Rosenholz
(lat. Lignum rhodii, frz. Bois de rose, engl. Rose wood). Unter diesem Namen finden sich verschiedene Hölzer im Handel, die entweder einen entfernt rosenähnlichen Geruch besitzen oder sich durch eine schön rosenrote bis purpurrote Färbung auszeichnen. Die ersteren dienen zu Parfümeriezwecken, die letzteren in Form von Furnieren zu eingelegten Arbeiten in der Kunsttischlerei. Das Möbelrosenholz wird besonders in England als das schönste und teuerste Luxusholz verarbeitet. Es erscheint meist in starken Blöcken, die von großen Bäumen aus Brasilien sowohl, als auch aus Siam und anderen Bezugsquellen herrühren. Das beste R. aus Bahia in Brasilien, angeblich von Physocalymna floribundum (Pohl), hat auf purpurrotem Grunde dunklere Marmorierung oder Maserung. Je reicher die Zeichnung, je tiefer die Färbung und je stärker die Unterschiede der Farbentöne, um so teurer wird das Holz bezahlt. Ferner liefern Cordia Gerascanthus und Cordia sebestina in Westindien R. für die Kunsttischlerei. - Das Parfümerieholz besteht aus den knolligen, schweren Wurzeln zweier auf den Kanarischen Inseln wachsender Windenarten, Convolvulus scoparius und Convolvulus floribundus. Es riecht beim Reiben und Raspeln angenehm rosenartig und hat einen bitterharzigen Geschmack. Man verwendet das geraspelte Holz zum Füllen von Riechkissen, bereitet daraus durch Mazerieren mit Weingeist eine Rosenholztinktur und destilliert daraus das angenehm rosenartig riechende ätherische Rosenholzöl (lat. Oleum ligni rhodii, frz. Essence de bois de rose, engl. Rose-wood oil), das zu Parfümerien gebraucht wird. - Das kanarische R., die echte Sorte, kommt in Stücken von 2½ - 9 cm Durchmesser, welche außen grau, innen schön braungelb oder rötlich geadert sind, in den Handel. Der ihm auch beigelegte Name Rhodiserholz gehört eigentlich einer anderen Wurzel, die von einer im Orient (Zypern, Rhodus) wachsenden Ginsterart herrühren soll.
Quelle: www.manufactum.de/merck

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