Holz - nicht nur Baustoff und Brennmaterial, sondern auch Träger von Kunst und Kultur. Welche Gefahren drohen Kunstgegenständen aus Holz? Wie lassen sich alte hölzerne Bauwerke vor dem Verfall retten? Darüber diskutieren vom 7.-10. Oktober 2009 mehr als 100 Wissenschaftler aus 29 Ländern auf einer internationalen Konferenz am Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Hamburg.
Das historische Holzdach einer tschechischen Burg aus dem 14. Jahrhundert soll vor dem Verfall gerettet werden. Der hölzerne Untergrund eines Gemäldes aus der Frührenaissance in Florenz zeigt Deformationen, weil das alte Holz arbeitet. Was kann getan werden? Spannende Fragen, auf die die Forscher nach Antworten suchen und zum Teil auch schon geben können.
Das Methodenspektrum der Holzforscher ist vielfältig. Es reicht von molekularbiologischen Analyseverfahren über die Anwendung von Röntgen-Tomographie bis zu neuen mikroskopischen Techniken. Einen breiten Raum nimmt auf der Tagung die Erörterung zerstörungsfreier Methoden ein. Niemandem ist schließlich damit gedient, wenn ein Holzobjekt bei einer notwendigen Untersuchung durch die Untersuchung selbst zu Schaden kommt.
Organisiert hat die Tagung Dr. Uwe Noldt, Spezialist für holzzerstörende Insekten am Hamburger Standort des vTI. Er freut sich, neben zahlreichen Gästen aus Europa auch Experten aus Ägypten, Japan und Neuseeland begrüßen zu können. "Überall auf der Welt ist Holz ein wichtiger Werkstoff für alte Bauwerke und Kulturgegenstände", sagt Noldt. "Deshalb sind wir auch eine weltweit vernetzte Gemeinde von Spezialisten, die sich mit deren Konservierung und Bewahrung befassen." Das diesjährige Treffen findet im Rahmen eines so genannten COST-Projekts statt, das von der Europäischen Union finanziert wird mit dem Ziel, Wissenschaftler aus europäischen Ländern die Möglichkeit zum Austausch und zur Zusammenarbeit zu geben.
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