Für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau war das Jahr 2009 das schlechteste Jahr seit Jahrzehnten. Die Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen haben einen besonders dramatischen Einbruch hinnehmen müssen.
Der Umsatz verringerte sich im abgelaufenen Jahr 2009 um 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei sich das Inland mit einem Minus von 34 Prozent etwas besser darstellte. Im Ausland gingen die Umsätze um 44 Prozent zurück. Ein Lichtblick war die Entwicklung des Auftragseingangs im vierten Quartal: Hier konnte ein Plus von 42 Prozent, jedoch ausgehend von dem niedrigen Vorjahreswert, verbucht werden.
„Auch wenn wir die Talsohle mittlerweile durchschritten haben, befindet sich die Branchenkonjunktur weiterhin auf ganz niedrigem Niveau. In den letzten vier Quartalen haben wir jeweils eine kleine Besserung im Auftragseingang im Vergleich zum Vorquartal gesehen.
Das Schlimmste liegt wohl tatsächlich hinter uns. Aber von einer nachhaltigen Erholung würde ich da noch nicht sprechen. Viele Unternehmen werden die Folgen der Krise auch 2010 mit voller Härte spüren.", kommentierte der Geschäftsführer des Fachverbandes, Dr. Bernhard Dirr, das Ergebnis.
Nicht ganz so düster, teilweise sogar richtig gut, sieht es bei den Kunden aus dem Handwerk aus. Auch aus dem Bereich der energetischen Gebäudesanierung, z.B. Fensterfertigung, kamen positive Meldungen. Hier gab es und gibt es im Inland und im deutschsprachigen Ausland nennenswerte Investitionen in moderne Fertigungstechnik. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Bei den Standardmaschinen betrug der Rückgang im Auftragseingang im abgelaufenen Jahr in Deutschland nur 18 Prozent.
Ein weiteres Indiz dafür, dass es diesen Firmen vergleichsweise gut geht, ist die hohe Resonanz der Aussteller mit einer so gut wie ausverkauften HOLZ-HANDWERK, die vom 24. bis 27. März in Nürnberg stattfindet. „Handwerker sind in ihrer Investitionsentscheidung relativ flexibel.
Wenn sich die Konjunkturdaten für Deutschland und das angrenzende Ausland nicht merklich eintrüben und die Arbeitslosenzahlen im Rahmen bleiben, werden wir auch eine für die Aussteller wirtschaftlich erfolgreiche Messe erleben.", gibt sich Dirr im Vorfeld der Messe zuversichtlich.
Besser als der Durchschnitt schnitten die Exporte in die Nachbarländer Deutschlands ab: So gab es beispielsweise nur ein Minus von rund vier Prozent bei den Exporten nach Österreich.
Import verringerte sich im gleichen Zeitraum um rund 28 Prozent auf einen Wert von 266 Mio. Euro. Die VR China konnte als einziges Land seine Exporte nach Deutschland steigern und erreichte neben einem Anteil von rund 26 Prozent auch den ersten Platz bei den Gesamtimporten. Die zwei großen Importländer Italien und die Schweiz haben mit einem Minus von 39 bzw. 50 Prozent besonders stark verloren.
Aufgrund der nach wie vor enormen Unsicherheit und der noch unabsehbaren Auswirkungen der im Markt vorhandenen Risiken rechnet der Fachverband auf Basis der geringen Ausgangswerte des Jahres 2009 mit einem Umsatzplus von zehn bis 15 Prozent für das Gesamtjahr 2010.
Eine große Trendumkehr wird es nicht geben. Neue Aufträge werden eher punktuell und ohne einen deutlichen Schwerpunkt in einer Region oder einem Segment erwartet.
Zu den Hauptrisiken zählen die teilweise hohen Finanzierungskosten in weiten Teilen der Welt und die geringe Auslastung der Holz- und Möbelindustrie aufgrund niedriger Nachfrage. Von einer nachhaltigen Erholung der Investitionsbereitschaft kann aufgrund der genannten Faktoren allenfalls in Teilsegmenten ausgegangen werden.
Besonders Investitionen zur Kapazitätserweitung werden weit hinter denen der Boomjahre 2007 und 2008 zurückbleiben. Getragen wird die leichte Erholung vornehmlich von Ersatzinvestitionen und Investitionen in Anpassungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen in der Produktion der Kunden. Hier werden die deutschen Hersteller aufgrund ihres technologischen Know-hows und ihres breiten Dienstleistungsangebotes als Innovationstreiber überproportional profitieren können.
„Damit diese leichte Belebung aber tragfähig wird und uns auch wieder das notwendige Wachstum liefert, müssen wichtige Konjunkturmotoren wieder anspringen. Vorneweg in Westeuropa, den USA, aber auch in Russland und anderen osteuropäischen Ländern. Leider sehen wir das bisher noch nicht in substantieller Weise.", kommentierte Dirr die Prognose.
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