Obstbäume statt CO2-Endlager



Unter dem Motto "Obstbäume statt CO2-Endlager" ruft ein Bündnis von Umweltverbänden und Baumpflanz-Initiativen dazu auf, durch das Pflanzen von Obstbäumen ein Zeichen gegen die Pläne der Bundesregierung zu setzen, Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken unterirdisch zu speichern. Alle Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, Obstbäume bis zum 15. Mai 2011 zu pflanzen. Im Internet kann die Pflanzung unter www.bund.net/obstbaeume-statt-co2-Endlager gemeldet und für jedermann sichtbar gemacht werden. Ziel sei es, bundesweit mindestens 200 Pflanzungen zu erreichen. Am 13. April hatte das Bundeskabinett ein Gesetz verabschiedet, wonach die CCS-Techologie (Carbon Dioxide Capture and Storage) zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid aus Kohlekraftwerken erprobt werden soll. Das Gesetz muss noch von Bundestag und Bundesrat beschlossen werden.

Robert Pörschmann, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): "Die Bundesregierung ebnet den Weg für eine weitere Risikotechnologie. Die Verpressung von Kohlendioxid in den Untergrund kann zur Versalzung des Grundwassers führen und die Trinkwasserversorgung vieler Kommunen und großer Ballungsräume gefährden. Weite Teile der Bundesrepublik wären zudem von Endlagern, Pipelines und neuen Kohlekraftwerken betroffen. Je mehr Menschen bei der Pflanzaktion mitmachen, umso machtvoller können wir den Energiekonzernen und der Bundesregierung zeigen: Die unterirdische Endlagerung von CO2 ist keine Option für die Zukunft. Ob ein Apfelbäumchen im Vorgarten oder eine Süßkirsche auf dem Balkon, jeder Einzelne kann seinen Protest kundtun."

Ingo Frost von WikiWoods: "Mit dem symbolischen Pflanzen von Obstbäumen weisen wir darauf hin, dass Verfahren wie CCS nicht zur Lösung des CO2-Problems beitragen. Stattdessen sollten regenerative Energieformen ausgebaut sowie natürliche CO2-Senken geschützt werden. Für uns steht der Obstbaum aber nicht nur für die Hoffnung auf eine sinnvolle Energiewende ohne CO2-Endlager und ohne Strom aus Kohlekraftwerken, sondern auch für eine starke Region."

Daniel Häfner von Robin Wood: "Die CCS-Technologie ist mit einem hohen Energieaufwand und großen Risiken verbunden und damit ein vollkommen falscher Technologiepfad. Eine Weiterentwicklung dieser Technologie führt nur zu Geld- und Ressourcenverschwendung. Diese Ressourcen müssen stattdessen für erneuerbare Energien eingesetzt werden, die zukunftsfähig und ungefährlich sind."

"Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Platzeck sollten vor Einführung der nächsten Risikotechnologie nach der Atomkraft die Argumente der Bevölkerung ernst nehmen. Die bisherige CCS-Debatte richtet sich nicht nach den Belangen der Bevölkerung, sondern nach den Wünschen von Energiekonzernen wie Vattenfall. Eine weitere Klientelpolitik akzeptieren wir nicht", ergänzt Rolf Ignaz, Sprecher von Bruchkultur, einem Verein aus Ostbrandenburg, wo ein Endlager entstehen soll.

Autor:
Holzi am 20. Apr. 2011 um 12:54 Uhr
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