Wenn dem wertvollen Parkettboden über mehrere Monate viel zugemutet wird, sollte man dessen Oberfläche von Zeit zu Zeit mit einer passenden Schönheitskur wieder auf Vordermann bringen. Die alltägliche Reinigung sollte das Saugen mit entsprechendem Aufsatz und das vorsichtige Wischen mit einem nebelfeuchten, feinen Wischmob beinhalten.
„Die eigentliche Schönheitskur erfolgt durch die Herstellung einer neuen Oberfläche mit Lack oder Öl – je nach der ursprünglichen Beschaffenheit der Parketthaut“, rät Michael Schmid, Vorsitzender des Verbandes der deutschen Parkettindustrie (vdp).
Obwohl gerade feine Kratzer und kleine Dellen die Patina eines Holzfußbodens ausmachen, kann Parkett mit der richtigen Schönheitspflege wieder nahezu in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden. „Ein Parkettboden ist gut mit der Haut des Menschen zu vergleichen. Wird der Mensch älter, bekommt seine Haut Falten. Auch ein Parkettboden wird reifer und die Zeit geht nicht spurlos an ihm vorbei. Bei der Schönheitspflege hat der Holzfußboden jedoch Vorteile gegenüber der Haut, denn dieser kann mit gelegentlichem Nachölen oder Schleifen und Versiegeln neuwertig wiederhergestellt werden, wie am ersten Tag“, erklärt Schmid.
Ist der Parkettboden werk- oder bauseitig mit einer Lackoberfläche versehen, wird die abgenutzte Lackschicht angeschliffen und mit neuem Lack versiegelt. Hierbei gehen nur wenige Zehntel-Millimeter Holzdicke verloren. Der Vorteil: Ein mit Lack versiegelter Parkettboden ist dauerhaft vor eindringender Feuchtigkeit und Abrieb geschützt. „Das ist vor allem im Badezimmer oder in der Küche von Vorteil, wo Feuchtigkeit und Schmutz verstärkt auftreten“, erklärt Michael Schmid. Der Lack bildet eine geschlossene und widerstandsfähige Schicht, jedoch kann das Holz auch durch die Lackschicht noch „atmen“. Das „Versiegeln“ der Parkettoberfläche mit einem hierfür geeigneten Parkettlack sollte möglichst von einem Fachmann ausgeführt werden. „Wichtig ist dabei vor allem, dass der Lack nach der Versiegelung gut 48 Stunden aushärtet. Erst danach kann man den Boden wieder betreten“, so Schmid.
Wer einen geölten Parkettboden besitzt, kann auch einzelne Stellen selbst nachölen. So können relativ einfach stark benutzte Abschnitte, wie etwa der Flur, der Durchgangsbereich im Wohnzimmer oder der Bereich rund um den Schreibtischstuhl im Büro separat erneuert werden, ohne die gesamte Bodenfläche behandeln zu müssen. „Das Ölen verhindert, dass andere Flüssigkeiten in die Holzoberfläche einsickern können, bildet darauf aber keinen Film wie das Versiegeln“, erklärt Schmid. Die offenen Poren des Holzes können Luftfeuchtigkeit ungehindert aufnehmen und abgeben. Das wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Geöltes Parkett sollte zwei bis drei Mal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl nachbehandelt werden. Welches Öl sich für den jeweiligen Boden eignet, wissen die Mitarbeiter im Fachhandel. „Ganz gleich ob Lack oder Öl: Richtig behandelt wird ein Parkettboden zu einem langlebigen Fußschmeichler“, so Schmid. „Und mit ein bisschen Pflege hat die Oberfläche auch nach vielen Jahren noch einen glänzenden Auftritt.“ (vdp/hb)
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