Die technische Qualitätstrocknung gewinnt angesichts steigender Qualitätsanforderungen und Nachfrage nach trockenem Brennholz immer mehr an Bedeutung. Interessierte Einsteiger und Mitglieder des Bundesverband Brennholzproduktion und Brennholzhandel BBB, Warstein, (www.bundesverband-brennholz.de) besichtigten am 21.03.07 in Gebardshain den neuartigen Kondenstrockner für Scheitholz von Landwirt Gerd Hoffmann. Der Betrieb hat neben Kartoffelanbau und -schälbetrieb die Scheitholzproduktion als weiteres Standbein aufgebaut. Seit Dezember 2006 trocknet Hoffmann an der Luft bis auf 40 % vorgetrocknetes Brennholz auf eine Holzfeuchte von ca. 20 % in Gitterboxen in einem Kühlkontainer bei max. 40 °C. Diese Technik wurde von HEISE / KRÄMER in Zusammenarbeit mit BRAUN-Maschinenbau an der Holzfachschule Bad Wildungen angepasst und erprobt und hier zum ersten Mal im Produktionsmaßstab aufgebaut.
Im Winter, wenn die Vorräte an natürlich getrocknetem Brennholz aufgebraucht sind, können Betriebe mit dieser Anlage weiterhin trockenes Brennholz liefern. Das Verfahren eignet sich insbesondere dort, wo keine Wärmequelle zur Verfügung steht. Dabei werden je Charge von bis zu 1.900 Liter Wasser entfeuchtet. Das Kondenswasser hat einen pH-Wert von ca. 5,7 (Buche) und kann zusätzlich für Bewässerung eingesetzt werden. Der Trocknungsfortschritt wird anhand des Wasserstandes ohne aufwändige Meßtechnik festgestellt werden.
Durch die Trocknung nimmt die Luft Wasserdampf aus dem Holz auf, fällt nach unten, wird vom Entfeuchtungsgerät angesaugt, abgekühlt und kondensiert. Die trockene Luft wird durch die Eigenwärme aus Kompressor und Ventilatormotor auf max. 40 °C aufgeheizt und wieder von oben in die Kammer geblasen. Die Ventilatoren mit je 120 W Leistung dienen nur dazu, die Luft in der Kammer kontinuierlich umzuwälzen. Mit ca. 0,5 kWh pro Liter verdunstetes Wasser kann die Kondestrocknung gegenüber der Frischluft-Abluft-Trocknung effizient und kostengünstig betrieben werden. Die Trocknungskosten liegen inkl. Beschickung, Energie und Abschreibung bei ca. 8-9 € pro m3 geschüttetes Scheitholz bei einer Trockenkapazität von ca. 700 srm pro Jahr. Vielfach beklagte Schimmelpilzbildung kann bei winterlicher
Aufarbeitung des Scheitholzes, natürlicher Vortrocknung und rascher Luftentfeuchtung durch Kondenstrocknung vermieden werden.
Kommentar hinzufügen