Innovative Technologien und Fertigungsszenarien, Großmaschinen und der Einzug von Industrie 4.0 in die Holz be- und verarbeitende Industrie: Mit einer herausragenden Bilanz ist am Freitag, 15. Mai, die LIGNA als weltweit wichtigste Messe für Maschinen, Anlagen und Werkzeuge der Holzbe- und -verarbeitung in Hannover zu Ende gegangen. „Die Aussteller haben einem Weltpublikum ihre neuesten Entwicklungen präsentiert und den hohen Standard demonstriert, den die Kommunikation zwischen Mensch, Maschine und intelligentem Werkstück in der Möbel- und Holzindustrie inzwischen erreicht hat“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstand der Deutschen Messe AG. „Wegweisende neue Technologien sind der Schlüssel zum Erfolg für Tischler und Schreiner. Denn sie ermöglichen es, vernetzte Fertigung in ihren Gewerken umzusetzen.“ Mit ihrem hervorragenden Verlauf habe die LIGNA ihre Position als weltweite Nummer eins weiter ausgebaut. Insgesamt kamen 96 000 Besucher. Rund 40 000 Besucher kamen aus dem Ausland.
1 567 Aussteller präsentierten seit Montag auf mehr als 120 000 Quadratmetern zukunftsweisende Lösungen und Technologien sowie innovative Fertigungsanlagen. Im Mittelpunkt stand die vernetzte Fertigung für die effizienzgesteigerte Produktion. Der „Wood Industry Summit“ war auf Anhieb ein Erfolg, und das neue Thema „Überraschend vielseitig“ hat Akzente gesetzt. „Das LIGNA-Ergebnis ist in diesem Jahr auf Aussteller- wie auf Besucherseite ein starker Dreiklang: herausragende Internationalität, beeindruckende Innovationskraft, gestiegene Top-Managementquote,“ sagte Köckler.
Wolfgang Pöschl, Vorstandsvorsitzender der Michael Weinig AG wie auch des Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, ergänzte: „Die LIGNA ist unseren hohen Erwartungen mehr als gerecht geworden. Sie hat in einem guten Marktumfeld nochmal deutliche Impulse setzen können. Und sie hat gezeigt, wie sehr die Holzindustrie in ihrer ganzen Breite von neuen Technologien profitieren wird. Genau das erwarten unsere Kunden aus der ganzen Welt von ihrer Leitmesse.“
96 000 Fachbesucher nutzten die LIGNA, um sich über innovative Technologien zu informieren und Investitionen zu tätigen. Rund 40 000 (2013: 32 800) Besucher kamen aus dem Ausland. Die stärksten Besucherländer waren Österreich, Frankreich, Italien, die USA, Großbritannien, Russland, Belgien, Polen, Schweden, China und Brasilien. Der Fachbesucheranteil hat mit 96 Prozent (2013: 94 Prozent) noch einmal zugelegt.
Auch die Zahl der Besucher aus Asien ist mit 4 700 (2013: 2 800) stark gestiegen. Aus dem Nahen und Mittleren Osten ergaben sich Zuwächse von 86 Prozent; Süd-, Ost- und Zentral-Asien verzeichneten 62 Prozent Wachstum. Mit 2 800 Besuchern reisten aus Süd- und Mittelamerika erheblich mehr Menschen zur LIGNA an als 2013 (1 700). „Wer internationale Geschäfte anbahnen wollte, war in Hannover dabei. Mehr als ein Viertel aller Fachbesucher plant, Aufträge direkt auf der LIGNA zu vergeben oder hat dies bereits getan“, resümierte Köckler.
Live-Vorführungen der Produktion individueller Möbelstücke in fabrikähnlichen Präsentationen trafen den Nerv der Besucher und ließen damit die vernetzte Fertigung sichtbar werden. Die LIGNA-Besucher erhielten auf der Messe umfassende Informationen für ihre künftigen Investitionsvorhaben. Wirtschaftlichkeit und Flexibilität standen im Fokus bei den Ausstellerpräsentationen. Die LIGNA lieferte für die individualisierte Massenproduktion der Zukunft wertvolle Impulse, die in den folgenden Jahren weltweit Signalwirkung auf die Holzbe- und -verarbeitung haben werden. „Die LIGNA 2015 war für uns, wie gewohnt, eine durch und durch erfolgreiche Messe. Die Kunden waren begeistert“, sagte Rüdiger Schliekmann, geschäftsführender Gesellschafter der IMA Klessmann GmbH aus Lübbecke.
Die Massivholzverarbeitung war geprägt von zahlreichen technischen Neuigkeiten und effizienzsteigernden Innovationen. Auch hier verdeutlichte die vernetzte Fertigung ihr hohes Einsparpotenzial mit faszinierenden Technologien.
Vernetzte Fertigung ist für Betriebe aller Größen ein Thema. Auf der LIGNA fanden Tischler und Schreiner innovative Lösungen, die eine effiziente Herstellung ermöglichen. „Die LIGNA hat erneut ihren Ruf als Weltleitmesse bestätigt. Die Internationalität ist einzigartig. Hier ist die Plattform, auf der wir unsere Neuheiten zeigen“, stellte Hansjörg Felder, Geschäftsführer der Felder KG in Hall in Tirol, fest.
Der „Wood Industry Summit“ gab der LIGNA als internationaler Branchentreffpunkt weiteren Rückenwind, denn das kombinierte Dialog- und Präsentationsformat erwies sich auf Anhieb als Volltreffer und wurde vom Publikum sehr gut angenommen. Ponsse aus Finnland sprach beispielsweise von hervorragenden Kontakten in die Ukraine, nach Russland, China und Brasilien. „Der Wood Industry Summit ermöglichte uns, internationale Kontakte zu intensivieren und erweitern. Das gelang auf ganzer Linie. Wir haben mit dem Wood Industry Summit unser Ziel erreicht. Insbesondere der hohe internationale Besucheranteil der LIGNA ist ihr Alleinstellungsmerkmal“, sagte Tuomo Moilainen von der Ponsse Plc aus Vieremä in Finnland. Sowohl Aussteller als auch Fachbesucher nutzten das Forum mit internationaler Beteiligung aus Industrie, Wissenschaft und Politik, um Geschäftskontakte in besonders wachstumsstarke Märkte im Bereich des Projektgeschäftes anzubahnen. Köckler: „Wir haben erfolgreich Großgerätehersteller mit Besucherdelegationen aus aller Welt auf der LIGNA gemeinsam mit unserem fachlichen Partner, das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF), zusammengebracht.“
Von einer ganz anderen Seite zeigte sich die LIGNA mit ihrer Sonderpräsentation „Überraschend vielseitig“. Hier stand der Werkstoff Holz einmal nicht im Vordergrund. Stattdessen stellten die Aussteller die Flexibilität ihrer Maschinen unter Beweis und demonstrierten umfassende Material-Kompetenz in der trockenspanenden Fertigung. Wolfgang Stadie, Leiter Vertrieb und Marketing der MAKA Systems GmbH aus Nersingen: „Mit ‚Überraschend vielseitig‘ ist der LIGNA ein toller Wurf gelungen. Wir konnten uns vom Start weg neue Besucherzielgruppen erschließen. Die Sonderpräsentation brachte uns direkt Interessenten an unseren Stand.“ Das Spektrum reichte von Technologien für die Kunststoffbearbeitung über Leichtmetall bis hin zu Composites. Über die in den entsprechenden Fachmedien beworbene Initiative fanden auch Besucher aus dem Innenausbau, der Baustoffindustrie und Automobilindustrie den Weg nach Hannover. „Wir sehen hier ein Potenzial für die LIGNA und werden diesen Weg weiter verfolgen“, zog Dr. Jochen Köckler ein positives Fazit der LIGNA-Initiative „Überraschend vielseitig“.
Die LIGNA steht seit Jahren für ein breites Angebotsspektrum und bildet die gesamte Wertschöpfungskette in der Branche ab: Angefangen vom Primärsektor über die Holzbearbeitung bis hin zur Logistik ging es an den fünf Messetagen um Maschinen für die Holzbe und -verarbeitung in allen Facetten. Luigi De Vito, Director of the Machinery Division, SCM Group S.p.A. aus Rimini, Italien: „Für die SCM Group war diese LIGNA sehr besonders. Wir präsentierten eine Vielfalt an Technologien auf unseren Ständen, von vernetzten Anlagen, Softwarelösungen, Maschinen für Tischler und Schreiner für den Hausbau bis hin zu Oberflächentechnologien. Uns ging es darum, alle Chancen auf der wichtigsten Messe für die Holz be- und verarbeitende Industrie zu nutzen. Als global agierendes Unternehmen erweckten wir hier großes Interesse bei unseren internationalen Kunden. Das bestätigte, dass die LIGNA der weltführende Termin ist, den man nicht verpassen darf.“
Insbesondere im Bereich Forsttechnik war der hohe Anteil an Großgeräten sichtbar, für die die Freifläche ein ausgezeichnetes Präsentationsforum bildete. Die gestiegene Internationalität war auch im Forsttechnikbereich deutlich spürbar. Mit einer Reihe von Erstausstellern unterstrich die LIGNA ihre Attraktivität in diesem Bereich. In der Sägewerktechnik standen mehr Effizienz und höhere Wertschöpfung im Vordergrund. Der Schwerpunkt „Energie aus Holz“ bot Raum für Konzepte und Lösungen, die der bestmöglichen Nutzung von Holz als Energieträger Rechnung trugen. Der Holzwerkstoffbereich war gleichermaßen von Innovationen geprägt. Deutlich spiegelte sich die wachsende Relevanz des Holzbaus in den Auftritten der Aussteller wider. Der Handwerksbereich verzeichnete ein wachsendes Interesse an CNC-Technologien.
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