Am 2. Februar wird auf der neunten Sitzung des Waldforums der Vereinten Nationen (United Nations Forum on Forests, UNFF) in New York das "Internationale Jahr der Wälder" eröffnet. Der Auftakt in Deutschland folgt am 21. März, dem Internationalen Tag des Waldes.
Das Jahr 2011 soll der Resolution der Vereinten Nationen zufolge auf die besondere Verantwortung der Menschen für die weltweit rund vier Milliarden Hektar Wald (entspricht 31 Prozent der weltweiten Landfläche) hinweisen. Die Wälder der Erde sind von elementarer Bedeutung für die globalen Wasser- und Stoffkreisläufe, das Klima und die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Anlässlich der internationalen Eröffnung des Jahres sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner: "Wir wollen im Internationalen Jahr der Wälder zeigen, dass die Artenvielfalt, unser Wohlstand, unsere Geschichte und Kultur ohne den Wald nicht möglich wäre. Gleichzeitig wollen wir auf die besondere Bedeutung des Waldes im Hinblick auf den Klimaschutz hinweisen. Denn nur eine verantwortungsvolle Waldpolitik, die global gelebt wird, kann die Wälder weltweit als unersetzbares Naturgut und Waldkulturerbe bewahren und damit auch einen erheblichen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten."
Jährlich werden derzeit rund dreizehn Millionen Hektar Wald vernichtet, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern. Ein Verlust von unschätzbarem Wert, denn Wälder in Verbindung mit einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung können maßgeblich zur zukunftsfähigen Entwicklung und zur Armutsbeseitigung beitragen: Weltweit sind die Wälder für etwa ein Viertel der Weltbevölkerung (circa 1,6 Milliarden Menschen) überlebenswichtig.
Während die Ausbreitung der Wälder gerade in den tropischen Regionen stark abnimmt, wächst die Waldfläche in anderen Gebieten der Erde. In Deutschland nimmt sie zu: in den letzten 40 Jahren um rund zehn Prozent, beziehungsweise eine Million Hektar. Damit ist aktuell etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands (etwa 11,1 Millionen Hektar) von Wäldern bedeckt. Deutschland verzeichnet einen jährlichen Holzzuwachs von rund 114 Millionen Kubikmetern - die Holzvorräte Deutschlands sind mit 3,4 Milliarden Kubikmetern mittlerweile die größten Europas. Im Forst- und Holzsektor arbeiten bundesweit rund 1,2 Millionen Menschen, die einen Jahresumsatz von rund 170 Milliarden Euro erwirtschaften. Deutschlands Wälder leisten auch einen wesentlichen Beitrag zum Schutz des Klimas: Sie speichern über 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. 17 Millionen Tonnen CO2 werden durch den Wald jährlich aus der Atmosphäre gebunden.
Deutschland beteiligt sich am Internationalen Jahr der Wälder mit einem groß angelegten Beitrag unter dem Motto "Entdecken Sie unser Waldkulturerbe". Unter der Federführung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) beteiligen sich neben Ländern und Kommunen auch mehr als 60 Bundesverbände aus Naturschutz, Wirtschaft und Gesellschaft an den Aktionen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich über die Funktionen und Facetten des Waldes zu informieren und den Wald aus neuen Blickwinkeln zu entdecken. Bundesweiter Auftakt ist am 21. März 2011, dem Internationalen Tag des Waldes. Schirmherr der deutschen Aktivitäten ist Bundespräsident Christian Wulff.
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