Der Wind raschelt in den Blättern, die Sonnenstrahlen bahnen sich einen Weg in das Unterholz, Vögel hüpfen von Ast zu Ast – bei Wäldern denken die meisten Menschen zunächst an lange Spaziergänge, Freizeit und Erholung. Doch der Wald ist ebenso ein Wirtschaftsfaktor: Er liefert Holz als Brennmaterial und Rohstoff für Baumaterialien und Papier. Wie sich die Nutzung des europäischen Waldes in den letzten 60 Jahren verändert hat, untersuchten Forscher des Fraunhofer MOEZ in Leipzig gemeinsam mit der Universität Freiburg in einer Studie. Die Arbeit ist Teil des EU-Projekts »INTEGRAL«, in dem es um das Management europäischer Waldökosysteme geht.
Diese Bestandsaufnahme zur Waldnutzung in Europa ist bisher einzigartig und lieferte den Wissenschaftlern einige überraschende Ergebnisse – die später in konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik münden sollen. So fanden die Forscher beispielsweise heraus, dass die Zahl der Waldbesitzer in vielen Ländern Europas zugenommen hat. Häufig nennen die Besitzer allerdings kleinere Waldstücke ihr Eigen. Auch die wirtschaftliche Waldnutzung hat sich geändert: Großen Einfluss darauf hat unter anderem die aufstrebende Wirtschaftsmacht China, deren holzverarbeitende Industrie rasant gewachsen ist und die Strukturen des Welthandels stark beeinflusst. Ein anderer Trend: Holz als Brennmaterial ist gefragt wie nie. Ob das allerdings anhält, ist angesichts der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und der steigenden Preise von Biomasse ungewiss.
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