Seit einigen Jahren hat sich die Kastanienminiermotte auf fast alle weißblühenden Kastanienbäume in Deutschland ausgebreitet. Bereits im Juli sind die Blätter eingerollt, braun und trocken. Bisher ist der einzige Weg, den Kastanienbäumen zu helfen, das vollständige Aufsammeln des Herbstlaubes und die anschließende Entsorgung. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ruft deshalb in jedem Jahr den zweiten Samstag im November, diesmal den 8. November 2008, zum bundesweiten Aktionstag „Rettet die Kastanien“ aus.
An diesem Tag wird der Präsident der SDW, Dr. Wolfgang von Geldern mit dem Bürgermeister von Uetersen Wolfgang Wich und der SDW-Landesvorsitzenden von Schleswig-Holstein Dr. Christel Happach-Kasan, MdB die Aktion eröffnen. Von kleinen Städten im Schwarzwald im Süden über Essen im bevölkerungsreichsten Bundesland bis nach Uetersen im Norden Deutschlands beteiligen sich Kastanienfreunde an der Aktion. Die aus Mazedonien stammende Miniermotte hat keine natürlichen Feinde. Nur der Mensch kann als Gegenspieler agieren. In einem Kilo Kastanienlaub wurden bei der letzten Sammelaktion zwischen 4000 und 5000 Puppen der Kastanienminiermotte gezählt.
Eine hundertjährige Kastanie hat rund 20 bis 25 Kilo Kastanienlaub. Nun kann man hochrechnen, wie viel Motten der ersten Generation ausfliegen können, wenn man das Laub nicht vernichtet. Und jedes Weibchen wird nach ca. 6 Wochen wieder 40 Nachkommen haben. Und so geht es weiter mit bis zu 4 Generationen in einem warmen Sommer! Und alle nisten sich wieder in den Kastanienblätter ein und vermehren sich dort.
Weitere Informationen siehe unter www.Rettet-die-Kastanien.de und www.sdw.de . Auch in Bonn können die Bürger an ihrer eigenen Kastanie oder einem öffentlichen Baum das Laub sammeln und in entsprechend verschlossenen und gekennzeichneten Müllsäcken an Mülltonnen oder Grüncontainer der Friedhöfe abstellen. Das Laub wird dann kostenlos vom Amt für Stadtreinigung abgeholt und verbrannt.
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