Johannes Rettenbacher hat den Heribert-Späth-Preis für besondere Ausbildungsleistungen im Handwerk 2009 erhalten. Der Schreiner aus Laufen im Berchtesgadener Land wurde bei der Schlussfeier des Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks (PLW) am 4. Dezember in Halle (Saale) geehrt. Die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk vergibt den Ausbilderpreis seit 1997 jährlich an einen Betriebsinhaber im Handwerk, der sich durch besonderes Engagement für die Ausbildung von Jugendlichen auszeichnet.
Thomas Keindorf, Präsident der gastgebenden Handwerkskammer und Präsidiumsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), sagte in seiner Laudatio: "Ohne engagierte Betriebsinhaber wie Johannes Rettenbacher hätte das Deutsche Handwerk heute nicht den hohen gesellschaftlichen Stellenwert, den es verdient.“
Johannes Rettenbacher übernahm 1987 den elterlichen Betrieb. Davon ließ er sich auch durch einen Motorradunfall nicht abbringen, bei dem er 1978 seinen linken Arm und sein rechtes Bein verlor. Heute zählt sein Betrieb 22 Mitarbeiter, darunter 4 Auszubildende. Besonders bemüht ist Rettenbacher um benachteiligte Jugendliche. Migranten mit geringen Sprachkenntnissen, schwache und verhaltensauffällige Jugendliche sowie Schulabbrecher bekommen bei ihm eine Chance. Mit viel persönlichem Engagement setzt er sich für diese lernschwächeren Auszubildenden ein und viele seiner Schützlinge haben ihm das mit guten Prüfungsergebnissen gedankt. Dabei setzt Rettenbach nicht nur auf berufsfachliche, sondern auch auf soziale Kompetenzen. Seine Auszubildenden arbeiten beispielsweise gemeinsam mit ausländischen Kollegen in europäischen Projekten mit. Zudem bietet er seinen Mitarbeitern regelmäßig gemeinsame Aktivitäten wie Kegeln, Wandern oder Skifahren an. Vorbildlich, so findet auch seine Familie: Drei seiner fünf Söhne wollen in seine Fußstapfen treten und ebenfalls Schreiner werden.
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