Gegen dicke Luft im Eigenheim: Richtig lüften mit neuen Fenstern



Wer in der Vergangenheit von undichten Fensterrahmen und alten Isolierverglasungen „verwöhnt“ wurde – Lüften war nahezu unnötig, da es sowieso ständig zog und in der Nähe der Fenster immer kalt war – der sollte nach dem Kauf neuer Fenster und Türen nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen. „Nichts zu tun ist in diesem Fall falsch. Neue Fenster sind hoch energieeffizient und reduzieren die Nebenkostenabrechnung merklich. Ihre Dichtigkeit bedingt aber auch ein angepasstes Lüftungsverhalten, sonst hält im schlimmsten Fall der Schimmel Einzug in die Wohnung“, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.

Die Geheimformel für ein gutes Raumklima lautet „kontrolliert und bedarfsgerecht lüften“. Dies kann auf vielerlei Art und Weise geschehen: klassisch per Hand, mittels in die Fenster integrierter Fensterlüfter oder durch automatisierte Elemente, die kostbare Zeit und noch mehr Geld sparen.

Klassisch per Hand oder mit Automation

Per Hand sollte gelüftet werden, wenn Gerüche oder feuchte Luft in der Wohnung auftreten. Bei stark erhöhter Luftfeuchtigkeit – wie sie nach dem Duschen oder dem Kochen in Erscheinung treten kann – wird der Hausbewohner in der Regel selbst merken, dass es frischer Luft bedarf. „Liegt die Luftfeuchtigkeit im kritischen, aber noch nicht merklich fühlbaren Bereich, kann ein Hygrometer helfen. Zeigt es mehr als 60 Prozent Luftfeuchte an, wird es höchste Zeit für die Wohnungslüftung“, erklärt Tschorn. Von stundenlang gekippten Fenstern rät er ausdrücklich ab: „Im Winter kühlen dadurch die Räume viel zu sehr aus, es kann Feuchtigkeit im Bereich zwischen dem Fenster und dem Mauerwerk entstehen und es ist schwer sowie vor allem teuer, die Wohnung oder das Haus wieder auf angenehme Temperaturen zu bringen. Aber auch im Sommer macht es nur wenig Sinn, denn es ist dann oft unangenehm zugig und Einbrecher warten – zu jeder Jahreszeit – auf eine solche Gelegenheit“, so Tschorn. Besser sei es, die Fenster für fünf bis zehn Minuten ganz weit zu öffnen und zwar auf gegenüberliegenden Seiten der Wohnung oder in verschiedenen Stockwerken inklusive der Dachfenster. „Dabei sollte man natürlich anwesend sein, damit kein Einbrecher einsteigt und in der kalten Jahreszeit darf man das rechtzeitige Abschalten der Heizung vor dem Lüften nicht vergessen. Sonst verpufft die teure Heizwärme in den Garten.“ Etwas komfortabler als das klassische Lüften per Hand sind in die Fenster integrierte Fensterlüfter, die eine nutzerunabhängige Lüftung sicherstellen und der Verhinderung von Feuchteschäden bei Abwesenheit dienen. Sie können nachgerüstet werden oder sind in neue Fenster integriert – unauffällig über, unter oder seitlich am Fenster und im Fensterprofil. Noch leichter geht das Lüften mit automatisierten Elementen. „Diese öffnen je nach Bedarf Fenster und Fenstertüren und regeln je nach Typ auch die Heizung herunter. Sensoren messen zuvor die Raumtemperatur, die Luftfeuchte oder auch den CO2-Gehalt der Raumluft. Außerdem besteht die Möglichkeit, auch die Sonnenintensität, die Windverhältnisse und aufkommenden Regen sensorisch zu erfassen und so die Lüftung optimal zu steuern“, so Tschorn. Diese Variante wird häufig in Bürogebäuden eingesetzt. Im Privathaushalt erobert die dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung in Verbindung mit Sensorik, am Fenster unten, seitlich oder oben angebracht, die Gunst der Haus- und Wohnungsbesitzer. Ein technisches Highlight für beide Einsatzbereiche sind von vielen Fensterfachbetrieben angebotene Raumluftfühler, die sogar auf flüchtige organische Verbindungen beziehungsweise Gase (VOCs) reagieren können, die die Raumluft erheblich verschlechtern. VFF/DS

Quote:
Der Expertenrat:
„Wer neue, energieeffiziente und dichte Fenster hat, muss anders lüften, als er es früher gewohnt war. Wird dies beherzigt, hat man für viele Jahrzehnte etwas von den neuen Häuseraugen und spart teure Nebenkosten. Das richtige Vorgehen beim Lüften kann man übrigens gut im Internet in der DIN 1946-6 nachlesen. Zusätzlich dazu gibt es beim VFF unter der Mail-Adresse vff@window.de ein kostenpflichtiges Merkblatt zum Thema ‚Lüftung von Wohngebäuden‘.“
Autor:
Holzi am 09. Sep. 2013 um 04:28 Uhr
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[...] Schimmel bildet. Wenn die Fenster und Anschlüsse an die Wand dann dicht sind, muss häufiger gelüftet oder eine Lüftungsanlage eingebaut werden. Passiert das nicht, reichen die verbliebenen [...]

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