DFG fördert zwei neue Graduiertenkollegs an der Universität Göttingen



Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab dem 1. April 2012 an der Universität Göttingen zwei neue Graduiertenkollegs in den Wirtschaftswissenschaften. Die Wissenschaftler des Graduiertenkollegs 1703 „Ressourceneffizienz in Unternehmensnetzwerken – Methoden zur betrieblichen und überbetrieblichen Planung für die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe“ untersuchen die zunehmende Bedeutung nachwachsender Rohstoffe für die industrielle Nutzung. Die DFG unterstützt das Kolleg zunächst viereinhalb Jahre lang mit mehr als vier Millionen Euro. Beim Graduiertenkolleg 1723 „Globalization and Development“ handelt es sich um ein gemeinsames Kolleg der Universitäten Göttingen und Hannover, dessen Mitglieder den Einfluss der ökonomischen Globalisierung auf Entwicklungsländer untersuchen. Die DFG unterstützt das Kolleg zunächst viereinhalb Jahre lang mit rund zwei Millionen Euro.

Am Graduiertenkolleg „Ressourceneffizienz“ sind neben Wirtschaftswissenschaftlern Forscher aus den Fachgebieten Forst- und Agrarwissenschaften, Mathematik und Wirtschaftsinformatik der Universität Göttingen beteiligt. Nachwachsende Rohstoffe spielen heutzutage nicht nur bei der Energiegewinnung eine Rolle, auch als alternative Rohstoffbasis für traditionell erdölbasierte Produkte werden sie immer wichtiger. Die Wissenschaftler des Graduiertenkollegs wollen Methoden entwickeln, um den effizienten Einsatz erneuerbarer Rohstoffe in Kuppelproduktionsprozessen zu verbessern, bei denen mehrere Erzeugnisse gleichzeitig entstehen. Die Göttinger Forscher untersuchen insbesondere Holz und Holzwerkstoffe, die in der Fertigungs- und Prozessindustrie eingesetzt werden. Ziel ist eine Kaskadennutzung, also die mehrfache Nutzung eines Rohstoffs vor dessen energetischer Verwertung.

Angesiedelt ist das Kolleg an der Professur für Produktion und Logistik von Prof. Dr. Jutta Geldermann an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. „Das Graduiertenkolleg bietet uns die einmalige Chance, quantitative Methoden zur Planung und Steuerung der Ressourceneffizienz interdisziplinär zu entwickeln. Diese Methoden dienen der Entscheidungsunterstützung und ermöglichen eine betriebswirtschaftliche Steuerung der Produktionsprozesse – eine relevante Frage, mit der sich derzeit auch viele Unternehmen konfrontiert sehen“, so Prof. Geldermann. Weitere Informationen sind unter www.ressourceneffizienz.uni-goettingen.de zu finden.

Das Graduiertenkolleg „Globalization and Development“ ist an der Universität Göttingen am Courant Forschungszentrum „Armut, Teilhabe und Wachstum in Entwicklungsländern“ angesiedelt, das mit Mitteln der Exzellenzinitiative eingerichtet wurde. Die Sprecherfunktion hat in der ersten Förderphase Prof. Dr. Lukas Menkhoff von der Universität Hannover inne; Ko-Sprecher ist Prof. Stephan Klasen von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Göttingen, der auch Sprecher des Courant Forschungszentrums ist. Das Kolleg baut unter anderem auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Hannoveraner und Göttinger Entwicklungsökonomen in der laufenden DFG-Forschergruppe „Vulnerabilität und Dynamik der Armut in Südostasien“ auf.

Globalisierungsforschung bewegt sich in der Regel auf der makro-ökonomischen Ebene der Volkswirtschaften, oft aus der Perspektive entwickelter Ökonomien und seltener mit Blick auf die Entwicklungsländer. Entwicklungsforschung hingegen konzentriert sich eher auf mikro-ökonomische Fragen in Entwicklungsländern, verknüpft diese aber nicht systematisch mit dem Globalisierungsprozess. „Unser Graduiertenkolleg bringt genau diese beiden Stränge der Globalisierungs- und der Entwicklungsforschung zusammen. Damit schaffen wir in Deutschland ein einzigartiges Zentrum der Forschungsexzellenz zur Entwicklungsökonomik mit internationaler Sichtbarkeit“, so Prof. Klasen. Die Wissenschaftler wollen anhand von Kapital-, Arbeits- und Technologieflüssen untersuchen, wie sich ökonomische Globalisierung auf die Menschen in Entwicklungsländern auswirkt, wie diese reagieren und wie sie dadurch die Globalisierung mitgestalten. Die Doktoranden des Graduiertenkollegs absolvieren ein speziell entworfenes Studienprogramm, das durch Feldaufenthalte in Entwicklungsländern und Aufenthalte in Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit ergänzt wird. Weitere Informationen sind unter www.glad.uni-hannover.de zu finden.

Autor:
Holzi am 23. Mai 2011 um 04:24 Uhr
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