Dieser Tage wurden von ECO (Environmental Construction Products Organisation) in Bonn die aktuellsten Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) für Bauprodukte gemäß ISO 14025 veröffentlicht. Repräsentativ für ganz Europa wurden Styropor-Dämmplatten von 24 Herstellerwerken aus 13 Ländern unter die „Öko-Lupe“ genommen. Dabei war Österreich mit ökologischen Daten von fünf Produzenten sehr stark vertreten. Der Vergleich von Styropor mit verschiedenen Dämmstoff-Alternativen bringt äußerst interessante Erkenntnisse.
„Das Ergebnis stellt alle bisher veröffentlichten Dämmstoff-Rankings auf den Kopf und bestätigt, dass die zuletzt immer wieder geäußerten ökologischen Bedenken gegenüber Styropor haltlos sind,“ bringt es Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GPH Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum auf den Punkt. Bei der Herstellung von Dämmstoffen für Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) gibt es einen klaren Sieger: Styropor liegt nicht nur bei der nicht erneuerbaren Primärenergie, sondern auch beim ΔOI3-Index (der zusätzlich auch das Treibhaus- und Versauerungspotenzial berücksichtigt) eindeutig vor Mineralschaum und Steinwolle sowie der „ökologischen Alternative“ Holzfaser.
Das Besondere an den neuen Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) für Styropor ist die Analyse des gesamten Produktlebenszyklus, also von der Herstellung bis zur Entsorgung. Diese Betrachtung geht somit weit über bisher im Einsatz befindliche „Bau-Handbücher“ hinaus. Bedauerlicherweise liegen entsprechende Daten erst für wenige Bauprodukte vor.
Styropor ist zwar ein Erdölprodukt, aber es benötigt für seine Herstellung außerordentlich wenig Rohstoff. Das ist dadurch zu erklären, dass Styropor zu 98 % aus Luft und zu 2 % aus Polystyrol, dem Zellgerüst, besteht. Nur 0,1 % des gesamten Erdölverbrauchs wird für die Herstellung von Styropor verwendet. Die energetische Amortisation verdeutlicht das eindrucksvoll: Bei der thermischen Sanierung eines Hauses aus den 70er Jahren mit Styropor-Dämmplatten wird die gesamte Primärenergie für die Herstellung innerhalb von nur 2 bis 4 Monaten hereingespielt. Über die Lebensdauer betrachtet amortisiert sich der Primärenergieeinsatz bis zu 200-fach.
„Mit jedem Liter Öl, aus dem Styropor hergestellt wird, können bis zu 200 Liter Öl eingespart werden. Oder noch bildhafter: jeder Kubikmeter Styropor spart soviel Energie ein, dass ein PKW damit über 30.000 Kilometer fahren kann“, verdeutlicht der GPH-Geschäftsführer die Leistungsfähigkeit von Styropor in Wärmedämmverbundsystemen. „Aus meiner Sicht gibt es keine sinnvollere Verwendung für Erdöl als daraus Dämmstoffe herzustellen.“
Detailinformationen zu den EPDs finden Sie unter www.styropor.at
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Zu dieser ECO findet man im Internet keinerlei aussagekräftigen Informationen. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine Briefkastenvereinigung der Kunststoffindustrie handelt. Kann durchaus sein, dass aufgrund des geringen Gewichtes Styropor in manchen Hinsichten eine gewisse Effizienz zuzurechnen ist. Aber solange keine weiteren aussagekräftigen und öffentlich nachvollziehbaren Untersuchungen vorliegen bleibe ich dabei: An mein Haus picke ich kein Erdöl, sondern nur ökologisch unbedenkliche Werkstoffe.
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Gast um 12:47 UhrKommentar hinzufügen