Lindenholz
(lat. Lignum tiliae, frz. Bois de tilleul, engl. Linden wood), das Holz der verschiedenen Lindenbäume, stammt am häufigsten von der kleinblättrigen oder Winterlinde, Tilia parvifolia, die über ganz Europa verbreitet ist und namentlich in Rußland sowie im gemäßigten Asien große Wälder bildet, während die großblättrige oder Sommerlinde (Tilia grandifolia) einen viel beschränkteren Verbreitungsbezirk hat und hauptsächlich in Süddeutschland und Österreich angetroffen wird. Das L. ist weiß, etwas ins Graue und Rötliche spielend, sehr weich und leicht, aber doch auch zähe, dicht und von sehr gleichmäßigem Gefüge. Es besitzt wenig hervortretende Jahresringe, spaltet Licht, aber nicht eben, läßt sich nach verschiedenen Richtungen hin leicht bearbeiten, ohne auszubröckeln, und eignet sich daher vorzüglich zu Bildhauerarbeiten. L. nimmt, wenn auch schwierig, eine schöne Politur an und steht im Trocknen sehr gut, geht aber bei Feuchtigkeit bald zugrunde und ist dem Wurmfraße sehr ausgesetzt. Es wird auch zu Zeichenbrettern, als Modellierholz, von Instrumentenmachern, Drechseln und Tischlern viel benutzt. Das Holz der Winterlinde ist etwas dunkler, zäher und härter als das der Sommerlinde. Die aus L. bereitete Holzkohle (lat. Carbo tiliae, frz. Charbon de tilleul, engl. Lindenwood charcoal), wird als Zahnpulver benutzt.
Quelle: www.manufactum.de/merck

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