Im ersten Halbjahr 2012 hat der Holzfachhandel wiederum Umsatzzuwächse in den wichtigsten Sortimenten erreichen können, allerdings bei etwas nachlassender Dynamik, so Thomas Goebel, Geschäftsführer des Gesamtverbandes Deutscher Holzhandel (GD Holz). Über alle Sortimente und Vertriebsformen des Holzfachhandels wurde ein Umsatzzuwachs von 3,3 % erzielt.
Die Entwicklung der einzelnen Sortimente ist unterschiedlich, die Einschätzung der Unternehmen für die weitere Entwicklung ist verhaltener als noch zu Jahresbeginn. Datenbasis für die Einschätzung der Umsatzentwicklung sind die GD Holz Betriebsvergleiche, welche monatliche Umsatzveränderungen in den wichtigsten Sortimenten der Branche angeben.
Im ersten Halbjahr 2012 leicht rückläufig waren Schnittholz und auch Holz im Garten. Im Bereich Holz im Garten entspricht das den Erwartungen, die viele Unternehmen im Frühjahr bereits geäußert haben, wonach der Absatz dieses Sortimentes verhaltener eingeschätzt wurde als in den Vorjahren. Das Sortiment Schnittholz hat sich nach den Preiswirkungen der letzten beiden Jahre preislich, aber auch in Bezug auf den Absatz deutlich beruhigt.
Alle anderen wichtigen Sortimente des Holzfachhandels konnten Umsatzzuwächse erreichen, an der Spitze des ersten Halbjahres 2012 steht die Sortimentsgruppe Fußböden mit einem Wachstum von 11 % gegenüber dem
Vergleichszeitraum. Die starke Entwicklung des Sortimentes Bauelemente (Innentüren) der letzten Jahre setzt sich auch 2012 fort, hier wird ein Zuwachs von 6 % verzeichnet.
Alle übrigen Sortimente erreichen einen Umsatzzuwachs, der im Gesamtdurchschnitt liegt; das sind Plattenwerkstoffe, Ausbauprodukte und Hobelwaren.
Deutliche Unterschiede weist der GD Holz Betriebsvergleich für die Entwicklung der beiden Vertriebsschienen im ersten Halbjahr 2012 aus, der Umsatz des Holzgroßhandels konnte um 4,5 % gesteigert werden, der Umsatz im Holzeinzelhandel liegt mit plus 1 % deutlich unter dem Durchschnitt. Der Umsatz im Großhandel, so die Einschätzung des GD Holz, wird weiterhin getrieben durch die positive Entwicklung im Bausektor, hier insbesondere in der Sanierung und Renovierung. Dagegen ist die Entwicklung im Holzeinzelhandel deutlich verhaltener, viele Holzfachmärkte spüren eine gewisse Zurückhaltung des Verbrauchers – eine Ausnahme stellt der stark angestiegene Umsatz mit Holzfußböden dar.
Bei der Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2012 muss der hohe Basiswert des Vorjahres berücksichtigt werden, 2011 konnte im selben Zeitraum ein Zuwachs von fast 15 % erreicht werden. Ausgehend von diesem hohen Niveau sieht der GD Holz auch für 2012 bislang eine gute Geschäftsentwicklung, die sich auf Grund der stabilen Lage in der Bauwirtschaft auch im zweiten Halbjahr 2012 fortsetzen dürfte. Nicht zu unterschätzen sein wird allerdings das gesamtwirtschaftliche Umfeld, das abhängig von Sortiment und Vertriebsform im zweiten Halbjahr 2012 zu einer Eintrübung führen könnte.
Nach den ersten sechs Monaten erwartet der GD Holz für das Jahr 2012 daher zumindest eine Umsatzentwicklung in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, das auf Grund des starken Wachstums eine hohe Vorlage liefert.
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