Handwerk trifft Fußball: Auf der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften für das Tischlerhandwerk kooperiert der Fachverband Tischler NRW ab sofort mit den Fußballverbänden Niederrhein und Mittelrhein sowie mit dem Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen. Ziel ist es, die jungen Sportler in den Vereinen über das Tischlerhandwerk zu informieren und sie für eine Ausbildung in diesem Beruf zu begeistern.
„Kreativität, Engagement, Teamgeist – all das sind Eigenschaften, die nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern auch in der Tischlerwerkstatt zum Erfolg führen“, sagt Dieter Roxlau, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Tischler NRW. „Wir freuen uns daher sehr auf die Zusammenarbeit.“
„Die Vereine haben mittlerweile auch eine soziale Verantwortung gegenüber den Jugendlichen, die sie sehr ernst nehmen“, sagt Hermann Korfmacher, Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen. „Dazu gehört auch, den jungen Menschen Orientierungshilfen zu geben und Wege in den Beruf aufzuzeigen.“ Die Partner planen einen Kreativwettbewerb, bei dem die jungen Sportler zunächst ihren Ideenreichtum unter Beweis stellen können. Später sollen diese auch handwerklich umgesetzt werden.
„Mit dem Tischlerhandwerk können wir eine Ausbildungs-Möglichkeit aufzeigen, die sicherlich durch eine besondere Kreativität und ‚solides Handwerk‘ für viele junge Fußballer interessant sein könnte. Fußball und Handwerk profitieren hier gleichermaßen“, ergänzt Walter Hützen, Präsident des Fußballverbandes Niederrhein.
Es ist das erste Mal, dass alle drei nordrhein-westfälischen Fußballverbände eine gemeinsame Kooperation mit einem Partner aus der Wirtschaft schließen. „Durch diesen Schulterschluss auf NRW-Ebene wollen wir unsere Kräfte und Kompetenzen bündeln“, so Alfred Vianden, Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein. Bereits in der Konzeptionsphase und Umsetzungsvorbereitung der Kooperation arbeitete man Hand in Hand, um bestmögliche Voraussetzungen für die Nachwuchsgewinnung des Tischlerhandwerks in NRW zu schaffen.
In den nächsten Jahren wird die Zahl der Schulabgänger deutlich zurückgehen. „Dadurch wird die Suche nach geeigneten Nachwuchskräften immer schwieriger“, sagt Dieter Roxlau. Tatsächlich werden bis 2020 in NRW insgesamt 13,8 Prozent weniger Jugendliche die Schulen verlassen. Überdurchschnittlich stark wird der Rückgang bei den beiden Schulformen sein, die für das Tischlerhandwerk besonders relevant sind: bei den Realschülern beträgt er 14,6 Prozent, bei den Hauptschülern sogar 30,3 Prozent. Dieter Roxlau: „Hier gilt es für uns, rechtzeitig entgegenzusteuern, um die Fachkräfte von morgen zu sichern.“
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