Nationalpark-Rat ermöglicht Vertretern der Region breite Mitbestimmung



„Die Gründung eines Nationalpark-Rats mit paritätischer Mitbestimmung der Region ist in Deutschland bisher einmalig. Der Rat ermöglicht den Vertretern der Region eine breite Mitbestimmung in allen Angelegenheiten des Nationalparks, die von grundsätzlicher Bedeutung sind. Dazu gehören unter anderem die Erstellung eines Nationalpark-Plans, das Verkehrs- und Tourismuskonzept sowie das Borkenkäfermanagement“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde im Anschluss an die konstituierende erste Sitzung des Nationalpark-Rats im Naturschutzzentrum am Ruhestein in Seebach (Ortenaukreis), dem offiziellen Sitz der Nationalpark-Verwaltung.

„Ich gratuliere dem Vorsitzenden, Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, herzlich zu seiner Wahl durch die regionalen Vertreter und freue mich auf eine vertrauensvolle, intensive und konstruktive Zusammenarbeit. Gemeinsam mit der Region werden wir den Nationalpark zu einem naturschutzfachlichen Leuchtturm und zu einem bedeutenden wirtschaftlichen und touristischen Impulsgeber der Region entwickeln“, so der Minister weiter.

Nationalpark-Rat hat 24 Mitglieder

Am Donnerstag hatte sich der 24 Mitglieder umfassende, paritätisch aus zwölf Vertretern der Region und zwölf Vertreterinnen und Vertretern der Landesverwaltung besetzte Nationalpark-Rat konstituiert. Die eine Hälfte der Stimmberechtigen in dem bundesweit einmaligen Beteiligungsgremium sind Vertreter von Kommunen, Landkreisen und dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, die andere Hälfte belegen Vertreterinnen und Vertreter der Nationalparkverwaltung, der Regierungspräsidien und des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Zum Vorsitzenden des Nationalpark-Rats wählten die Vertreter der Region einstimmig den Freudenstädter Landrat Dr. Klaus Michael Rückert. „Der Landkreis Freudenstadt ist natürlich in besonderem Maße vom Nationalpark berührt. Als Vorsitzender werde ich die Interessen der gesamten Region vertreten. Ich bedanke mich für das Vertrauen der Kollegen und sehe dieser Arbeit mit Spannung entgegen. Wir haben nun zur Aufgabe, die Ziele und Aufgaben des Nationalparks gemeinsam zu entwickeln und seine Akzeptanz in der Region weiter zu vergrößern“, erklärte Rückert. Seinen derzeitigen Vorsitz des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord wird der Landrat abgeben. „Ich werde die Arbeit für den Naturpark vermissen“, so Rückert. „Aber natürlich unterstütze ich den Naturpark auch weiterhin und werde eine gute Zusammenarbeit der beiden Parks vorantreiben.“ Zum stellvertretenden Vorsitzenden des Nationalpark-Rats wurde Nationalpark-Leiter Dr. Thomas Waldenspuhl benannt. Zukünftig werden auch noch vier Vertreterinnen und Vertreter des Nationalpark-Beirates in den Sitzungen beratend zur Seite stehen – der Nationalpark-Beirat konstituiert sich in den kommenden Monaten. Der Nationalpark-Beirat setzt sich aus 32 Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden und Institutionen aus Forst, Naturschutz, Tourismus, Sport, Landwirtschaft und Forschung aus der Region zusammen.

Rahmen steht – nächste Sitzung bringt viele Fachthemen

Nachdem die Formalien wie die Geschäftsordnung und die Terminplanung für das anstehende Jahr geklärt sind, stehen schon in der nächsten Sitzung zahlreiche fachliche Themen auf der Tagesordnung des Nationalpark-Rats. Dazu gehören die Unterbringung der Nationalparkverwaltung und die Planung eines Info- und Besucherzentrums. Aber auch mit der Erstellung der Managementpläne und deren Inhalten wird sich der Rat bald beschäftigen. „Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Aber es macht Spaß, diesen Park mitzugestalten und aufzubauen“, meinte Landrat Dr. Rückert. Auch die Leiter der Nationalpark-Verwaltung, Dr. Wolfgang Schlund und Dr. Thomas Waldenspuhl, freuen sich auf die Zusammenarbeit: „Es kann für den Nationalpark und dessen Akzeptanz nur gut sein, wenn die Region bei den wichtigsten Weichenstellungen für den Nationalpark mit entscheidet. Mit Landräten, Bürgermeistern und Oberbürgermeistern haben wir starke Partner und Multiplikatoren mit im Boot sitzen.“

Nationalparkverwaltung und Nationalpark-Rat

Anfang Januar haben die ersten rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung ihre Arbeit aufgenommen. Dabei handelt es sich weit überwiegend um Förster, Waldarbeiter und bisherige Mitarbeiter des Naturschutzzentrums Ruhestein, die bereits bisher auf der Fläche gearbeitet haben und die aufgrund des Gesetzes mit ihren Aufgaben in die Nationalpark-Verwaltung übergehen. Rangerinnen und Ranger sowie Naturpädagoginnen und -pädagogen führen seit Anfang Januar fast täglich Schulklassen und andere Gruppen durch den Nationalpark Schwarzwald. Täglich kommen derzeit neue Anfragen für Führungen und Veranstaltungen hinzu. Ende Februar erscheint das erste Jahresprogramm, in dem ein breites Angebot an Informationsveranstaltungen und Führungen für alle Altersgruppen angeboten wird.

Laut Nationalparkgesetz entscheidet der Nationalpark-Rat in allen Angelegenheiten des Nationalparks von grundsätzlicher Bedeutung, insbesondere über den Nationalparkplan, die Lenkung des Besucher- und Erholungsverkehrs, die Erarbeitung eines Verkehrs- und Tourismuskonzepts sowie Maßnahmen bei großflächigen Schadereignissen. Die kommunale Seite wird im Nationalpark-Rat vertreten durch die Landräte von Freudenstadt, dem Ortenaukreis und Rastatt, die Oberbürgermeister von Baden-Baden und Bühl, die Bürgermeister von Bad Peterstal-Griesbach, Baiersbronn, Forbach, Oppenau, Ottenhöfen und Seebach sowie einen Vertreter des Vorstands des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord. Für das Land werden unter anderem die Regierungspräsidentinnen von Freiburg und Karlsruhe, die Leiter der Nationalparkverwaltung, der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, der Landesforstpräsident sowie der Abteilungsleiter Naturschutz des MLR vertreten sein.

Eine der ersten Aufgaben des Nationalpark-Rats wird die Erstellung des Nationalparkplans sein. Im Nationalparkplan werden Leitbild, Ziele und Aufgaben des Parks festgelegt und diese mit konkreten Maßnahmen hinterlegt, die die Nationalparkverwaltung in den nächsten Jahren umsetzen wird. Der Nationalparkplan wird sich in verschiedene Module zu den wichtigsten Themen wie etwa Borkenkäfermanagement, Wildtiermanagement, Umweltbildung, Erholung und Tourismus aufteilen. Auch wird der Nationalpark-Rat die Standorte für Portale und Infopunkte in der Region festlegen.

Bis Ende 2016 sollen alle 89 Stellen des Nationalparks besetzt sein. Schritt für Schritt werden die noch vakanten Stellen öffentlich ausgeschrieben. Ab Februar werden die ersten Stellenausschreibungen auf der Homepage des Nationalparks Schwarzwald veröffentlicht.

Autor:
Holzi am 28. Jan. 2014 um 05:38 Uhr
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