Tischlermeister D. Röntgen

Der Möbelschreiner Abraham Röntgen und sein Sohn David Roentgen galten schon zu ihren Lebzeiten Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts als herausragende Meister ihres Faches. Kennzeichen ihrer Möbel waren die Vielzahl der Arten und Formen, besonders wertvolle Marketerien, Verwandlungsmöglichkeiten und die ebenso komplizierten wie originellen Inneneinrichtungen. Einen Überblick über ihr Werk und die Merkmale ihrer Möbel soll dieses Referat geben.

Geschichtlicher Hintergrund

Der Anfang des 18. Jahrhunderts, in das Abraham Roentgen hineingeboren wurde, war die Zeit des Absolutismus, der vom französischen König Ludwig XIV schon ca. 1670 geprägt wurde und sich bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hielt. 1789 brachte die französische Revolution eine grundlegende Veränderung der bis dahin geltenden „göttlichen Ordnung“: Die Beschneidung der Macht und des Besitzes des Adels hatte auch Auswirkungen auf Kunst und Kunsthandwerk in Europa, weil die Spitzenleistungen der Handwerkskunst nur erreicht werden konnte durch die (finanzielle) Gunst dieser herrschenden Klasse.

Rokoko und Klassizismus

Die Rokoko-Epoche hat ihren Namen vom Hauptornament dieser Epoche, der Rocaille , welche die Form einer Muschel nachahmt. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Asymetrie, die sich bei Beschlägen und Verzierungen an Möbeln wie auch in der Architektur findet. Rechte Winkel werden gemieden, Möbelteile graziös geschwungen. Die Epoche endete ca. 1775.

Anfänge des darauf folgenden Klassizismus finden sich an französischen Möbeln bereits um 1760. Möbel dieser Stilrichtung zeichnen sich aus durch reichliche Verwendung von hängenden Verzierungen und Girlanden, Geradlinigkeit in der Formgebung, einfachere, kräftigere und weniger elegante, sondern wuchtigere Formen mit entsprechend derber Wirkung. Die Stilepoche endet ca. 1830.

Lebensdaten von Abraham und David Roentgen

Der Vater

Abraham Röntgen * 30.1.1711 Mülheim/Rhein – † 24.3.1793 Neuwied.

Abraham Röntgen erlernte bei seinem Vater die „Kabinettmacherei“ und verbrachte anschließend noch einige Jahre in Mülheim. Mit 20 Jahren ging er auf Wanderschaft und arbeitete in Haag, Rotterdam und Amsterdam bei den geschicktesten Handwerksmeistern seiner Zeit. Als er hier nichts mehr lernen konnte, ging er nach London. Er beschäftigte sich mit Gravieren, Einlegen von Holzmosaiken und der Mechanik mit soviel Erfolg, so daß er bald ein gefragter Handwerker war. Es gab damals in London wie in Paris viele wohlhabende, angesehene Kunstschreiner, unter ihnen auch eine Reihe deutscher Herkunft.

Abraham arbeitete u.a. für John Channon, von dem er beispielsweise die gravierten Messingeinlagen übernahm und bei Christian Gern, einem deutschstämmigen Kabinettmacher. Dieser muß bei dem jungen Abraham Röntgen Eindruck hinterlassen haben, sonst hätte er nicht 1756 einen seiner Gesellen zu ihm geschickt, damit dieser seine Fertigkeiten weiter verbessern konnte. Ganz allgemein kann anhand der später in Deutschland gebauten Möbeln festgestellt werden, daß Abraham Röntgen auf seiner Wanderschaft viele Stilmerkmale holländischer und englischer Möbel übernahm, die auch noch bei den Möbeln seines Sohnes zu finden sind. Beide bezeichneten aufgrund ihrer stilistischen Vorbilder auch als „englische Cabinett-macher“.

Zwischendurch war Abraham Röntgen in London auch für kurze Zeit selbständig. Dort machte er 1737 die Bekanntschaft mit dem Grafen von Zinzendorf und dessen Herrnhuter Brüdergemeinde, einer puritanischen, protestantischen Freikirche, der er 1738 beitrat. Das erwies sich als grundlegenden Schritt für ihn, seinen Sohn und deren gemeinsames Schaffen. Man kann sogar sagen, daß das Schicksal der Röntgens mit der Herrnhuter Brüdergemeinde, die heute noch existiert, untrennbar verknüpft ist.

Der Sohn

David Roentgen * 11.8.1743 Herrnhag – † 12.2.1807 Wiesbaden

Nachdem der älteste Sohn von Abraham Röntgen seine Schulausbildung in der Lehranstalt von Niesky/ Oberschlesien beendet hat, absolvierte er ab 1757 wie seine jüngeren Brüder später eine Schreinerlehre bei seinem Vater, war aber der einzige, bei dem sie gefruchtet hat. Er wurde zu einem der besten Ebenisten seiner Zeit, der handwerklich gesehen neue Maßstäbe in Europa setzte, in künstlerischer Hinsicht seinen Vater deutlich übertraf, aber wahres Genie in der Organisation und dem Marketing entwickelte, was sich erstmals 1769 zeigte, als das damals noch vergleichsweise kleine Unternehmen am Rande des Bankrotts war.

Die Rezession der 60er Jahre des 18. Jahrhunderts machte auch vor dem Adel nicht halt, Produktion auf Vorrat, langzeitiges Lagern des teuren, exotischen Holzes zum Trocknen und Vorratshaltung teurer Materialien wie Elfenbein, Perlmutter oder feuervergoldete Bronzebeschläge brachten Abraham Röntgen in finanzielle Schwierigkeiten. David Roentgen konnte seinen skeptischen Vater dazu überreden, das Möbellager durch die Veranstaltung einer Lotterie zu leeren und so die schlimmsten finanziellen Sorgen abzuschütteln.

1772, also noch zu Lebzeiten seines Vaters, wurde ihm die Leitung des Betriebes übertragen, die er zu einem Unternehmen von Weltruf ausbaute.

1774 reist David Roentgen erstmals nach Paris: Er erkannte den Stilumbruch vom Rokoko zum Klassizismus und übernahm die reichen Intarsienverzierung und Inneneinrichtung auf die in Paris gesehenen neuen Möbeltypen. Es folgte dann eine Zeit großen wirtschaftlichen Aufschwungs. Fortschrittliche Betriebsorganisation mit Gruppenarbeit, Rationalisierung, die Verwendung einheimischer Obsthölzer anstelle der teureren exotischen und vielerlei Maßnahmen mehr zur Kostenreduzierung verbesserten die wirtschaftliche Lage von Jahr zu Jahr. Da die Werkstatt befreit war vom Zunftzwang, der die Höchstzahl von einem Gesellen und zwei Lehrlingen vorschrieb, konnte die Zahl der Beschäftigten bis Ende der 80er Jahre auf ca. 80 Mitarbeiter erhöht werden.

Es war eine Manufaktur entstanden ( '''keine Fabrik!''' ), in der gänzlich ohne Maschinen gearbeitet wurde. Dennoch wurden jährlich mehrere hundert Möbel für den Export gefertigt. David belieferte fast alle Fürsten- und Königshäuser Europas, den Adel und wohlhabende Bürger mit seinen künstlerisch gestalteten Möbeln. Vom preußischen König wurde er zum „Geheimen Kommerzienrat“ ernannt. Nach dem er sich 1780 das Meisterrecht in Paris erkauft hatte und damit auch den Französischen Hof beliefern durfte, erhielt er von dem begeisterten Ludwig XVI. den Titel „ Ebeniste Mecanicien du Roi et de la Reine“. Die größte Menge an Möbel verkaufte er aber an den russischen Hof Katharinas.

Die Roentgen-Möbel und ihre Innovationen

Sehr in Mode waren damals Geheimfächer. Abraham Röntgen beispielsweise baute in seine Schreibtische- bzw. sekretäre Schwenkschubkästen ein mit einem Rouleauverschluß in Form von Buchrücken ,um die große Nachfrage seiner Kunden nach Geheimverstecken zu befriedigen und Neues zu bieten.

David Roentgen hingegen setzte mit seinen technischen Innovationen und Weiterentwicklungen neue, auch danach unerreichte Maßstäbe. So war er beispielsweise der einzige, der ein aus einem Stück bestehenden Rolldeckel herstellen konnte. Das hatte Vorteile beim Furnieren: Die wertvollen Marketerien wurden nicht durch Trennfugen durchschnitten, wie man es bei dem ebenfalls sehr bekannten Zylinderbureau von Riesener im Schloß von Versailles findet, wobei es sich um eine einfachere Rolladenkonstruktion aus einzelnen Streifen handelt.
Der Deckel der Zylinderbureaus wurde durch Herausziehen der Schreibplatte, deren Bewegung mittels verdeckt eingebauter Hebelmechanik in eine Schwenkbewegung umgesetzt wurde, betätigt.

In die repräsentativen Möbeln, wie beispielsweise dem Aufsatzsekretär für Friedrich Wilhelm I. von Preussen, wurden darüberhinaus geheime, versenkbare Tresore eingebaut, Spieluhren, Geheimschubkästen, die nur durch Betätigung versteckt angeordneter Mechaniken geöffnet worden konnten oder auch ein federbetätigtes Lesepult, das sich auf Knopfdruck ganz von alleine aufklappte.

Auch im Bereich der Marketerien haben Roentgen und sein hochbegabter Mitarbeiter Michael Rummer Neues geschaffen, was seinerzeit niemand sonst in Europa nachmachen konnte: Die Claire-Obscure-Technik. Hierbei wurden Schattierungen nicht mehr wie herkömmlich durch Brennen mit heißem Sand dargestellt, sondern durch drei bis vier passend gebeizte Furnierstücke. Roentgen selbst nannte diese Technik a`la mosaique.

3.1 Die Arbeitsphasen

Erste Phase : 1740 - 1750

Abraham war in Herrnhag, wo er seine erste Werkstatt von 1740 bis 1750 hatte, auch mit Bauschreinerarbeiten für den Aufbau der jüngst gegründeten Gemeinde beschäftigt ( im Museum von Neuwied ist eine eicherne Haustür von ihm zu sehen).

Er produzierte am Anfang intarsierte und geschnitzte Möbel aller Art nach holländischem und englischem Vorbild. Dazu zählten auch Sitzmöbel aller Art. Seine Kreationen zeichneten sich noch nicht wie die seines Sohnes durch eigenständige Gestaltung aus. Er scheute sich nicht einmal, aus den Katalogen englischer Hersteller wie Sheraton direkt zu kopieren. Der technische Innenausbau war noch einfach.

Zweite Phase: 1750 – 1764

Abraham siedelte nach Neuwied über und baute zwischen 1750 und etwa 1764 eine Kunstmöbelmanufaktur auf. Schnitzereien, Einlagen aus Furnier , Elfenbein und Buntmetallen wurden reicher, die Inneneinrichtungen komplizierter.

Dritte Phase: 1764 – 1774

Abraham arbeitete von 1762 an mit seinem Sohn David zusammen. Neue Möbelformen wurden entwickelt. Die sonst unerreicht farbig gravierten Intarsien kamen auf, die inzwischen leicht überkommenen Inneneinrichtungen wurden weiterentwickelt. 1772 übernahm David die Leitung der Manufaktur.

Vierte Phase: 1774 – 1780

1774 unternahm David Roentgen die erste Reise nach Paris und erkannte den Stilwandel vom Rokoko zum Klassizismus. 1779 brach David Roentgen die europäische Vormachtstellung der französischen Ebenisten. Durch Heranziehung bedeutender Mitarbeiter ( zB. der Maler Januarius Zick, die Stecher Gervais und Raillard, der Uhrmacher Peter Kintzing ) ergaben sich auch in künstlerischer Hinsicht deutliche Fortschritte. Neue malerische Marketerien wurden im Mosaikverfahren (Claire-Obscur-Technik) geschnitten und komplizierteste Inneneinrichtungen gebaut. Die Möbel erreichten höchsten Rang und Wert. Fortschrittliche Betriebsorganisation, rationelle Arbeitsverfahren, ausgesuchte Werkstoffe und bestes Werkzeug wurden zur Grundlage des unternehmerischen Erfolgs.

Fünfte Phase: 1780 – 1791

Die Manufaktur erreichte zwischen 1780 und 1790 die Höhe ihrer schöpferischen Leistungskraft. Künstlerische Intarsien und vergoldete Bronzen zierten zunächst nebeneinander die Möbel. David Roentgen muß als das große Genie bezeichnet werden hinsichtlich der Summe seiner Fähigkeiten. Mit seinen technischen Innovationen setzte er neue, auch danach unerreichte Maßstäbe, aber auch im Bereich der Marketerien haben Roentgen und sein hochbegabter Mitarbeiter Michael Rummer Neues geschaffen, was seinerzeit niemand sonst in Europa nachmachen konnte: Die Claire-Obscure-Technik. Hierbei wurden Schattierungen nicht mehr wie herkömmlich durch Brennen mit heißem Sand dargestellt, sondern durch drei bis vier passend gebeizte Furnierstücke. Roentgen selbst nannte diese Technik a`la mosaique.

Neben den Möbeln, die ab 1774 streng im neuen Stil des Klassizismus gebaut wurden, zählen auch noch Marketeriebilder mit Darstellungen aus Geschichte bzw. Sage zum Werk der Roentgen, vor allem zwei riesige, 3,60 m mal 3,73 m große für den Statthalter der österreichischen Niederlande gemachte Großintarsien, die „ Den Großmut des Cornelius Scipio „ sowie den „ Raub der Sabinerinnen „ darstellen.

Sechste Phase: 1791 – 1795

Es waren primär religiöse und nur sekundär politische Gründe, die David dazu zwangen, die Manufaktur zwischen 1791 und 1795 schrittweise aufzulösen. Noch erhielt er hohe Auszeichnungen. Trotzdem half er seinen Werkmeistern Hacker, Härder und Kronrath eigene Betriebe zu gründen, die seine Tradition fortsetzten. Roentgen blieb bis zu seinem Tod 1807 ausschließlich in Ehrenämtern der Brüdergemeinde tätig. Meister und Gesellen arbeiteten noch geraume Zeit in seiner Art weiter.

Die Roentgenwerkstatt wuchs einerseits bald über die Stufe eines zunftgebundenen Handwerksbetriebes hinaus, erreichte aber niemals den Rang einer Fabrik. In betriebswirtschaftlicher Hinsicht trug sie ganz deutlich die Züge einer richtigen Manufaktur, die weder Maschinen verwendet, noch Massengüter erzeugt, aber Grundzüge der Arbeitsteilung, der Arbeit auf Vorrat, der beschränkten Serienherstellung und der handwerklichen Typisierung ihrer Erzeugnisse ( nicht im Sinne einer Industrienormung ) verwirklichte und deshalb zwischen den genannten Unternehmungsformen stand. Roentgen selbst bezeichnete den Betrieb ausdrücklich als Manufaktur.

Besonderheiten der Roentgen-Möbel

Unter einer Roentgen- Arbeit verstehen wir ein vom Meister persönlich inspiriertes, konzipiertes und zuerst immer, mit den Jahren dann nur noch in den Hauptteilen von ihm eigenhändig – später wenigstens unter seiner Anweisung oder verantwortlichen Leitung (die zuletzt sogar allein durch einen Meistergesellen ausgeübt werden konnte) hergestelltes Kunstschreinerwerk . Außerdem kann die Herkunft des Stückes Hilfestellung leisten oder vielleicht sogar den Ausschlag geben. Die allgemeinen und typischen Gestaltungs- und Arbeitsgrundsätze (s.o) der Roentgens müssen sich jedoch (durch Vergleiche) einwandfrei an dem Werk feststellen lassen.

Allgemeine Kennzeichen

Allgemeine Kennzeichen der Roentgen-Möbel sind der streng gegliederter Aufbau und die harmonische Linienführung im Formalen. Virtuos geschnittene Marketerien zeigen an den älteren Rokoko-Möbeln von Abraham Röntgen typische Rautenmuster, später Blumen und Insekten , mit dem Aufkommen der Chinoiserienmode und der neuen Claire-Obscur-Technik figürliche Darstellungen. Die Verarbeitung aller Werkstoffe ist perfekt.
Die technischen Einrichtungen, vor allem an den Prunkmöbeln, sind raffiniert und kompliziert. Nirgendwo gab es eine solche Fülle an Verwandlungsmöglichkeiten, Geheimverschlüssen, Spielwerken,... Die Vielfalt an Bauformen ist fast unübersehbar.

Besondere Kennzeichen

Zu den besonderen Kennzeichen für die Bestimmung und Datierung eines Möbel-kunstwerkes als Arbeit der Roentgen-Manufaktur gehören neben den obengenannten allgemeinen Merkmalen folgende:
Der schmale, nur wenig vorstehende Rand um die Schubladen, Lippenrand genannt, hat Abraham Roentgen von den englischen Möbeln übernommen. Gleiches gilt für die mit Messing ausgelegten Kehlen in den Traversen. Die mit Messing überzogenen Profilleisten an Sockeln, Gesimsen und Eckwülsten wurden selbst in der Werkstatt hergestellt. Schwenkschubkästen sind häufig zu finden an Schreibtischen und Sekretären, wie auch die vielen komplizierten Inneneinrichtungen an den representativen Prunkmöbeln.

Typisch sind die abschraubbaren Beine, die mit Rosenholz furnierten Fasen der Gestelle und die Laufrollen der Schubkästen. Mit zusätzlichen Führungsprofilen versehenen Schlüsselbuchsen verraten uns, daß die Schlüssel nicht über Zuhaltungen verfügten, Rosetten aller Art wurden eher sparsam verwendet. An David Roentgens überwiegend klassizistischen Möbeln wurde die Kannelierungen der Beine wie die mit Messing ausgelegten Kehlen der älteren Rokoko-Möbel ausgeführt, alternativ auch mit Riefelung , besonders an Möbeln der 80er Jahre, die an den russischen Hof gingen. Weiterhin verwendete man Galerien, Balustraden, Vasen, Kerzenträger, Hängegriffe, Draperien, Girlanden, Ornamentappliken und Reliefplatten mit figürlichen Motiven. Eingebaute Uhren , die von Peter Kintzing aus Neuwied stammten, sind ein untrügerliches Zeichen. Da derartige Merkmale teilweise auch von anderen Schreinern verwendet wurden, muß sich der Betrachter immer ein Gesamtbild machen, um einigermaßen sicher zu identifizieren, wohlwissend, daß einige ehemalige Mitarbeiter der Manufaktur später im gleichen Stil weiterarbeiteten.

Besondere Beachtung verdienen die Marketerien: Rautenmuster an den Möbeln der 50er Jahre, originell gestaltete, gravierte Blumenmotive in den 60ern, von einer handwerklichen Qualität , die der anderer europäischer Handwerker in nichts nachsteht, dann aber die Entwicklung der Claire-Obscure-Technik in den 70ern, mit deren Perfektion sich David von allen anderen Ebenisten absetzt.

David Roentgen signierte keineswegs regelmäßig und einheitlich. Von Abraham fehlt jegliche Signatur. Älteste bekannte Signatur: Roentgen fecit a Neuwied . Eingravierte und gezeichnete Signaturen spielen die wichtigste Rolle. Man unterscheidet zwischen Text,- Wort- und Buchstabensignaturen. Die Buchstabensignaturen treten ausschließlich in Intarsienarbeiten auf. Es handelt sich um ein „R“ oder um ein mit einer „4“ bekröntes „R“. Schlagstempel wurden für Hirnholz benutzt, Brandstempel für Langholz. „David“ ist an Möbeln zu finden, die für den französischen Hof gebaut wurden.

Schlußwort

Betrachten wir Röntgenmöbel, so sehen wir Kunstwerke, die aufgrund ihrer sprichwörtlichen handwerklichen Qualität, der herausragenden Mechaniken und der künstlerischen Ausdruckskraft einen bis heute geltenden Maßstab gesetzt haben. Von kleinen Goldschatullen aus dem Besitz eines Kirchenfürsten, über den Schreibtisch, an dem Thomas Jefferson und Napoleon den Kaufvertrag für einen südlichen Teil der USA unterzeichneten, und den monumentalen Aufsatzsekretären bis hin zu den Großintarsien findet der Interessent eine Sammlung von Objekten, die das gesamte Arbeitsspektrum eines Möbelkünstlers abdeckt. Die Werke der Roentgen-Manufaktur stehen heute in ganz Europa und Übersee. Sie zählen zu den größten Kostbarkeiten des Kunstgewerbes.

Ortsregister

*Ansbach, Residenz
*Amsterdam, Rijksmuseum
*Bad Homburg, Schloß
*Baden-Baden, Neues Schloß
*Berlin,
** Charlottenburg, Staatliche Kunstbibliothek
** Charlottenburg, Schloß
** Kunstgewerbemuseum, Schloß Köpenik
** Neues Palais, Potsdam
** Schloßmuseum
*Bonn, Rheinisches Landesmuseum
*Brüssel, Archives Generales du Royaume
*Budapest, Kunstgewerbemuseum
*Cleveland, Cleveland Museum of Art
*Coburg, Veste
*Darmstadt, Hessisches Landesmuseum
*Dresden, Museum für Kunsthandwerk
*Dresden, Zwinger
*Eltz, Schloß
*Eltville, Schloß
*Fasanerie, Schloß (Nähe Fulda)
*Frankfurt,
** Museum für Kunsthandwerk
** Historisches Museum
** Städtisches Kunstinstitut
*Gotha, Schloßmuseum
*Hannover, Kestner- Museum
*Karlsruhe, Badisches Landesmuseum
*Kassel, Staatliche Kunstsammlung
*Kopenhagen,
** C.L. David Collection
** Dänisches Museum für Kunst und Gewerbe
*Köln, Kunstgewerbemuseum
*Leningrad,
** Akademie der Wissenschaften- Kunstkabinett
** Eremitage
*London, Victoria and Albert Museum
*Mannheim, Reiss-Museum
*München,
** Bayerisches Nationalmuseum
** Residenzmuseum
*Neuwied, Kreismuseum
*New York, Metropolitan Museum of Art
*Nürnberg, Germanisches Museum
*Oldenburg, Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte
*Paris,
** Akademie der Wissenschaften, Kunstkabinett
** Conservatoire National des Arts et Metiers
** Louvre
** Museum Nissim de Camondo
** Trianon-Museum
** Paul Getty Museum, Malibu, California
*Pella, (GUS) Kaiserliches Lustschloß
*Pawlowsk, (GUS) Palastmuseum
*Pommersfelden, Schloß
*Rumpenheim, Schloß
*San Francisco,
** California Palace of the Legion of Honour
** M.H. De Young Memorial Museum
*Schönbornlust, Jagdschloß
*Schwetzingen, Schloß
*Stockholm, Nationalmuseum
*Trier, Städtisches Museum
*Versailles, Schloß
*Washington,
** Außenministerium, Thomas-Jefferson-Saal
** National Gallery of Art
*Weiler, Schloß
*Weimar, Wittumspalais
*Wien, Museum für angewandte Kunst
*Wiesentheid, Schloß
*Wilhelmsthal, Schloß
*Wörlitz, Schloß
*Würzburg, Residenz

Autor: Cornelius Adam

Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis



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