Nach Jahren zähen Ringens wird die Einfuhr illegaler Holzprodukte nach Europa verboten. Mit deutlicher Mehrheit (644 von 685 Stimmen) hat das EU-Parlament in Straßburg heute einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Import von Holzprodukten aus illegaler Herkunft stoppen soll. Wichtigster Punkt: so genannte Erstinverkehrsbringer müssen künftig Nachweise über die Herkunft der von ihnen verwendeten Hölzer erbringen. Parlament, Kommission und Ministerrat der EU hatten sich vor drei Wochen auf einen Kompromiss beim Holzhandelsgesetz geeinigt. Eine abschließende Annahme durch den EU-Ministerrat im Herbst gilt deswegen als Formsache. Der WWF hat sich seit Jahren für ein Holzhandelsgesetz stark gemacht. Es ist aus Sicht des WWF ein sehr wichtiges Instrumente im Kampf gegen die globale Entwaldung
“Die heutige Entscheidung ist ein Durchbruch für den europäischen Beitrag zum Schutz der Wälder weltweit” so Nina Griesshammer, Expertin für Forstpolitik und Tropenwaldschutz vom WWF Deutschland. „Die EU ist einer der größten Märkte für Holzprodukte aus illegaler Herkunft zum Beispiel aus Indonesien, und deswegen ist ein Holzhandelsgesetz so wichtig für den globalen Waldschutz.”
Der WWF wird sich bis zum Herbst dennoch für Nachbesserungen einsetzen. Vor allem sollen Druckerzeugnisse in die Regelung einbezogen werden, der aktuelle Entwurf sieht das nicht vor. Das erhöht die Gefahr, dass weiter beträchtliche Mengen illegal geschlagenen Holzes in der EU auf den Markt gebracht werden. Darüber hinaus wird es wichtig sein, eine gute und effiziente Rückverfolgung in der Handelskette mit klaren Anforderungen umzusetzen
Neben dem „legalen“ Raubbau ist illegaler Holzeinschlag weltweit eine der größten Bedrohungen für die Wälder. Zwischen 16 und 19 Prozent der Holzimporte in die Europäische Union stammen nach einer WWF-Studie aus illegalen Quellen. Die Definition bezieht sich auf Gesetzesverstöße bei Ernte, Transport, Einkauf oder Verkauf des Holzes.
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