Der Papier- und Zellstoffproduzent Asia Pulp and Paper (APP) holzt ungeachtet anders lautender Versprechen weiterhin tropische Primärwälder in Indonesien ab. Das hat ein Report von „Eyes on the Forest“ ergeben, einer Allianz mehrerer Umweltorganisationen, der unter anderem der WWF angehört. Erst im Februar dieses Jahres hatte APP – einer der weltgrößten Papierproduzenten – ein Moratorium verkündet und zugesichert, mit sofortiger Wirkung keine Naturwälder mehr zu roden. Foto- und Videoaufnahmen der Umweltschützer zeigten nun jedoch, dass der Konzern sein Versprechen gebrochen habe und in der Provinz Riau auf Sumatra wichtige Habitate des seltenen Sumatra-Tigers zerstöre.
„Während APP mit seinem vorgetäuschten Umweltengagement weltweit auf Kundenfang geht, werden auf Sumatra die letzten Naturwälder gerodet“, sagte Susanne Gotthardt, Indonesienreferentin beim WWF Deutschland. „Wir müssen erneut sehen, dass Versprechen von APP absolut wertlos sind. Anderen Unternehmen können wir nur raten, Distanz zu halten. Wer sich nicht mitschuldig machen will an unvorstellbaren Umweltzerstörungen, sollte keine Geschäftsbeziehungen mit APP eingehen.“
Seit 1984 hat APP in Indonesien mehr als zwei Millionen Hektar Tropenwald gerodet – ein Großteil davon in der Provinz Riau auf Sumatra. Die Provinz zählt zu den am meisten ausgebeuteten Waldregionen der Erde. Schätzungen zufolge geht rund ein Viertel der gesamten dortigen Entwaldung auf das Konto von APP. Durch die Abholzung werden riesige Mengen Kohlenstoff freigesetzt, wodurch der weltweite Klimawandel angeheizt wird. Gleichzeitig bedeutet die Waldzerstörung eine große Bedrohung für die Artenvielfalt: Tiger, Orang-Utans und Elefanten sind mittlerweile auf Sumatra vom Aussterben bedroht.
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