Wald in Nordrhein-Westfalen geht es etwas besser



Dem Wald in Nordrhein-Westfalen geht es, wie schon 2007, insgesamt etwas besser. Das ist das Ergebnis des Waldzustandsberichts 2008, den Umweltminister Eckhard Uhlenberg heute in Düsseldorf vorstellte. Der Anteil der ungeschädigten Bäume hat sich demnach im Vergleich zum Vorjahr um erfreuliche weitere zwei Prozent verbessert. Der Anteil deutlich geschädigter Bäume hat ebenfalls um 2 Prozent abgenommen. Der Bestand der schwach geschädigten Bäumen bleibt mit 44 Prozent stabil auf Vorjahresniveau.

„Das Jahr 2008 ist gekennzeichnet durch einen, für das Waldwachstum, günstigen Witterungsverlauf“, so Minister Uhlenberg. „Der Borkenkäfer hat sich durch das feuchte Wetter nicht groß vermehren können. Auch die Wiederbewaldung nach Kyrill geht jetzt in die entscheidende Phase und wir bereiten den Wald mit unserem Wiederbewaldungskonzept auf den Klimawandel vor. Der Wald in Nordrhein-Westfalen stabilisiert sich also, hat aber immer noch mit Schadstoffeinträgen zu kämpfen, wodurch Bäume und Böden geschädigt werden. Deshalb ist es ein wichtiges Anliegen der Landesregierung, Schadstoffeinträge weiterhin zu minimieren.“

Bei der Betrachtung der einzelnen Baumarten haben sich vor allem Fichte und Buche positiv entwickelt. Der Anteil der Bäume ohne Schäden ist bei der Fichte von 31 Prozent im letzten Jahr auf 36 Prozent in diesem Jahr gestiegen. Bei der Buche weisen 29 Prozent der Bäume keine Schadensmerkmale auf, eine Steigerung um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Der Kiefer dagegen geht es in diesem Jahr schlechter als noch 2007. Hier stieg der Anteil der deutlich geschädigten Bäume von 13 auf 20 Prozent. Auch bei der Eiche haben die Schäden zugenommen. 51 Prozent der Eichen weisen deutliche Schäden auf, das sind 8 Prozent mehr als 2007. Hauptursache hierfür ist das verstärkte Auftreten von Eichenmehltau in Verbindung mit einer mittleren Fraßbelastung durch Eichenwickler- und Frostspannerraupen.

Besondere Befürchtungen bestanden nach den Orkanen Kyrill und Emma, dass sich der Borkenkäfer stark ausbreitet. Das atlantisch geprägte, feuchte Wetter hat aber 2008 einen starken Befall durch den Borkenkäfer verhindert. Unterstützt wurde dies durch eine konsequente und schnelle Aufarbeitung des Sturmholzes. Eine Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden. Die Entwicklung des Borkenkäfers muss in Zukunft gut beobachtet werden, um geeignete Maßnahmen gegen Massenvermehrungen einleiten zu können.

Auch die Wiederbewaldung nach Kyrill tritt in eine entscheidende Phase. Mit dem Wiederbewaldungskonzept des Umweltministeriums wurden Empfehlungen gegeben, wie ein zukunftsfähiger Mischwald mit Blick auf den Klimawandel aussehen kann. Dazu gehört die Anpflanzung heimischer Baumarten wie Buche, Eiche oder Kirsche sowie bewährter fremdländischer Baumarten wie zum Beispiel die Douglasie. Hinzu kommt eine natürliche Verjüngung durch Birke, Weide oder Vogelbeere. Die Wiederbewaldung mit diesen Bäumen wird vom Umweltministerium gefördert.

Ebenfalls gefördert wird die Kalkung von Böden in Privat- und Kommunalwald. Besonders Stickoxide und Ammoniak in der Luft greifen die Wälder an. In den Waldböden werden Schadstoffe zudem über Jahrzehnte gespeichert, so dass die Böden inzwischen stark versauert und nährstoffarm sind. Durch die Bodenschutzkalkungen wird der Waldboden stabilisiert und die Versauerung für einen Zeitraum von rund 10 Jahren neutralisiert.

Um den Waldzustandsbericht 2008 zu erstellen, haben im Juli und August geschulte Fachleute den Baumkronenzustand von etwa 9.500 zufällig ausgesuchten Bäumen erhoben. Die Analyse des Zustandes von Blättern und Nadeln gibt Auskunft über die gesundheitliche Verfassung der Bäume. Zusätzlich werden Klimawerte, Ergebnisse aus Dauerbeobachtungsflächen und Erhebungen zum Schädlingsbefall ausgewertet. Der Waldzustandsbericht wird seit 1984 jährlich erstellt, die Ergebnisse 2008 können im Internet unter www.wald-und-holz.nrw.de eingesehen werden.

Autor:
Holzi am 05. Nov. 2008 um 09:55 Uhr
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