Brasilianisches Waldgesetz: WWF sieht in Reform ein hohes Risiko für seltene Tierarten



Die anstehende Aufweichung des brasilianischen Waldgesetzes bedroht laut WWF viele seltene Tierarten im brasilianischen Amazonasgebiet, darunter auch bis vor wenigen Jahren gänzlich unbekannte Spezies. „Wir machen uns ernsthaft Sorgen um so faszinierende Arten wie Jaguar, Riesenotter, Anaconda, Harpyie, Riesengürteltier und Spinnenaffe“, sagt WWF Amazonas-Referent Roberto Maldonado. „Wenn das neue Gesetz kommt, bedeutet dies den Verlust von 76,5 Millionen Hektar Regenwald. Auf dieser Fläche, die so groß ist wie Deutschland, Österreich und Italien zusammen, stünden dann nur noch Rinder und Monokulturen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich dort auch nur ein Brüllaffe oder Tukan wohl fühlen wird.“

Das Amazonas-Gebiet gilt als Schatzkammer des Lebens. Allein zwischen 1999 und 2009 wurden dort 1200 neue Tier- und Pflanzenarten entdeckt – im Schnitt alle drei Tage eine neue Art. Im August hatte die Entdeckung einer WWF-Expedition für Aufsehen gesorgt, bei der die Forscher eine neue Affenart im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso aufgespürt hatten.

Mit solch großartigen Neuigkeiten könnte es bald vorbei sein, befürchtet WWF-Experte Maldonado. Denn die geplante Lockerung des Waldgesetzes bedeutet die Zerstörung riesiger Waldflächen. Geplant sind schwächere Rodungsauflagen für Grundbesitzer und eine Amnestie für zurückliegende illegale Abholzungen. Das Gesetz soll vor allem dem Wirtschaftswachstum dienen, insbesondere Rinderzucht und Soja-Anbau. „Das ist ein Geschenk an die Agroindustrie, die kurzsichtig nur an das nächste Geschäftsjahr denkt, nicht aber an die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Kahlschlags“, so der WWF-Referent.

Der WWF appelliert an die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff, das Gesetz in dessen aktueller Fassung nicht zu unterzeichnen. Unter emergencycallbrasilien.de sammelt der WWF Protest-Mails aus aller Welt an die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff.

Autor:
Holzi am 09. Dez. 2011 um 12:49 Uhr
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Comments

Es ist mir unverständlich, wie alle Staaten, der Rodung eines der wichtigsten Güter auf der Welt einfach zusehen. Der Urwald von Brasilien gilt als Lunge der Erde. Es sollte doch jedem Bewusst sein, wenn die Lunge aufhört zu atmen, dauert es auch nicht mehr lange bis die weiteren Funktionen aufhören.

Simone um 13:49 Uhr

Liebe Simone,
ich verstehe die Brasilianer, denn sie sind seit 500 Jahren die Rohstofflieferanten der Welt u.a.. kein Staat der Brasilen in den letzten 500 Jahren ausgebeutet hat , sei es Holz , Zucker,Kaffee oder Gummi zahlt heute noch einen Euro fuer die dafuer zerstoerte Natur. In Europa haben wir diese alte Natur schon vor vielen 100 Jahren kaputt gemacht und niemand will heute sein Haus und Hof dafuer hergeben um dieses rueckgaengig zu machen. Brasilien ein Land das die ganzen Jahre fast nichts (ausser einigen wenigen Europaehern und Amerikanern) an diesem Raubbau verdient hat will irgendwan auch seine eigenen oekonomischen Reserven nutzen. Warum kauft Europa nicht einfach den fuer uns so wichtigen Regenwald und zahlt es mit den Gewinnen der letzten 500 Jahre die wir in Brasilien eingestrichen haben und denen wir zum Teil unseren Luxus zu verdanken haben? Verzichten Sie auf Ihr Auto?

Gast um 23:18 Uhr

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