Die Europäische Kommission hat die Bereitstellung von 700 000 EUR aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) vorgeschlagen, um 400 entlassenen Arbeitskräften des Schreinerei- und Tischlereisektors in der Region Castilla y León dabei zu helfen, eine neue Beschäftigung zu finden. Der Vorschlag muss nun vom Europäischen Parlament und vom EU-Ministerrat gebilligt werden.
Der EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration László Andor sagte dazu: „In Spanien hat die Finanzkrise Gesellschaft und Wirtschaft hart getroffen, und die Beschäftigungssituation in der Region Castilla y León gibt Anlass zu großer Sorge. Ich bin jedoch überzeugt, dass die vorgeschlagene Unterstützung aus dem Europäischen Fonds für die Anpassung an die Globalisierung den Menschen, die ihre Arbeit verloren haben, helfen wird, in derselben oder einer anderen Branche eine neue Chance zu finden.“
Spanien hat die Unterstützung aus dem EGF nach der Entlassung von 587 Beschäftigten in drei Betrieben der Holzverarbeitungsbranche in der Region Castilla y León beantragt. Die betroffenen Arbeitnehmer stellten hauptsächlich Türen und Fensterrahmen für das Baugewerbe her. Ihre Entlassung war die Folge des weltweit schrumpfenden Marktes für Holztüren und hölzerne Fensterrahmen sowie des in den letzten Jahren rückläufigen Exportvolumens für Waren dieser Art aus Spanien.
Die vom EGF kofinanzierten Maßnahmen sollen die 400 Personen unterstützen, die die größten Schwierigkeiten bei der Suche nach einer neuen Stelle haben, indem sie ihnen intensive Hilfe bei der Arbeitssuche, Beratung und Orientierung, allgemeine Aus- und Weiterbildung, Berufsbildungsmaßnahmen, Förderung der Unternehmensgründung sowie verschiedene finanzielle Hilfen und Anreize bieten.
Die Kosten für das Maßnahmenpaket werden auf 1,4 Mio. EUR veranschlagt, wovon der EGF die Hälfte bereitstellen würde.
Der Markt für Schreinerei- und Tischlereiprodukte für das Baugewerbe schrumpft weltweit und das globale Exportvolumen für diese Warenkategorie ging von 14,2 Mrd. USD 2008 um 3,4 % auf 13,7 Mrd. USD 2011 zurück. Von 2008 bis 2011 nahm das Volumen der EU-27-Exporte für diese Waren um 10,33 % ab und der entsprechende Marktanteil sank von 17,24 % auf 16 %.
Im selben Zeitraum verdoppelten die Philippinen ihren Marktanteil beinahe (von 6,31 % auf 12,13 %), und auch andere fernöstliche Länder steigerten ihren Marktanteil, wenn auch in geringerem Maße – China beispielsweise um 15 % und Malaysia um 37 %.
Der Rückgang des Marktanteils der EU-27 führte zur Schließung einer Reihe von Betrieben in der betroffenen Branche, was Beschäftigungseinbußen zur Folge hatte. Wie im Arbeitspapier der Kommissionsdienststellen zur Kommissionsmitteilung „Eine neue EU-Waldstrategie: für Wälder und den forstbasierten Sektor“ dargelegt, ging die Zahl der Betriebe, die Holzprodukte herstellen, von 2003 bis 2010 um 8 % zurück, während die Beschäftigung in dieser Branche im Zeitraum 2000-2011 um 20 % schrumpfte.
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