Fast ein Drittel der Landmasse der Erde – das sind vier Milliarden Hektar -, sind noch von Wald bedeckt. Auch Deutschland hat einen Waldanteil von einem Drittel. Angesichts der Tatsache, dass Wald nicht nur flächenmäßig eine bedeutende Rolle spielt, sondern als größtes Landökosystem unser Klima in ganz erheblichem Umfang beeinflusst, bleibt unser Umgang mit dem Wald eine zentrale Frage.
Während wir in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten einen langsamen aber stetigen Zuwachs an Wald zu verzeichnen hatten, werden weltweit jedes Jahr immer noch 13 Millionen Hektar dieses lebenswichtigen Naturraumes vernichtet. Die Ursachen dieses Vernichtungsfeldzuges sind vielfältig. Es ist der Rohstoffhunger, das heißt der Hunger nach Holz und auch nach Bodenschätzen. Es ist aber auch der Fleischkonsum der entwickelten Länder. Denn die Anbauflächen für Futter dringen wie die Energiefelder immer weiter in den Wald vor.
Mit guten Worten und Selbstverpflichtungen ist dieser verhängnisvolle Trend nicht zu stoppen. Neben wirksamen Urwaldschutzgesetzen und Wiederaufforstungsinitiativen brauchen wir auch einen Wandel in der europäischen Agrarpolitik. Es kann nicht länger angehen, dass 35 Millionen Hektar Fläche in Übersee dafür gebraucht werden, um Futter für europäisches Vieh zu liefern. Denn der Soja-Anbau wächst zu Lasten des Waldes.
Die Folgen sind aktuell am Beispiel Brasilien sehen. Dort wird über ein neues Waldgesetz entschieden, das den Schutzstatus des Waldes absenken soll. Damit ist der Amazonasregenwald, die grüne Lunge der Erde, aufs Höchste gefährdet. Hier handelt es sich nicht um eine nationale Angelegenheit Brasiliens, sondern um eine Frage von weltweiter Bedeutung. Eine Frage, die nur durch Wertewandel und Politikwechsel auch bei uns beantwortet werden kann.
Dieses hat Cornelia Behm, Sprecherin für Waldpolitik anlässlich des Internationalen Tages des Waldes am 21. März erklärt .
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