Weichselholz
stammt von dem Mahalebkirschbaum (Prunus Mahaleb), der strauchartig auf dürren, sonnigen Höhen des südlichen Europas, namentlich in Niederösterreich, wächst, aber auch in besonderen Baumschulen zu geraden Stämmchen gezogen wird. Da für gewisse Zwecke, wie zu Pfeifenrohren, ganz knotenfreie Stücke ohne Schnittspuren gewünscht werden, umwickelt man in den großen Anlagen in Deutschösterreich (Baden bei Wien), Ungarn (Preßburg) und der Türkei die Stellen, an denen sich Zweigknospen bilden wollen, sorgfältig mit Tuch. Das Holz, das von seinem Vorkommen bei St. Lucie in den Vogesen auch als Luzienholz bezeichnet wird, zeigt eine schön braune, hell punktierte und schwach quergestreifte Rinde, die beim Einölen einen dauernden Glanz annimmt, und einen rötlichen, nach dem Trocknen gelben Kern. Der angenehme Geruch, der am schönsten bei dem Badener, hingegen fast gar nicht bei dem türkischen und ungarischen W. auftritt und beim Trocknen schwächer wird, beruht auf einem Gehalte an Kumarin. Die jungen Stämmchen werden nach vorsichtigem Trocknen mit Alkali gebeizt, mit Schachtelhalm abgerieben, gerade gebogen und schwach geölt und liefern eine gesuchte Ware für Pfeifenrohre, Zigarrenspitzen und Spazierstöcke. Nachahmungen werden aus gewöhnlichem Kirschbaumholz durch Parfümierung mit Kumarin hergestellt.
Quelle: www.manufactum.de/merck

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Wurmi