Metabo wächst deutlich im ersten Quartal 2010. Nachdem der Nürtinger Elektrowerkzeug-Hersteller im Krisenjahr 2009 noch einen Umsatzrückgang um rund 15 Prozent auf 312 Mio. Euro verzeichnet hat, weisen die Zahlen des ersten Quartals 2010 klar nach oben. Der Umsatz stieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. „Damit haben wir uns 2009 und vor allem in den ersten drei Monaten 2010 deutlich besser entwickelt als der Weltmarkt. Das werten wir als ersten Beleg dafür, dass die Neuausrichtung von Unternehmen und Marke wirkt“, erklärt Horst W. Garbrecht, Vorstandsvorsitzender des Traditionsunternehmens. Für das Jahr 2010 insgesamt rechnet er weiterhin mit einem nachhaltigen Umsatzwachstum. „Ob der deutliche Aufwärtstrend des ersten Quartals aber weiter auf diesem hohen Niveau bleibt, hängt entscheidend von der weltweiten konjunkturellen Entwicklung im Bausektor und der verarbeitenden Industrie ab“, so Garbrecht weiter. Vor diesem Hintergrund plane man für das Gesamtjahr 2010 weiterhin „vorsichtig und eher konservativ mit einem Wachstum im einstelligen Bereich.
2009 war „ein Jahr, in dem wir unsere Strukturen überprüft und für die Zukunft angepasst haben“, sagt Garbrecht. Dazu zählt nach seinen Worten die Konzentration auf die beiden Produktionsstandorte in Nürtingen und Shanghai, die konsequente Ausrichtung von Marke und Produktsortiment auf professionelle Zielgruppen und eine Bereinigung des Angebotes um Produkte, die nicht in die neue Zielgruppenstrategie passen. Bei all dem sei man sehr gut vorangekommen, betont der 44-Jährige. Der Standort in Meppen werde spätestens im ersten Halbjahr 2011 geschlossen. Dadurch und aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen im vergangenen Jahr ging die Zahl der Mitarbeiter um etwa 400 auf aktuell weltweit zirka 2.000 zurück, von denen etwa 1.100 am Stammsitz in Nürtingen arbeiten. Künftig will Metabo auch die Möglichkeiten und Chancen eines mittelständischen Familienunternehmens wieder stärker nutzen. „Unsere mittelstandstypischen Stärken wie Beweglichkeit, Flexibilität und kurze Entscheidungswege helfen uns, schnell und anwendungsorientiert auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden zu reagieren“, betont der Vorstandsvorsitzende.
Das in Richtung Markt wichtigste Thema sei aber die strategische Neuausrichtung des Unternehmens, die ein wesentliches Merkmal habe: Konzentration. „Wir konzentrieren uns auf Problemlösungen für die Profis in Handwerk und Industrie und hier vor allem auf unsere zwei Kernzielgruppen Metall sowie Bauhandwerk und Renovation. Ein dritter wichtiger Bereich ist Outdoor und Garten.“
Für die Zukunft spielt die Leistungsfähigkeit moderner Lithium-Ionen-Akkus eine große Rolle. „Akku- und Motorentechnologie sind zwei zentrale Stärken von Metabo“, so Garbrecht. Das Unternehmen werde sie nutzen, um Bereiche für den Akku zu erobern, die bislang noch komplett kabelgebundenen Geräten vorbehalten sind: „Akkubetriebene Elektrowerkzeuge sind das Thema der Zukunft.“ Überhaupt konzentriere sich Metabo komplett auf den mobilen Einsatz. „Deshalb haben wir jetzt unsere großen stationären Kompressoren aus dem Programm genommen, aber gleichzeitig eine komplette Kompressoren-Linie für den mobilen Einsatz auf der Baustelle vorgestellt.“
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Nachdem metabo letztes Jahr 400 Leute auf die Straße gesetzt hat um die Fixkosten zu senken, finde ich es nicht besonders lobenswert nun hohe Gewinne einzufahren...
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Gast um 13:05 UhrKommentar hinzufügen