Lacke (lat. Lacca, frz. Laques oder Vernis, engl. Lac oder Varnish). Mit diesem Namen belegt man, abgesehen von einigen natürlichen Harzen wie Stocklack oder Schellack (s. d.), dem Japanlack (s. d.) und einigen Lackfarben (s. d.), sowohl Auflösungen von Harzen in leicht flüchtigen Flüssigkeiten, die sog. flüchtigen oder mageren Lacke, als auch Mischungen der letzteren mit fetten Ölen, Harzölen oder Firnis, die sog. Lackfirnisse, fetten oder Öllacke. Im gewöhnlichen Leben werden die Begriffe Lack und Firnis häufig verwechselt oder als völlig gleichbedeutend gebraucht, so daß vielfach nur mit Firnis oder Ölfarbe gestrichene Gegenstände als lackierte in den Handel kommen. Charakteristisch für einen wahren Lack ist aber immer sein Gehalt an Harz. Als Harze kommen besonders Bernstein, Dammar, Kopal, Kolophonium sowie neuerdings Kunstharze (s. Harz), als Lösungsmittel Äther, Alkohol, Amylalkohol, Amylazetat, Azeton, Benzin, Benzol, Kampferöl, Rosmarinöl, Terpentinöl in Betracht. Beim Überstreichen der Gegenstände verflüchtigt sich das Lösungsmittel und das Harz bleibt als dünner durchsichtiger oder bei Zusatz von Körperfarben undurchsichtiger Überzug zurück. Die fetten Lackfirnisse bestehen aus Firnis (Leinöl-, Holzöl- oder anderem Firnis) und Harzen in Terpentinöl. Zu ihrer Herstellung wird der entsprechend in etwa nußgroße Stücke zerbrochene Kopal (oder auch Bernstein) in Kesseln mit Kondensationsvorrichtung vorsichtig bei etwa 300 - 350° geschmolzen, wobei das Kopalöl überdestilliert, und darauf das auf 200° erwärmte Leinöl (Firnis) nach und nach hinzugegeben, bis bei andauerndem Erhitzen auf 320° eine völlig gleichmäßige Mischung entstanden ist. Nach dem Abkühlen gibt man Terpentinöl, unter Umständen auch Sikkative (s. d.) hinzu und unterwirft das fertige Erzeugnis in der Regel noch einer Filtration. Bei Verwendung von Kolophonium statt der fossilen Harze kann ein einfacheres Verfahren angewandt werden. Die fetten Lackfirnisse liefern von allen Lacken die haltbarsten Überzüge, brauchen aber lange Zeit zum Trocknen (meist in geheizten Räumen) und werden, oft in Verbindung mit Farben, für Lederzeug, Blechwaren und andere der Abnutzung ausgesetzte Gegenstände angewandt. Als Unterabteilung gehören zu ihnen noch die sog. Kautschuklacke, die einen Zusatz von Kautschuk oder Guttapercha in Benzin gelöst erhalten und sich durch große Geschmeidigkeit, bei allerdings vermindertem Glanz, auszeichnen. Mattlacke erhalten außerdem einen Zusatz von Wachs. - Spiritus- oder Weingeistlacke werden in der Regel gebraucht, wenn die gestrichenen Gegenstände ihre natürliche Farbe behalten sollen, und daher für diesen Fall aus besonders hellen Harzen bereitet, während für andere Zwecke auch dunklere Harze, Bernstein, Schellack, Kolophonium, benutzt werden können. Bisweilen erhalten sie auch einen Zusatz alkohollöslicher Farben, wieTeerfarbenoder Drachenblut (Goldlack). Kleinere Mengen der weicheren Harze kann man durch Schütteln der pulverisierten Masse mit starkem Weingeist schon in der Kälte, leichter in der Sonne oder bei mäßiger Wärme lösen und durch Filtration von Verunreinigungen trennen. Bei der Darstellung im großen bedient man sich geschlossener Destillierblasen oder des sog. Deplazierungsverfahrens, indem man das Harz in ein Sieb schüttet und dieses so weit in ein mit Weingeist gefülltes Faß hängt, daß es gerade noch von der Flüssigkeit bespült wird. Die Lösung des Harzes sinkt dann beständig nach unten und kann nach entsprechendem Absetzen aus einem etwas oberhalb des Bodens angebrachten Hahn ohne Filtration klar abgezogen werden. Als Ausgangsmaterial für Spirituslack kommen sämtliche Harze in Betracht. Die spröderen, wie Sandarak und Mastix, geben sehr glänzende, aber wenig haltbare Überzüge und werden daher meist durch Zusatz von etwas venezianischem Terpentin oder weicherem Harz, z. B. Elemi, verbessert. - Terpentinöllacke unterscheiden sich von den vorigen nur dadurch, daß an Stelle von Spiritus Terpentinöl oder andere ätherische Öle (Rosmarinöl) als Lösungsmittel benutzt werden. Sie trocknen etwas langsamer, sind aber haltbarer und weniger spröde, weil ein Teil des Lösungsmittels von dem eintrocknenden Harzüberzug festgehalten wird. Das Terpentinöl löst manche Harze schon in der Kälte. Andere, wie Bernstein und Kopal, werden erst in der Wärme geschmolzen und dann mit dem Lösungsmittel verdünnt. Die billigsten Terpentinöllacke werden aus Kolophonium, bessere Sorten aus Sandarak oder Dammara, die besten Fußboden-, Wagen- und Schleiflacke aus Bernstein oder echtem Kopal hergestellt. Geschmolzener und dann mit Terpentinöl gemischter Asphalt gibt den schwarzen Asphalt- oder Eisenlack, der durch Zusatz von heißem Leinölfirnis dauerhafter wird. Als allgemeine Regel für die Verwendung der flüchtigen Lacke gilt, daß sich die Terpentinöl-L. besonders zum Aufsetzen auf Ölanstriche, die Weingeist-L. zum Aufsetzen auf Wasser- und Leimfarben eignen. An Stelle des Terpentinöls werden vielfach auch andere Lösungsmittel, wie Benzin, Schwefelkohlenstoff, Holzgeist, Chlorform, Kampferöl, Eukalyptusöl, an Stelle der genannten Harze die neueren Harzersatzmittel (s. d.) benutzt. - Als Kennzeichen eines guten Lackes gilt, daß er nach dem Aufstreichen schnell trocknet und einen nicht klebrigen, stark glänzenden Überzug hinterläßt, der mit der Zeit weder Risse noch Sprünge bekommt. Bei sorgfältiger Aufbewahrung in verschlossenen Gefäßen gewinnen die Lacke durch das Alter an Güte. Die feinsten Wagenlacke, von denen der höchste Grad von Dauerhaftigkeit und Schönheit verlangt wurde, kamen früher aus England, werden aber jetzt von den Fabriken in Dresden, Berlin, Mainz, Offenbach und Wien mindestens ebensogut erzeugt. Quelle: www.manufactum.de/merck
Lackfarben (Farblacke) sind Verbindungen von organischen Farbstoffen mit anorganischen Oxyden oder Salzen. Die zahlreichen, zum Teil sehr schönen, in Hölzern und anderen Pflanzenteilen enthaltenen Farbstoffe bilden, soweit sie in Wasser löslich sind, nur Farbenbrühen. Um sie in die Form einer Körperfarbe zu bringen, muß man sie an eine feste Grundlage binden und bedient sich hierzu der Eigenschaft mancher Metalloxyde und alkalischen Erden, mit den Pflanzenfarbstoffen unlösliche Niederschläge zu bilden. Wird z. B. zu einer Alaunlösung die Lösung eines ätzenden oder kohlensauren Alkalis gebracht, so fällt die Tonerde des Alauns als weiße Gallerte aus; ist aber die Alaunlösung vorher mit einer Farbenbrühe gemischt worden, so reißt die Tonerde den Farbstoff so vollständig an sich, daß die überstehende Flüssigkeit farblos erscheint. In gleicher Weise wirkt das Zinnoxydul, welches aus einer Lösung von Zinnchlorür (Zinnsolution) ausgefällt wird. Die Lackfarbe fällt dabei noch feuriger aus, aber wegen seiner Kostspieligkeit kann das Zinnsalz nur zu feinerer Ware benutzt werden, während es für gewöhnlich im Gemisch mit Alaun Anwendung findet. Beide Salze bilden auch die gewöhnlichsten Beizen der Färberei, bei welcher der Farblack auf der Faser erzeugt wird. Nicht alle Farbstoffe vertragen die gleiche Behandlung. Einige lassen sich mit kalter oder heißer Alaunlösung ausziehen und dann mit der alkalischen Lauge fällen. Bei anderen muß diese das Lösungsmittel abgeben und der Alaun zuletzt hinzugesetzt werden. Unter Umständen ist es auch geboten, die Tonerde für sich auszufällen und rein zu waschen und sie dann erst mit der Farbenbrühe unter Erwärmung zusammenzubringen. Die als farbiger Schlamm erhaltenen Lacke werden schließlich mit Wasser rein ausgewaschen und entweder noch feucht als Teig (en pâte) für Kattun- und Wolldruck, Tapeten und Buntpapier verkauft, oder getrocknet und in Brocken oder zu Täfelchen geformt in den Handel gebracht. Um die Farben in möglichster Schönheit herzustellen, sind verschiedene Vorsichtsmaßregeln zu beobachten, die zum Teil als Fabrikgeheimnisse bewahrt werden. Von den L. sind die roten und gelben am gebräuchlichsten. Der feinste rote L. ist der Karminlack aus der Koschenille und den Abgängen von der Karminbereitung (vgl. Koschenille). Weiter sehr beliebt und außerordentlich dauerhaft sind auch die Krapplacke (vgl. Krapp), die in einer großen Farbenfolge von Dunkelrot bis zart Rosa dargestellt und durch Zusatz von mehr oder weniger feinem Bleiweiß in verschiedenen helleren Tönen abgestuft werden. Außerdem erhält man aus Pernambukholz und Lack dye, dem Farbstoff des Gummilacks, schöne rote L. Die roten Lacke aus Karmin und Farbhölzern sowie Mischungen derselben mit anderen Stoffen führen verschiedene Handelsnamen: Pariser, Wiener, Venezianer, Florentiner Lack, Kugellack usw. Ein schöner violetterLackist der Orseillelack. Zu gelben Lacken dienen Abkochungen von Gelbholz, Kreuzbeeren, Waid, Querzitron und anderen gelben Pflanzenfarbstoffen. Die billigsten derartigen Gelbfarben gehen unter dem Namen Schüttgelb. Sie erhalten, wenn sie wirklich durch Niederschlag mit Tonerde gebildet sind, doch noch starke Zusätze von Kreide, sind aber oft nur durch Übergießen von Kreide oder Kalk mit einer Gelbbrühe hergestellt. Im letzteren Falle haftet die Farbe nur durch mechanische Aufsaugung an dem Grundstoff, so daß der Begriff einer Lackfarbe ganz verloren geht. Grüne Lacke sind in der Regel bloße Mischungen von blauen, aus Indigkarmin bestehenden, und gelben Niederschlägen, doch erhält man einen natürlichen grünen Lack aus Kaffeebohnen, die mit einer verdünnten Lösung von Kupfervitriol extrahiert werden. Durch vorsichtiges Versetzen des Auszuges mit Ätznatron wird ein Niederschlag erhalten, der, mit Essig besprengt und der Luft ausgesetzt, an Schönheit der Farbe noch gewinnt. Dieser Farbstoff ist also eigentlich nur ein mit dem Kaffeefarbstoff (Viridinsäure) geschöntes Kupferoxydhydrat, dessen eigentlicher Platz unter den Kupferfarben sein würde. Jetzt werden auch viele solcher L. mit Teerfarbstoffen hergestellt. Quelle: www.manufactum.de/merck
Lagerfähigkeit Zeitspanne zwischen dem Herstellen des Klebstoffes und dem Zeitpunkt, bis zu welchem der Klebstoff unter Einhaltung der vom Hersteller vorgeschriebenen Lagerungsbedingungen (Verpackung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit) seine vorgesehenen Eigenschaften beibehält Quelle: www.holzwurm-page.de
Laibung So bezeichnet man die innere Fläche von Wandöffnungen, Nischen oder Bögen, z.B. Türlaibung, Fensterlaibung Quelle: www.zimmererforum.de
Laminat Laminat ist ein Boden mit einer Dekoroberfläche. Diese Oberfläche gibt es in verschiedenen Farben und auch als Holznachbildung. Laminat zeichnet sich durch seine hohe Strapazierfähigkeit aus, selbst Zigarettenglut und hohe Absätze können diesem Boden nichts anhaben. In vielen Qualitäten. Dieser Boden wird "schwimmend" verlegt. Quelle: www.holzwurm-page.de
Landhausdiele Landhausdielen sind der traditionellen Dielenverlegung nachempfunden. Es gibt sie nicht nur als Fertigparkettelemente, sondern auch aus Massivholz. Sie bestehen aus einem in der ganzen Länge durchgehenden Brett, welches häufig mittig längs geteilt ist ( 2- Stab - Diele). Quelle: www.holzwurm-page.de
Langspanholz Langspanholz ist auf dem Markt unter dem Markenbegriff Parallam bekannt. Beim Langspanholz handelt es sich um Holzstreifen, die in einem speziellen Extruderverfahren zu großen Plattenbalken gepresst werden. Langspanholz zeichnet sich durch die höchsten E-Module und Festigkeitswerte in der Gruppe der Holzwerkstoffe aus. Das Material findet seine Anwendung überwiegend bei Sturzkonstruktionen oder als Unterzug - also dort, wo hohe Steifigkeiten und Biegefestigkeiten gefordert sind. Dennoch ist dieser Werkstoff nicht unproblematisch, da er in seiner Makro-Struktur viele Lücken und Öffnungen hat, die sich aus der sehr groben Auflösung des Langspanmaterials ergeben. Feuchtigkeit kann leicht eindringen und im Querschnitt verbleiben. Deshalb ist insbesondere beim Einsatz von druckluftbetriebenen Befestigern wie Klammern und Nägeln darauf zu achten, dass die Einbindelängen ausreichend lang sind, denn es kann in der Praxis vorkommen, dass eine Klammer erst nach 5 bis 10 mm unter der Oberfläche einen festen Passsitz im Material findet. Empfohlen wird daher eine Erhöhung der nach DIN erforderlichen Einbindelängen für Klammern und Nägel um 25 %. Quelle: www.kronoworld.com
Längsrisse Auch Trocknungsrisse genannt; Trennung der Holzzellen längs zur Faser aufgrund ungleichmäßiger Schwindung; am häufigsten auf Hirnflächen von Schnittholz vorkommend. Quelle: www.holzwurm-page.de
Lärchenholz (Lerchenholz) von Larix europaea, erscheint im Splinte weiß, sonst rötlich, braunrötlich oder rotgelb, bei alten Stämmen zuweilen dunkel geflammt. Es ist sehr harzreich, wenig dem Werfen und nicht dem Wurmfraß unterworfen und daher ein ausgezeichnetes, sehr dauerhaftes Bauholz für Land- und Wasserbauten, Mastbäume und Eisenbahnschwellen, während die jungen Stämme als Hopfen- und Telegraphenstangen benutzt werden. Als Brennholz steht es im Werte zwischen Kiefer und Fichte. Quelle: www.manufactum.de/merck
Latten Schnitthölzer mit Querschnittsflächen nicht größer als 32 cm² und einer Breite bis 80 mm: bei Dachlatten beträgt das Seitenverhältnis des Querschnitts höchstens 1:2. Quelle: www.holzwurm-page.de
Laubholz Durch blättertragende Bäume aus der botanischen Gruppe der Angiospermen erzeugtes Holz. Im Gegensatz zu den Nadelhölzern besitzen Laubhölzer als dritte Zellart zusätzlich Gefäße, die im Querschnitt als Poren bezeichnet werden. Quelle: www.holzwurm-page.de
Lederholz die starken, lederartigen Bastfasern der Schößlinge von Dirca palustris, einer zu den Seidelbastgewächsen (Daphnoideen) gehörigen Pflanze des südlicheren Nordamerika, sind 1 - 1,5 m lang und werden zur Anfertigung von Stricken und Matten verwendet. Quelle: www.manufactum.de/merck
Leidspindeleinrichtung Erstmalig gezeichnet von Leonardo da Vinci (1459 - 1519). Die Leitspindel schafft einen meist durch Zahnräder (Vorgelege) übertragenen, mit der Umdrehung der Arbeitsspindel koordinierten Vorschub des starr geführten Supportwerkzeugs. Quelle: www.holzwurm-page.de
Leim Ursprünglich Klebstoff auf Eiweißbasis. Undifferenzierter Unterbegriff der Bezeichnung Klebstoff, meist im holzverarbeitenden Gewerbe. Der Begriff schließt Klebstoffe auf tierischer, pflanzlicher und synthetischer Basis ein Quelle: www.holzwurm-page.de
Leinöl (lat. Oleum lini, frz. Huile de lin, engl. Linseed-oil), das fette trocknende Öl aus den Leinsamen (s. d.) ist wie diese selbst ein wichtiger Handelsartikel. Die zur Ölgewinnung bestimmten Körner, der sog. Schlaglein, stammen hauptsächlich von den zur Fasergewinnung gebauten Pflanzen, haben also, da diese immer vor völliger Reife gezogen werden, nicht den vollen Ölgehalt, wie die zur Aussaat gezogenen reifen Körner, der Saatlein, von welcher höherwertigen Sorte nur das zu alt gewordene oder sonst verdorbene Gut noch dem Schlaglein zufällt. Die Gewinnung des Öls geschieht mit den gewöhnlichen Mitteln der älteren oder neueren Ölmüllerei und besteht hauptsächlich im Zerkleinern der Samen auf Stampf- oder Walzwerken, oder zwischen Mühlsteinen, und Auspressen des so erhaltenen Pulvers in Säcken mittels Keil-, Schrauben- oder hydraulischen Pressen. In der Regel wird warm gepreßt, indem man das Mahlgut über Feuer oder mit Dampf auf Platten bis gegen 90° C erhitzt, dabei fleißig wendet und dann gleich in die Presse gibt. In der Hitze gerinnt das Sameneiweiß und das Wasser verdampft, das Öl läuft daher dünnflüssiger und reiner und zugleich in größerer Menge ab, als wenn keine Hitze angewandt würde. Die Ausbeute beträt 25 bis 27 %, während bei dem in einigen Gegenden, besonders Rußland, Polen, Sachsen, bevorzugten Kaltpressen nur 20 - 22 % Öl gewonnen werden. Das Verfahren der Extraktion wird bei Leinsamen nur selten angewandt. Reines kalt gepreßtes L. hat ein spez. Gew. von 0,930 bis 0,940 und erstarrt bei -16°. Die häufigste und wichtigste Verwendung des Öles ist die zu Firnissen (s. d.), zu denen aber nur altes Öl, das bei ein- bis zweijährigem Lagern den größten Teil seiner schleimigen Bestandteile ausgeschieden hat, benutzt werden soll. Als Verfälschungsmittel hat man Rüb-, Senf-, Hanf-, Baumwollsamenöl, Fischtran, Mineralöl, Harzöl, Ölsäure (Olein), Fettsäuren aus Wollfett, Aleuritesöl usw. beobachtet. Ihr Nachweis ist meist nur auf chemischem Wege möglich, jedoch liefert oft schon ein Probesieden auf Firnis wertvollen Aufschluß. Eine Reinigung von schleimigen Teilen wird durch Schütteln mit heißem Wasser, heißer Kochsalzlösung, Eisenvitriol, Vermischen mit Schnee, Durchfrierenlassen und Wiederauftauen bewirkt, während längeres Aussetzen an Licht und Sonne das Öl heller macht. - Minder wichtige Anwendungen des L. sind noch die Bereitung von Schmierseife, Buchdruckerschwärze und Arzneimitteln, wie Schwefelbalsam und Brandsalbe. Frisch geschlagenes Leinöl bildet in einigen Gegenden Deutschlands, besonders der Mark Brandenburg, ein geschätztes Speiseöl. Zu Leuchtzwecken ist es, als stark rußend, nicht zu gebrauchen. Die Preßrückstände bilden als Leinölkuchen ein wertvolles Viehfutter und dienen getrocknet und wieder gepulvert als Leinkuchenmehl (lat. Farina seu Placenta lini, frz. Gâteau de lin, engl. Linseed cake) auch zu erweichenden Umschlägen. Quelle: www.manufactum.de/merck
Leisten Schnitthölzer mit Querschnittsflächen nicht größer als 32 cm² und einer Breite bis 80 mm: bei Dachlatten beträgt das Seitenverhältnis des Querschnitts höchstens 1:2. Quelle: www.holzwurm-page.de
Leitgewebe Ist für den Stofftransport (Saftströme) zuständig, besteht aus Gefäßen (Poren) bei Laubhölzern bzw. Frühholztracheiden bei Nadelhölzern. Quelle: www.holzwurm-page.de
Letternholz. Mit diesem Namen bezeichnet man im Handel verschiedene Hölzer, so das in der Feintischlerei hochgeschätzte und zur Herstellung von Violin- und Spannbogen verwendete Holz von Machaerium Schomburghii, eines in Guyana heimischen, zu den Papilionazeen gehörigen Baumes, ferner das Holz der zur Familie der Euphorbiazeen gehörigen Amanoa guyanensis, ebenfalls aus Guyana, und endlich das Holz der zu den Artokarpeen gehörigen, in Südamerika heimischen Piratinera guyanensis. Quelle: www.manufactum.de/merck
Lichtausschnitt In diesen Ausschnitt setzt man eine beliebige Glasscheibe ein. Lichtöffnungen setzen tolle Akzente und bringen Helligkeit in einen Raum. Lichtöffnungstüren sind allerdings teurer, da der Lichtausschnitt in der Tür zusätzlich verleistet ist, damit eine Glasscheibe halt findet. Die Glasleiste, entweder foliert, furniert oder massiv. Quelle: www.holzwurm-page.de
Lichtöffnung In diesen Ausschnitt setzt man eine beliebige Glasscheibe ein. Lichtöffnungen setzen tolle Akzente und bringen Helligkeit in einen Raum. Lichtöffnungstüren sind allerdings teurer, da der Lichtausschnitt in der Tür zusätzlich verleistet ist, damit eine Glasscheibe halt findet. Die Glasleiste, entweder foliert, furniert oder massiv. Quelle: www.holzwurm-page.de
Ligna Ligna ist eine Holzmachinen Messe, die alle 2 Jahre statt findet.
Lignin Charakteristischer Bestandteil der Zellwände verholzter pflanzlicher Gewebe. Lignin zählt zu den am häufigsten vorkommenden pflanzlichen Naturstoffen. Es ist eine komplexe hochpolymere Verbindung, aus der etwa 25% der gesamten Holzsubstanz bestehen, und die sehr ungleichmäßig über die Zellwand verteilt ist: Etwa 75% bis 90% der gesamten Ligninmenge sind in der Mittellamelle und in der (äußeren) Primärwand der Zellen konzentriert, der Rest ist über die breite Sekundärwand verteilt, die überweigend aus Cellulose besteht. Im Gegensatz zur Cellulose mit ihren langen Kettenmolekül ist das dreidimensional vernetzte Lignin unelastisch und verleiht den Zellwänden Steifigkeit und Druckfestigkeit; außerdem wirkt es als "Verbindungsmittel" zwischen den einzelnen Zellen. Quelle: www.holzwurm-page.de
Linaloeholz (Linalue, Linanue), das Holz verschiedener Burserazeen, wie Bursera aloëxylon, Delpechiana Poiss., ferner von Elaphrium graveolens, nach anderen von Amyris Linaloe, ist sehr reich an ätherischem Öl und besitzt deshalb einen starken, sehr angenehmen Geruch. Das in frischem Zustande gelblichweiße, nach mehrjähriger Lagerung hellbräunlich und geruchlos werdende Holz wächst in den heißen Tälern der westlichen mexikanischen Kordilleren, namentlich in der Gegend von Misteca bei Matamoros. Eine andere Sorte von Linaloeholz kommt neuerdings auch aus Kayenne, wo es gleichfalls zur Destillation von Linaloeöl benutzt wird. Dieses Holz stammt aber nicht von einer Burserazee, sondern wahrscheinlich von der zu den Laurazeen gehörigen Ocotea caudata ab. Quelle: www.manufactum.de/merck
Lindenholz (lat. Lignum tiliae, frz. Bois de tilleul, engl. Linden wood), das Holz der verschiedenen Lindenbäume, stammt am häufigsten von der kleinblättrigen oder Winterlinde, Tilia parvifolia, die über ganz Europa verbreitet ist und namentlich in Rußland sowie im gemäßigten Asien große Wälder bildet, während die großblättrige oder Sommerlinde (Tilia grandifolia) einen viel beschränkteren Verbreitungsbezirk hat und hauptsächlich in Süddeutschland und Österreich angetroffen wird. Das L. ist weiß, etwas ins Graue und Rötliche spielend, sehr weich und leicht, aber doch auch zähe, dicht und von sehr gleichmäßigem Gefüge. Es besitzt wenig hervortretende Jahresringe, spaltet Licht, aber nicht eben, läßt sich nach verschiedenen Richtungen hin leicht bearbeiten, ohne auszubröckeln, und eignet sich daher vorzüglich zu Bildhauerarbeiten. L. nimmt, wenn auch schwierig, eine schöne Politur an und steht im Trocknen sehr gut, geht aber bei Feuchtigkeit bald zugrunde und ist dem Wurmfraße sehr ausgesetzt. Es wird auch zu Zeichenbrettern, als Modellierholz, von Instrumentenmachern, Drechseln und Tischlern viel benutzt. Das Holz der Winterlinde ist etwas dunkler, zäher und härter als das der Sommerlinde. Die aus L. bereitete Holzkohle (lat. Carbo tiliae, frz. Charbon de tilleul, engl. Lindenwood charcoal), wird als Zahnpulver benutzt. Quelle: www.manufactum.de/merck
Linoleum Linoleum ist ein reines Naturprodukt, das auf einer mit Nut & Feder versehenen Holzfaserplatte aufgebaut ist. Es ist hygienisch und trittelastisch. Quelle: www.holzwurm-page.de
Lochlaibungsfestigkeit Wird ein Verbindungsmittel auf Abscheren beansprucht, wird der befestigte Werkstoff (bspw. OSB) auf seine Lochlaibungsfestigkeit beansprucht. Folglich ist die Lochlaibungsfestigkeit der Widerstand, welcher die Platte im Kontaktbereich dem Verbindungsmittel entgegensetzt. Quelle: www.kronoworld.com
Longitudinal Parallel zur Hauptachse eines Baumstammes oder Astes, beschreibt somit die axiale Richtung der vorherrschenden Zellstruktur; entspricht der Bezeichnung "längs zur Faser". Quelle: www.holzwurm-page.de
Lösungsmittel Flüchtige (verdunstende) Flüssigkeiten, die als Hilfsmittel im Klebstoff enthalten sind um ihn verarbeitbar zu halten. Sie sind in der Regel leicht entzündlich. Mit dem Verdunsten der Lösungsmittel bindet der Klebstoff ab Quelle: www.holzwurm-page.de
Luftdichtheit Unter Luftdichtheit versteht man allgemein das Verhindern des Durchströmens von Luft durch die Bauteile. Um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu gewährleisten, müssen konstruktive Maßnahmen getroffen werden. Die Außenbauteile sind so zu konstruieren, dass keine offenen Fugen entstehen bzw. Stoßfugen durch Abkleben mit geeignetem Klebeband luftdicht ausgeführt werden. Wanddurchdringungen sind zu vermeiden und wenn, dann mit Installationsebene. Einbauteile. wie z. B. Steckdosen, sind mit winddichten Hohlraumdosen luftdicht einzubauen. Nicht luftdichte Bauteile lassen hohe Heizwärmeverluste entstehen. Die Luftdichtheit ist durch den Blower-Door-Test messbar. Quelle: www.kronoworld.com
Luftschadstoffe Menschen produzieren über 2000 verschiedene Luftschadstoffe, vor allem Abgase aus dem Straßen- und Flugverkehr, aus Industrie und Hausbrand. Quelle: www.wald-online-bw.de
Lufttrocken Abgekürzt: lutro, Feuchtegleichgewicht des Holzes im Außenklima, in unserem Klima ca. 15%, schwankend je nach Jahreszeit zwischen ca. 12% und 20% (siehe auch Freilufttrocknung, Technische Trocknung). Quelle: www.holzwurm-page.de
Lünette (frz.)Eigentlich: kleiner Mond, weil die "Mondform" des umgreifenden Bogens die Dreipunktsicherung gegen das Durchbiegen langer Drehstücke bietet. Quelle: www.holzwurm-page.de
Luzienholz nennt man sowohl das wohlriechende Holz des Mahalebkirschbaumes, von dem die sog. Weichselrohre kommen (s. d.), als auch das weiße bis gelbliche Holz der Traubenkirsche (Prunus Padus), das zu Tischler- oder Drechslerarbeiten benutzt wird. Noch geschätzter ist das Holz des amerikanischen immergrünen Traubenkirschbaumes von Karolina, das in der Färbung dem Mahagoniholz gleicht. Es dient als sog. falsches Mahagoni zur Herstellung von Möbeln, die mit der Zeit ein immer schöneres Aussehen erhalten. Quelle: www.manufactum.de/merck
Die Literatur und Quellen aus den die Texte entstanden sind, findet man unter Literaturnachweis