Bericht über genetische Vielfalt im Wald veröffentlicht



Die BLE veröffentlicht zum dritten Mal den Bericht der Bund -Länder-Arbeitsgruppe "Forstliche Genressourcen und Forstsaatgutrecht" (BLAG-FGR). Der jetzt erschienene Tätigkeitsbericht zeigt zahlreiche Möglichkeiten auf, wie die genetische Vielfalt von Baum- und Straucharten in den Wäldern erhalten werden kann.

Der Bericht dokumentiert die Maßnahmen der Länder und des Bundes zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der forstlichen Genressourcen von Baum- und Straucharten. Er fasst den Sachstand zur Erhaltung forstlicher Genressourcen in den Ländern zum 31. Dezember 2012 zusammen und gibt einen Überblick zu den durchgeführten und geplanten Aktivitäten der BLAG-FGR. Hierzu zählen In-situ-Maßnahmen, das heißt die Sicherung und Erhaltung am Ursprungsort; im Gegensatz zu Ex-situ-Maßnahmen, bei denen forstliche Genressourcen (zum Beispiel Samen oder Reiser) entnommen und an einem anderen, gesicherten Standort erhalten werden. So wurden im Berichtszeitraum über 320 In-situ-Maßnahmen auf mehr als 32.600 Hektar bei rund 100 Baum-und Straucharten durchgeführt. Zudem unterstützen über 100 Ex-situ-Maßnahmen die Erhaltung der forstgenetischen Ressourcen von rund 55 Baum- und Straucharten.

Zehn seltene Baumarten zentral erfasst

Die BLAG-FGR war an der bundesweiten Erfassung und Dokumentation genetischer Ressourcen seltener und gefährdeter Baumarten in Deutschland beteiligt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erstmals mit einer einheitlichen Erhebungsmethode zehn seltene Waldbaumarten (Eibe, Elsbeere, Flaum-Eiche, Feld-Ahorn, Grün-Erle , Grau-Erle, Traubenkirsche, Speierling, Wild-Apfel und Wild-Birne) in Deutschland erfasst und teilweise genetisch charakterisiert. Mit dem Ergebnis, dass die Erhaltungsgebiete (in situ) zum Beispiel für erhaltungswürdige Bestände des Wild-Apfels von 25 auf 160 Hektar und der Eibe von 28 auf 275 Hektar ausgeweitet werden konnten. Die Erhaltung der seltenen Baumarten wird zukünftig durch die Nutzung dieser Bestände als Vermehrungsgut unterstützt.

Genetisches Monitoring fortgeführt

Die Fortführung des genetischen Monitorings bildete ein Schwerpunkt des Berichts. Mittlerweile sind 13 Flächen (sechs Buchen-, vier Trauben-Eichen-, eine Stiel-Eichen- und zwei Vogel-Kirschen-Flächen) eingerichtet, um langfristig die Veränderung der genetischen Strukturen durch periodische Aufnahmen zu dokumentieren. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um die Anpassungsfähigkeit und Stabilität der Wälder, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels, zu beurteilen.

Download unter Bund-Länder-Arbeitsgruppe Forstliche Genressourcen (BLAG-FGR)

Autor:
Holzi am 21. Okt. 2014 um 07:41 Uhr
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