querschnitt der Holzzellen dieses physikalisch nicht möglich ist. Bei Beschleunigungsversuchen von H. Piest (Kammertrocknung im Handwerksbetrieb, Werkstattschaukeln, künstlich belüftete Hänge, in Mitt. Fachaussch. Holzfragen H. 29, Berlin 1941, S. 166) ergab sich ein beobachtbarer Wasseraustritt erst bei einer Beschleunigung von etwas 700m/s. Die bei der Schaukeltrocknung auftreten Fliehkräfte sind bei weitem geringer und können selbst bei sehr großen Schaukel nicht erreicht werden. Somit hängt die Trocknung von der Luftbewegung ab, die Geschwindigkeit der Trocknung oberhalb des Fasersättigungsbereiches von der Schaukelgeschwindigkeit.

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



Wurmi