Blauholz
(Kampescheholz, Blutholz, lat. Lignum campechianum, frz. Bois de campêche, engl. Log- wood), das wichtigste aller Farbhölzer, stammt von Haematoxylon campechianum, einem großen, zur Familie der Zäsalpineen gehörigen, in Zentralamerika und dem nördlichen Teile von Südamerika heimischen Baume, der später auch in den niederländischen Kolonien Ostindiens angebaut worden ist. Die vom weißlichen Splinte befreiten großen Blöcke haben außen eine dunkelblutrote bis braunrote Farbe, die innen heller, rötlichbraun bis gelblichbraun erscheint, an der Luft aber nachdunkelt. Das Holz ist hart und dicht, läßt sich schwer spalten, und besitzt einen schwachen, entfernt veilchenähnlichen Geruch und zusammenziehenden Geschmack. Man unterscheidet das eigentliche Kampescheholz oder Laguna-Kampesche, Jamaikablauholz und das Domingoblauholz, und von letzterem wieder mehrere Sorten, nämlich Monte-Cristo-Blauholz, Fort Liberté und Aux Cayes. Martinique- und Guadeloupe-B. sind nur geringwertige Sorten. Der das Färbevermögen bedingende Stoff, das Hämatoxylin, bildet im reinsten Zustande fast farblose Kristalle, die aber an der Luft bald rötlich werden und schließlich in den eigentlichen Farbstoff, das Hämateïn, übergehen. Weil dieser Farbstoff in dem frisch geraspelten B. nur in geringer Menge entwickelt ist, läßt man an der Luft fermentieren, wodurch es die gewünschte Farbe erst erhält und einen eigentümlichen metallischen gelblichgrünen Glanz annimmt. In unfermentiertem Zustande findet B. bisweilen medizinische Verwendung. Hauptsächlich wird es aber zur Herstellung feiner Tischlerarbeiten sowie in der Färberei und Tintenfabrikation benutzt. Für letztere Zwecke bedient man sich meist des Blauholzextraktes (lat. Extractum ligni campechiani, frz. Extrait de bois de campêche, engl. Extract of Log-wood), welches sowohl in fester als auch in flüssiger Form (s. Farbholzextrakt) einen wichtigen Handelsartikel bildet. Besonders geschätzt sind die Sanford- und französischen Sorten. Das feste Extrakt wird in Kisten von 20 - 100 kg aus Neuyork eingeführt, doch sind auch in Deutschland und Frankreich Fabriken entstanden.
Quelle: www.manufactum.de/merck

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